Wuensche Dir alles
nicht mehr außer Atem geriet. Er entwickelte sich zu einem charmanten und Zuversicht ausstrahlenden kleinen jungen Mann. Den anderen Cousin sah ich erst nach einigen Jahren wieder und war erschrocken, weil sein Körper und sein Gesicht aufgedunsen wirkten und die Haut schlecht geworden war. Erst auf den zweiten Blick bemerkte ich, dass er auch gewachsen war. Er verriet mir, dass er zwei Jahre lang in einen Fitnessclub gegangen sei, wo er neben Übungen auch ein teures Getränkepulver bekam, das diese Nebenwirkungen auslöste. Da dachte ich mir: »Nicht der Vergleich mit anderen sagt uns, wie groß oder wie gut aussehend wir wirken, sondern die Zuversicht, die wir ausstrahlen.«
Wir müssen nicht wie die anderen sein. Was der eine als gut empfindet, ist nicht unbedingt gut für den anderen. Es ist besser, erst mal das eigene Maß zu erkennen. Dann kann man immer noch herausfinden, wie weit man dieses zu überschreiten in der Lage ist. Finde dein Maß, das für dich passend ist, und handle entsprechend – nicht weniger, aber auch nicht mehr. ACHTE AUF DEIN ENERGIEPOTENZIAL, wenn du aktiv bist, dann weißt du auch gleich, was für dich gut ist!
Sich zu vergleichen, kann gefährlich werden
Eine meiner indischen Schülerinnen kam einst mit Tränen in den Augen zu mir. Ihr lebenslustiger Mann, den sie sehr liebte, hatte eine Affäre mit einer gemeinsamen Kollegin. Sie wollte Trost und bat mich um Rat. Ich meinte, dass sie nicht gleich die Ehe aufkündigen solle, und riet ihr, abzuwarten, bis das Verhältnis der beiden anderen abkühlte. Die Ehe verlief dann wieder in normalen Bahnen. In den folgenden Jahren merkte ich einen Wandel bei der bisher eher in sich gekehrten Frau. Sie versuchte, ihrem Mann gleich, extrovertierter zu wirken und gab sich immer lustiger und forscher. Nachdem einige Jahre seit ihrer Ehekrise vergangen waren, kam sie eines Tages wieder in gedrückter Stimmung zu mir. Diesmal war sie selbst in eine Liebesbeziehung verwickelt mit einem Nachbarn, der inzwischen Forderungen an sie stellte, die sie unmöglich erfüllen konnte. Die Frau hatte sich offensichtlich in ihrem Bestreben, genauso lebenslustig zu sein wie ihr Mann, selbst unter Zugzwang gestellt und sich so in eine Affäre hineinmanövriert. Damit ließ sie sich in etwas ein, wozu sie von ihrem Wesen her gar nicht bereit war.
Wie können wir das eigene Maß finden?
Trägheit ist für die Wunscherfüllung schlecht, Eile aber ist schlechter. Auf die AUSDAUER kommt es an; und hier ist das Tempo unerheblich. Wenn Sie ankommen wollen, bleiben Sie einfach dran, und vergleichen Sie sich mit niemandem!
Wenn wir wie besprochen weniger zweckorientiert sind und stattdessen die ACHTSAMKEIT BEIM TUN stärken, werden Körper und Geist uns deutlich signalisieren, wann das Maß erreicht ist.
Ob körperliche oder emotionale Anstrengung – der eigene Atem ist eine genaue und einfache Messlatte für unser Energielevel. Es ist ratsam zu LERNEN, DEN ATEM ZU SPÜREN und seine Muster zu kennen. Die nachfolgende Übung wird dabei hilfreich sein.
ÜBUNG
Über den Atem zur Ruhe finden
Der Atem hilft Ihnen, das sanfte Starren, das Sie bereits hier > kennengelernt haben, weiter zu verlängern und so noch ruhiger und entspannter zu werden.
Sitzen Sie in entspannter Haltung auf einem bequemen Stuhl. Lehnen Sie sich ruhig zurück, und lassen Sie die Knie auseinanderfallen. Legen Sie beide Hände auf den unteren Bauch.
Entspannen Sie sich, damit der Atem ruhig werden kann. Lassen Sie den Unterkiefer fallen, sodass sich auch die Wangenmuskeln entspannen.
Jetzt suchen Sie irgendeinen klaren Bezugspunkt, der in Ihrer Blickrichtung liegt – zum Beispiel ein kleines Objekt, einen bunten Fleck oder eine Türklinke. Mit offenen Augen fixieren Sie Ihren Blick auf diesen Punkt.
Ärgern Sie sich nicht, wenn die Gedanken abschweifen, sondern spüren Sie dann eine Weile nur den Atem – und bewegen Sie anschließend die Aufmerksamkeit entspannt zurück zum Blick.
Wenn Sie das Bedürfnis zu blinzeln haben, öffnen Sie die Augen ein wenig weiter, um das Blinzeln zu verhindern, und verfahren nach dem gleichen Schema: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit für kurze Zeit auf den Atem – und dann wieder zurück auf den stillen, unentwegten Blick.
Kehren Sie auf diese Weise nach jeder Abschweifung der Gedanken und vor jedem Blinzeln über den Atem zu Ihrem Objekt zurück. Bauen Sie so eine lange, ununterbrochene Phase des sanften Starrens auf.
Bei dieser Übung lernen Sie, wie Sie mithilfe
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