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Wuensche Dir alles

Wuensche Dir alles

Titel: Wuensche Dir alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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selbst zu holen! So ein hilfloser Typ ist nichts für mich, womöglich wird er mich wie seine Bedienstete behandeln.‹« Junge indische Städter, die heute finanziell unabhängig und gut dastehen, jedoch noch auf traditionelle Weise im Einvernehmen mit den Eltern den Partner finden, wollen sich nicht, wie es üblich war, einlassen in der Hoffnung: »Es muss keine Liebe auf den ersten Blick sein, das Leben wird uns schon zusammenführen.« Sie haben ihre eigenen Rechte im Sinn und finden schnell eine Schwachstelle beim anderen.
    Stellen wir daneben den Fall eines jungen deutschen Mannes, der bei mir Yoga lernt. Er ist beruflich auf Erfolgskurs, vielseitig interessiert und möchte eine Familie gründen. Er hatte mehrere Beziehungen, die alle jeweils nach einem Jahr am gleichen Punkt scheiterten. Frauen mit eigenen Berufszielen passen nicht in sein Konzept, da er eine Partnerin möchte, die sich ganz der Familie widmet und ihm den Rücken frei hält. Frauen, die keinen beruflichen Ehrgeiz haben, genügen wiederum nicht seinen intellektuellen Ansprüchen. So hat er nur seine eigenen Interessen im Sinn und findet keine Partnerin.
Verantwortlichkeiten erkennen und trennen
    In beiden Fällen scheint das eigentliche Problem nicht zu sein, dass diese Menschen Pech bei der Suche hätten. Es ist nicht so, dass sie keine passenden Partner finden, sondern bei ihnen scheint ein grundsätzlicher Irrtum zu bestehen. Sie blenden nämlich zwei Tatsachen aus, die sie sich beide anschauen müssten.
ALLES HAT SEINEN PREIS: Eine Partnerschaft ist mit ziemlich klaren Verantwortungen verbunden und beendet einige der Freiheiten, die das Singleleben bietet. »Ich wünsche mir, eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Bin ich auch bereit, die Verantwortung zu tragen, die dadurch auf mich zukommt?« Solange wir Verantwortung als Verzicht ansehen und uns ausrechnen, was wir an Vorteilen einbüßen werden, kann der Wunsch, die richtige Partnerin oder den richtigen Partner zu finden, nicht wahr werden. Dazu lässt sich nur sagen: »Willst du die richtige Freundin finden, werde erst mal bereit für sie!« Oder: »Willst du dir den tollen Mann angeln, dann beweise erst mal, dass du für ihn bereit bist!« Das fordert unsere eigene Natur von uns! In beiden Fällen muss also der oder die Suchende erst einmal klar zur eigenen Verantwortung stehen und signalisieren, wofür er oder sie steht, das heißt, selbst das erbringen, was die Verantwortung fordert.
DU MUSS NICHT FÜR DEN ANDEREN ZAHLEN: Eine Ehefrau ist zwar nicht dafür verantwortlich, dass der durstige Ehemann Wasser bekommt, aber auch nicht dafür, dass ihr Partner seine latente Unselbstständigkeit abbaut. Ein Ehemann kann seine Frau nicht dafür verantwortlich machen, dass er seine Berufsziele verwirklicht. Es ist fatal, wenn wir meinen, etwas übernehmen zu müssen, was eigentlich die Sache des anderen ist. Ebenso fatal ist es, zu erwarten, dass andere Dinge übernehmen, für die wir selbst zuständig sind. In dem Augenblick, da ein Mann glaubt, seine berufliche Verwirklichung hänge vom Beistand seiner Frau ab, drückt er sich vor seiner Selbstverantwortung. Solange eine Frau darauf fixiert ist, dass ihr der Mann bloß keine Verantwortung zuschiebt, wird sie nicht selbstbewusst ihre eigenen Pflichten übernehmen. Wir sollten also keine Verantwortung für andere übernehmen. Auch sollten wir andere nicht belehren, dass sie ihre Verantwortung tragen müssen. Wir haben genug damit zu tun, der eigenen Verantwortung gerecht zu werden. Wenn der Mann und die Frau im obigen Beispiel die Verantwortung für ihre persönlichen Wünsche und Ziele klar vor Auge behalten, können beide entspannt und frei von Erwartungen einen passenden Partner finden.
    »Es ist besser, Verantwortung für die eigenen Pflichten zu übernehmen als für die der anderen.
Handeln wir mit Verantwortungsgefühl gegenüber den eigenen Pflichten, wird das immer gut ausgehen.«
    [ Bhagavadgita 18.47 ]
Zuständigkeiten klären: sanft, aber entschieden
    Berechtigtes Verantwortungsgefühl umgrenzt klar unseren Aufgabenbereich und ist insofern wie eine Reviermarkierung. Diese hilft oft, Verwirrungen und Verletzungen zu vermeiden. Manchmal müssen wir unser »Revier« verteidigen:
NICHT MIT GEWALT gegenüber den anderen! Besser ist es, wenn wir einfach nur dem Ruf der eigenen Natur, unsere Verantwortung zu tragen, gerecht werden.
Wir stehen zu dieser Eigenverantwortung nicht mit einem aggressiven »Du musst« oder »Ich muss«,

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