Wuensche Dir alles
des Atems die Länge und die Intensität des ruhigen Blicks steigern können. Durch lange Phasen des sanften, aber steten Blicks werden Sie sich allmählich tief entspannen, und Ihre Gedanken werden ruhig. Genießen Sie diesen Zustand!
Das Leben ist Tun!
Manchmal überkommt uns der Wunsch, aus dem Leben auszusteigen und nichts mehr zu tun zu haben mit Konflikten, Enttäuschungen oder Ärger. Dieser Wunsch ist leider nicht realistisch. ES GIBT KEINEN AUSSTIEG AUS DEM TUN. Das Leben wird es nicht zulassen, dass wir aus ihm aussteigen. Denn der einzige Weg, um zu lernen und etwas beim nächsten Mal besser zu machen, ist das Tun. In Indien sagt man: Sogar Gott hat sein Werkzeug nicht an den Nagel gehängt, sondern er ist weiter eifrig beim Erschaffen, damit der Mensch vielleicht doch irgendwann vernünftig wird!
Aussteigen funktioniert nicht
In der Bhagavadgita sagt Krishna, der auch das göttliche Prinzip verkörpert, zu seinem Schüler Arjuna, als sich dieser dem Kampf nicht stellen will: »Nicht mal ich kann mich zurücklehnen, nachdem ich die gesamten Welten geschaffen habe, und sagen: ›Ich steige aus.‹ Vielmehr muss ich weiter dranbleiben an der Schöpfung, zum Beispiel hier bei dir sein und deine Entwicklung unterstützen!« Nein, keine Chance, es gibt keinen Ausstieg! Das wird dir einfach nicht gelingen!
Manch einen überkommt irgendwann das Bedürfnis, noch mal etwas völlig Neues zu machen, um sich wieder frei und lebendig zu fühlen. Dann ist es ganz wichtig, sich darüber im Klaren zu sein: Natürlich ist es möglich, dass wir etwas ganz Neues viel besser machen, aber das wird nicht frei von Anstrengung und Konflikt möglich sein und frei von Tun schon gar nicht. Es ist nicht die Tätigkeit an sich, die uns das Gefühl gibt, abhängig zu sein, und die Sehnsucht nach mehr Freiheit wachsen lässt. Es ist vielmehr die ERWARTUNGSHALTUNG, die uns bindet und unfrei macht.
»In dem Augenblick, da die Erwartungen aufhören, wird die Aktivität mühelos. «
[ Bhagavadgita 4.20 ]
Eine neue Einstellung zum Tun
Wer aussteigen will, muss sich das schon gut überlegen. Sonst ist die Tür womöglich versperrt, wenn wir später wieder einzusteigen versuchen! Ziehen wir uns also aus Enttäuschung nicht vom Handeln zurück, sondern nur von der Erwartung, mit der wir handeln! Versuchen wir, uns mitten im Berufsleben wie ein Rentner zu fühlen und ALLE DINGE MIT DER EINSTELLUNG ZU TUN, DASS WIR SIE TUN MÖCHTEN! Das Ergebnis, nämlich das Gehalt, wird uns sowieso zuteil. Wenn wir uns aber ein anderes Ergebnis wünschen als das, was wir bekommen, dann müssen wir uns aktiv für diesen Wunsch einsetzen und das Notwendige tun. Wenn wir zum Beispiel für unsere Tätigkeit ein höheres Gehalt bekommen möchten, kämpfen wir eben für diesen anderen Lohn: nicht mit der Einstellung, dass der Kampf unangenehm ist, sondern mit der, dass wir kämpfen möchten. Das wird sicher zu einer besseren Lösung führen.
Nicht ums Was, sondern ums Wie geht es
Hier ein Beispiel von einem Menschen, der das, was er tat, satthatte und einen totalen Ausstieg in ein neues Leben wagte. Ein Freund von mir, Major in der Armee und dort bisher eigentlich glücklich, beklagte sich: »Die aggressive Stimmung in der Armee tut mir wirklich nicht gut.« Er wünschte sich, ein friedliches Leben zu führen, und entschied eines Tages, aus seinem Beruf auszusteigen und von der kleinen Rente zu leben. Er kaufte ein Grundstück weit außerhalb der Stadt, baute Gemüse an und führte ein einfaches Leben als Einzelgänger. Nach einem halben Jahr merkte er, dass die Kinder seiner Haushaltshilfe keine richtige Bildung erhielten, und gab ihnen Unterricht. In der Armee hat er exzellente Organisationsfähigkeiten entwickelt, und die kamen ihm hier zugute, denn bald wuchs aus dem informellen privaten Unterricht für drei Kinder eine kleine Schule. Diese wurde in der ländlichen Umgebung begeistert aufgenommen, und bald schickten so viele Eltern ihre Kinder zu ihm, dass eine schöne große Schule entstand. Einige Menschen aus der Umgebung halfen mit.
Mein Freund, der vom rauen Ton unter den Kameraden und der gründlichen Organisation in der Armee geprägt war, geriet immer wieder in Rage, wenn er Ungereimtheiten und Schlampigkeiten entdeckte. Auf dem Lande war die allgemeine Haltung eher langsam und lässig. Durch seine Wutanfälle entstand allmählich eine angespannte, aggressive Atmosphäre. Langsam begann die glückliche, begeisterte Stimmung unter den Dorfbewohnern
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