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Wuensche Dir alles

Wuensche Dir alles

Titel: Wuensche Dir alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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Geistesgegenwart erfordert. Mütter tun das zumeist mit großer Selbstverständlichkeit. In der heutigen Zeit, wo es die helfenden Hände der vielen Frauen einer Großfamilie nicht mehr gibt, ist das wirklich bewundernswert. Müdigkeit zum Beispiel ist für eine Mutter kein Grund, sich aus der Verantwortung zu ziehen, obwohl es keine unmittelbar sichtbare Belohnung dafür gibt. Auch wenn sie sich manchmal überfordert fühlt, stellt sie sich ihrer Aufgabe in dem Bewusstsein, dass diese einfach erledigt werden muss. SIE IDENTIFIZIERT SICH MIT DER VERANTWORTUNG, trägt sie und fühlt sich als Mutter wertvoll. Ihr ist klar, dass sie den Wert als Mutter nur bekommt, weil sie die Verantwortung als Mutter trägt. Dennoch trägt sie die Verantwortung nicht, weil sie ihr diesen Wert gibt. Die Verantwortung erscheint ihr als etwas ganz Natürliches. Und für sie ist sie auch etwas Schönes! Die liebevolle Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem noch ungeborenen oder gerade entbundenen Kind ist beispielhaft dafür, wie wunderbar und lohnend es sein kann, Verantwortung zu tragen. Die Natur ist hier in ihrem Element! Die Menschlichkeit zeigt hier ihr schönstes Antlitz.
    Die eigene Verantwortung zu spüren und zu ihr zu stehen, ist das zentrale Thema der Bhagavadgita und wird dort als die höchste Form der Menschlichkeit, die einzig gelebte Spiritualität, dargestellt. Wie klar drückt es der Autor des Büchleins »Der kleine Prinz« aus:
    » Mensch sein heißt verantwortlich sein! «
    [ Antoine de Saint-Exupéry | 1900–1944 ]
Verbindlichkeit und Verantwortung geben uns Lebenskraft
    So wie eine glückliche Schwangere sich auf die Verantwortung freut, die das Muttersein mit sich bringt, sollten wir uns auf die Verantwortung freuen, die unsere Wünsche mit sich bringen werden. Ist diese Verantwortungsbereitschaft da, werden auch die Wünsche wahr! Verantwortung und Wunscherfüllung sind eng miteinander verknüpft.
    Verantwortung ist schön. Alles, was zwischen Menschen an Geben und Nehmen gut funktioniert, baut darauf auf, dass wir jeweils Verantwortung für unsere eigenen Angelegenheiten tragen. Niemals könnten Patienten vom Arzt wirklich geheilt werden, Eltern ihre Kinder erfolgreich erziehen oder Schüler vom Meister lernen, wenn es da nicht die Selbstverantwortung gäbe.
    Eine Mutter bat mich um Rat in Sachen Erziehung. Ihr pubertärer Sohn vernachlässigte seine schulischen Aufgaben völlig und geriet durch sein unruhiges Verhalten zudem wiederholt in Schwierigkeiten mit der Schule. Das ging so über einige Jahre. Mich erstaunte das Ganze, denn die Eltern boten ein solides Zuhause und waren für ihn da. »Wir haben die Pflicht, unsere Kinder zu erziehen, aber kein Recht darauf, dass sie nett zu uns sind. Das ist leider die Realität beim Thema Verantwortung«, sagte ich ihr. Dieser Gedanke war nicht gerade tröstlich für die besorgte Mutter. Trotzdem war sie bereit, ihre Seite der Verantwortung wahrzunehmen und davon abzusehen, ihrem Sohn sein Verhalten vorzuhalten oder sich ständig Sorgen zu machen. Sie ging auf seine gesunden Interessen ein und verbrachte viel Zeit mit ihm.
    Langsam entwickelte sich ein Austausch zwischen ihnen, bei dem sie viel von sich erzählte und ihm die Gewissheit gab, jederzeit für ihn da zu sein. Verantwortungsvoll und zuversichtlich ging sie mit ihm um. Er lernte ihre Empfindlichkeiten und Verletzbarkeit kennen und begann, in ihr nicht nur eine Mutter, sondern auch einen Menschen zu sehen. Es dauerte einige Zeit. Während sie ihre Ängste losließ, entwuchs der Sohn der Pubertät und entwickelte sich zu einem stabilen jungen Mann. Er lernte, dass es »in« sein kann, Verantwortung zu übernehmen, und sie lernte, mit ihrer Verantwortung entspannter umzugehen.
Verbindlichkeit und Freiheit gehören zusammen
    Verantwortung hat für uns moderne Menschen leider oft einen unangenehmen Beigeschmack. Dass dieser hohe ethische Wert so verfällt, ist sehr traurig. Wir befürchten, dass Verantwortung zu tragen doch letztlich etwas mit Zwang und Verzicht zu tun hat. Folglich versuchen wir, ihr auszuweichen, indem wir Verbindlichkeiten meiden. Wir verschließen uns gegen andere Menschen und verriegeln dabei die Tür zu uns selbst. Gerade darin besteht aber die Kunst des Lebens, dass wir lernen, VERBINDLICH ZU SEIN UND DENNOCH FREI ZU BLEIBEN. Darin können wir uns üben, indem wir anfangen, mutig und auch anmutig Verantwortungen zu tragen! Nehmen wir das Bild eines Lotosblattes, und meditieren wir über

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