Wuensche Dir alles
neuen Dasein gelernt, dass kein Leben geringer ist als ein anderes. Erst in dieser Wiedergeburt konnte er damit seinen Wunsch nach seelischer Erlösung verwirklichen. Die Bhagavadgita sagt: »Wer einen Armen, einen Gelehrten, einen Analphabeten, eine Kuh, ein Pferd, einen Hund oder ein Schwein alle als gleichwertig ansehen kann, der ist wirklich ein Weiser.«
NEHMEN WIR UNSERE NATUR LIEBEVOLL AN! Tragen wir auch Verantwortung für sie! Jede gefürchtete »schlechte« Seite in uns wird dann verschwinden. Wir müssen uns dann für nichts genieren und vor niemandem klein fühlen. Wir müssen uns nichts vormachen, sondern dürfen einfach so sein, wie wir sind. Dann werden sich in uns diejenigen Wünsche deutlich äußern, die aus der Tiefe kommen und wirklich nach Erfüllung drängen. Die vielen anderen Wünsche im Leben werden in diesen wesentlichen Wünschen aufgehen, und es wird eine große innere Klarheit und Gelassenheit in uns entstehen.
ÜBUNG
Die Einheit von Körper, Atem und Wahrnehmung erleben
Jetzt spüren wir anhand einer einfachen meditativen Übung den natürlichen Fluss des Atems und stimmen uns auf seine Wege ein.
Setzen Sie sich aufrecht hin, entweder auf einem Stuhl mit flacher Sitzfläche oder auf einer Decke am Boden. Halten Sie den Oberkörper aufgerichtet, ohne dabei die Schultern hochzuziehen, und das Kinn leicht gesenkt. Spüren Sie die lotrechte Linie von Oberkörper, Nacken und Hinterkopf. Lassen Sie eine Hand auf der Brust und die andere auf dem Bauch ruhen.
Entspannen Sie den Unterkiefer und die Augenlider, lassen Sie den Blick ruhig werden. Schließen Sie die Augen, und kommen Sie insgesamt zur Ruhe.
Versuchen Sie, Ihren Atem überhaupt nicht zu beeinflussen, aber folgen Sie ihm innerlich: Bei jeder Einatmung weilen Sie mit der Aufmerksamkeit im Brustkorb. Bei jeder Ausatmung weilen Sie mit der Aufmerksamkeit im Bauch. Bleiben Sie weiterhin entspannt im Unterkiefer und im gesamten Gesicht. Lassen Sie jede unnötige Anstrengung los.
Die feinen Bewegungen des Atemraums und der Atem selbst bilden allmählich eine Einheit. Bleiben Sie in der Wahrnehmung dieser Einheit, ohne in den Atemfluss einzugreifen. Diese ruhige Wahrnehmung der Einheit von Körper und Atem wird Ihnen helfen, sich weniger unsicher und unvollkommen zu fühlen und Ihre Stärken deutlicher zu spüren. Wann immer sich Körper, Atem und Wahrnehmung so verbinden, zeigt sich die Kraft des Selbstbewusstseins. Verinnerlichen Sie die Kraft, die Ihnen diese Einheit verleiht.
Du bist nicht allein auf der Welt!
Wir Menschen sind schlau. Wir haben gelernt, für unsere Rechte zu kämpfen und unsere Privilegien einzufordern. Dabei haben wir uns über die Jahrhunderte in eine Spezies verwandelt, die tut, als wäre sie der Mittelpunkt einer Welt, die für sie da ist. Das ist eine völlige Verkennung der Tatsachen. Denn es stimmt genau umgekehrt: Wir sind für die Welt da, nicht die Welt für uns. Die Welt kann ohne uns auskommen, wir aber nicht ohne sie! Wie selbstverständlich maßen wir uns heute an, die Erde gehöre uns, als stünde sie zu unserer Verfügung! Es ist nicht »unsere« Erde, sie gehört nicht uns. Sie ist die größere Einheit, wir nur ein Teil davon. Wir als Einzelne sind verzichtbar und austauschbar, sie nicht.
Wir Schlauen verhalten uns nicht nur oft so, als ob es die anderen nicht gäbe. Wir haben auch viele Wesen aus unserem Bewusstsein entfernt, mithilfe der Ratio alle Götter, Engel und Dämonen entmystifiziert: Wir meinen zu wissen, dass sie lediglich Projektionen der Psyche sind. Dass sie Projektionen sind, mag stimmen, aber man kann sie nicht abtun als »lediglich«, als wären sie überflüssig und verzichtbar. Sie sind es nicht. Wir brauchen sie – sowohl für die Gesundheit der Einzelpsyche als auch für die unseres Umfelds, das wir beeinflussen.
»Ein Verstand, der nur Logik ist, gleicht einem Messer, das nichts ist als Klinge.
Die Hand wird blutig beim Gebrauch.«
[ Rabindranath Tagore | indischer Dichter, 1861–1941 ]
Die Geister, die wir beschwören
Was mit uns passieren kann, wenn wir so tun, als wären wir aufgeklärt und es herrschte kein Gesetz über uns, erzählt folgende Geschichte. In meiner Kindheit habe ich sie oft gehört.
Weisheitsgeschichte
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Am Rande eines Dorfes stand ein wunderschöner alter Baum an der Straße. Sobald es dunkel wurde, ging dort niemand mehr vorbei, denn ob jung oder alt, alle glaubten fest daran, dass im Baum ein Geist hauste.
Drei Räuber planten nun, aus
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