Wuensche Dir alles
seine Qualität.
Meditation über das Lotosblatt
Das Lotosblatt hat eine wichtige Symbolik. Anders als Wasserlilien wachsen die Lotosblüten am liebsten in schlammigem Wasser. Die Blüte steht hoch über dem Wasser, während das große, flache Lotosblatt glatt auf der Wasseroberfläche liegt. Wenn das Wasser in Bewegung gerät, wird das Blatt zunächst nass. Aber Wasser und Schmutz perlen gänzlich von der Oberfläche ab, und das Blatt ist schnell wieder trocken und rein. Das schlammige Wasser hinterlässt keinen Makel auf dem reinen Lotosblatt. Die Unterseite ist im vollen Kontakt mit dem Schlammwasser, einbezogen in die Sphäre von Wasser und Erde. Die andere Seite bleibt unberührt, immer frei und verbunden mit dem Himmel und dem Raum. Das macht das Lotosblatt zu einem wichtigen Symbol für einen Menschen, der einerseits einbezogen ist in die Welt mit ihren Unzulänglichkeiten und andererseits unberührt und erhaben durch sie wandelt.
»Wenn die Gedanken alle Aktivitäten als Beschäftigung des Körpers betrachten und neutral bleiben können, bleiben wir wie ein Lotosblatt, das unberührt ist vom schlammigen Wasser.«
[ Bhagavadgita 5.10 ]
Die Verantwortung zeigt dir deine Bestimmung!
Wie können wir herausfinden, was genau unsere Verantwortung in einer Situation ist und was wir tun müssen, um unsere Wünsche zu erfüllen? Oft wissen wir nämlich nicht recht, was von uns erwartet wird, wozu uns die eigene Natur verpflichtet, was uns die innere Stimme sagt. Wir sind wie die Schlange aus der Geschichte und meinen, unsere Gift einsetzen zu müssen, um uns zu verteidigen, wo doch ein Zischen reichen würde. Oder wir glauben wie so viele auf Partnersuche, dass Verbindlichkeiten dem inneren Ruf nach Freiheit widersprechen. Wie kommen wir also unseren Wünschen ein Stück näher? Welche Schritte im Leben führen uns zu unserer Bestimmung? Die Antwort ist eindeutig: NATÜRLICH SEIN! Das allein fordert unsere eigene Natur von uns: natürlich zu sein. So zu sein, wie wir sind, ohne Verkleidung und ohne Illusionen. Das genau ist gelebter Yoga, die HÖCHSTE FORM DER SPIRITUELLEN ENTWICKLUNG UND AUCH DIE BESTE FORMEL FÜR DEN WELTLICHEN ERFOLG. Es wirkt oft nur deshalb schwierig, weil es so einfach ist.
Weisheitsgeschichte
----
Gott kam einmal zu einem sehr einfachen, gutherzigen Menschen, um ihm eine Freude zu machen: »Du bist auserwählt. Morgen darfst du mich im Himmel besuchen kommen. Ich sage meinem Wächter am Himmelstor Bescheid. Du musst es dir nur vorstellen, und schon wirst du vor diesem Tor stehen.« Der einfache Mann war sehr aufgeregt und sprach mit seinen Freunden darüber. Er wusste vor allem nicht, wie er sich auf den Besuch vorbereiten sollte. Die Freunde halfen ihm tatkräftig und verpassten ihm schöne frische Gewänder, eine Rosenkranzkette und das heilige Stirnmal, das alle tragen, wenn sie zum Tempel gehen.
Am Himmelstor jedoch stieß ihn der Wächter Gottes fort und sagte, er habe da keinen Zutritt. Endlich eilte Gott herbei und entschuldigte sich für das Missverständnis. »Das tut mir leid. Was hast du aber auch mit dir gemacht? So wie ich dich beschrieben hatte, konnte dich mein Wächter gar nicht erkennen!«
Einfach natürlich sein – aber wie?
Wie fangen wir es aber an, natürlich zu sein, so zu sein, wie wir sind? Indem wir nicht zu viel nachdenken und zu lange auf Antworten warten, um loszulegen, sondern indem wir einfach schon mal anfangen. Je mehr wir mit Freude und Bereitschaft Verantwortung tragen, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir natürlich sind und dass wir dadurch allmählich die tieferen Bestimmungen unseres Lebens erfahren.
»Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg«, sagte Mahatma Gandhi. Ebenso ist es mit der Bestimmung. Der Weg, sie zu finden, ist, einfach Verantwortung zu übernehmen. Das ist der Weg, zu dem uns die große Yogalehrschrift Bhagavadgita rät.
Das Sanskritwort sowohl für Verantwortung als auch für Bestimmung ist »Dharma«. Wortwörtlich bedeutet es: »Das, was uns trägt.« Verantwortung gibt uns Wert und Halt. Wenn wir uns an sie halten, gibt sie uns Halt! In Indien nennt man dieses Wechselspiel von Haltgeben und Haltbekommen, von Weg und Ziel »Sanatana-Dharma«, wörtlich die »EWIGE VERANTWORTUNG«. Das war der ursprüngliche Name der indischen Religion, bevor die Engländer sie »Hinduismus« nannten. Es ist das, was auch Buddha als erstes und wichtigstes weltliches Gebot lehrte. Durch nichts sollten wir uns davon abhalten
Weitere Kostenlose Bücher