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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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Zombie-Pigmen. Sie tragen Schwerter, sind jedoch harmlos. Solange man sie nicht angreift, bleiben sie friedlich - jedenfalls im normalen Computerspiel. Wie sie sich in der Welt meines Unterbewusstseins verhalten, will ich nicht testen. Ich hüpfe weiter, so schnell ich kann.
    Bald erreiche ich die Ausläufer der Festung. Sie sieht aus wie eine Stadt auf Stelzen nach einem Bombenangriff. Hohe Säulen aus rötlich-schwarzem Nether-Ziegelstein ragen aus dem Lavasee empor. Sie sind mit schmalen, brückenartigen Wegen verbunden, zwischen denen kastenartige Gebäude aufragen.
    Ich baue ein paar Dutzend Blöcke des rötlichen Gesteins ab und errichte daraus eine Säule, mit der ich mich auf die Höhe der Festungswege hinaufhebe. Vorsichtig klebe ich Block für Block schräg unter mir an die Säule und arbeite mich langsam über das Ufer des Lavasees vor. Das klappt prima, bis ein jammerndes Geräusch mich herumfahren lässt. Ein Ghast schwebt heran.
    War es auf dem Boden noch verhältnismäßig leicht, den Feuerbällen auszuweichen, ist hier oben meine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. So schnell ich kann versuche ich, die Lücke zwischen mir und der Festung zu schließen.
    Als nur noch zwei Blöcke fehlen, höre ich hinter mir das Brausen des Feuerballs.
    Meine einzige Chance ist es, mich mit einem beherzten Sprung auf den Ausläufer der Netherfestung zu retten. Doch die Lücke sieht verdammt breit aus.
    Ich habe keine Zeit, zu überlegen. Gerade, als ich abspringe, schlägt der Feuerball hinter mir ein und zerfetzt meine schmale Behelfsbrücke, von der nur ein paar brennende, in der Luft schwebende Würfel übrig bleiben.
    Ich spüre die Wucht der Explosion in meinem Rücken. Meine Lebensenergie sinkt schlagartig auf nahezu null.
    Vielleicht begünstigt durch den Schub der Explosion, lande ich auf der Kante des Festungsausläufers. Einen Moment wird mir schwarz vor Augen. Ich verliere das Gleichgewicht und drohe, rückwärts in die glühende Tiefe zu stürzen. Doch ich fange mich.
    Der Ghast greint vor Enttäuschung und macht sich zum nächsten Angriff bereit.
    Ich renne, so schnell ich kann, auf den überdachten Teil der Festung zu. Hinter mir explodiert ein weiterer Feuerball, ohne jedoch großen Schaden anzurichten.
    Mit knapper Not schaffe ich es in den Schutz der schwarzen Mauern. Ich trinke einen Heiltrank, esse ein Brot und ruhe mich ein wenig aus, bevor ich mich an die Erkundung der Festung mache.
    Ich folge dem überdachten Gang. Durch Fenster in den Mauern kann ich hinaus auf die von Lava und Glowstone erhellte Höhle blicken. Ich höre das Jammern des Ghasts, der seiner Beute beraubt wurde, sehe ihn jedoch nicht.
    Ich erreiche einen größeren Festungskomplex mit einem Raum, in dessen Mitte ein Lavabrunnen blubbert. Drei Gänge zweigen von hier aus ab.
    Vor dem Ausgang mir gegenüber steht ein einzelner Zombie-Pigman mit gezücktem Schwert und starrt mich aus leeren Augen an. Er rührt sich nicht von der Stelle. Normalerweise sind diese Wesen in kleinen Gruppen unterwegs und wandern ziellos umher. Dieser hier wirkt jedoch, als hätte er eine konkrete Aufgabe – nämlich den Gang zu bewachen. Dafür gibt es sicher einen Grund.
    Ich gehe auf den Wächter zu. Sein Kopf folgt jeder meiner Bewegungen.
    „Lass mich bitte vorbei“, sage ich.
    Der Zombie-Pigman grunzt etwas.
    Das hatten wir doch schon mal. Ich grunze zurück. Der Untote grunzt wieder. Leider verstehe ich nicht, was er sagt. Das Resultat ist allerdings eindeutig: Er rührt sich nicht von der Stelle.
    Reden bringt mich hier nicht weiter. Doch ich zögere, den Pigman anzugreifen. Hat man sich erst mit einem von denen angelegt, werden auch die anderen aggressiv.
    Stattdessen folge ich dem linken Gang. Er endet nach einer Weile auf einer offenen Plattform. Als ich sie betrete, höre ich das Weinen des Ghasts ganz in der Nähe. Rasch ziehe ich mich in den Schutz des Gemäuers zurück und wandere den anderen unversperrten Gang entlang.
    Dieser macht nach ein paar Schritten einen Knick nach links und mündet in einen weiteren Raum mit vier Ausgängen. Der Weg links ist von einem Zombieschwein versperrt.
    Offensichtlich gibt es einen inneren Bereich der Festung, zu dem die Untoten mir den Zutritt verwehren. Wie ich mein Unterbewusstsein kenne, muss ich genau dort hinein.
    Ich erkunde zunächst einmal die beiden anderen Ausgänge aus dem Raum. Wie erwartet sind es Sackgassen.
    Ich kehre zu dem zweiten Wächter zurück. Auch er lässt sich durch meine

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