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Würstelmassaker

Würstelmassaker

Titel: Würstelmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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meine Sachen nach oben bringen kann ?«
    »Ich bin sicher, Viktor wird dir gerne helfen .« Er griff zum Telefon und klingelte den Hausmeister an.
    Als der einige Minuten später vorbei kam, stellte Marisa erfreut fest, dass es in diesem Haus offensichtlich auch nette und vor allem attraktive Männer gab. Sie schätzte Viktor Balanow, Sohn einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters, wie Arthur ihr erklärt hatte, auf maximal 30 Jahre. Er war mindestens 1,90 groß und sah wirklich gut aus.
    »Viktor ist seit sechs Wochen unser Hausmeister«, stellte Melham fest. »Wir sind sehr froh, ihn so rasch gefunden zu haben, nachdem sein Vorgänger über Nacht spurlos verschwunden ist .«
    Viktor erklärte, dass es ihm eine Freude sein werde, der neuen Mitbewohnerin helfen zu können.
    Im Gang vor dem Büro kam ein Mann vorbei. »Das trifft sich aber bestens«, rief Arthur aufgeregt, »da kann ich dir gleich deinen Nachbarn vorstellen, Marisa. Werner«, rief er hinaus, »kannst du einen Moment hereinkommen ?«
    »Ich wusste gar nicht, dass die Französin ausziehen wollte«, wunderte sich Labuda, der uns schon in einem anderen Zusammenhang bekannt geworden war.
    »Sie hat ihre Zelte von heute auf morgen abgebrochen und wird ihre Sachen später abholen lassen«, erklärte Melham. »Übrigens, du kennst ja unseren neuen Hausmeister auch noch nicht«, er deutete auf Viktor. »Das ist Viktor, das hier ist Werner, Herr Labuda von B 31 .«
    Marisa beglückwünschte sich zur Wahl ihrer Wohnung. Sie fand, dass die Konstellation immer interessanter wurde. Ihr Nachbar sah noch besser aus als Viktor. Vielleicht nicht besser, aber mit gut zwei Metern Größe und einer Figur wie ein junger Gott auf jeden Fall beeindruckender, korrigierte sie sich.
    Natürlich war auch Werner Labuda sehr erfreut und gerne bereit, der netten neuen Nachbarin beim Einzug behilflich zu sein. Eine Stunde später waren Marisas komplette Habseligkeiten im Appartement B 32 verstaut und sie konnte beginnen, den beiden Räumen ihre persönliche Note zu verleihen.
    Schon bald hatte sie ihre Bilder aufgehängt, einen guten Platz für den Wandteppich aus Peru gefunden und den schon etwas schäbigen, aber ungemein bequemen Ohrenfauteuil von der Omi ans Fenster gerückt. Dann schloss sie ihr Notebook, den kleinen Fernseher sowie das Radio mit dem CD-Player an und verstaute ihre Lieblingsdiscs im Wandregal. Jetzt musste sie nur noch sehen, wo sie ihre Papiere und den sonstigen Kleinkram verstauen sollte. Sie versuchte, die Lade des Arbeitstisches herauszuziehen, der neben dem Fauteuil am Fenster stand. Ein leichter Widerstand zwang sie dazu, etwas kräftiger daran zu ziehen, als sie erwartet hatte. Sie nahm sich vor, die Kanten und Laufflächen der Lade mit Hirschseife einzureiben. Das war ein simpler, aber sehr wirkungsvoller Trick, den sie von ihrem Großvater kannte.
    Marisa nahm die Lade gänzlich heraus und stellte sie am Boden ab. Dann fuhr sie mit der rechten Hand die Innenseiten der so entstandenen Nische ab, um die Ursache dieses Widerstandes zu ergründen. Zunächst konnte sie nichts entdecken und vermutete schon, dass sich nur das Holz etwas verzogen hatte. Plötzlich fühlte sie aber etwas unter ihren tastenden Fingern, griff danach und zog einen Packen Briefe heraus. Vorsorglich tastete sie nochmals die Rückwand der Nische ab und fand noch zwei weitere Kuverts.
    Alle Briefe, es waren insgesamt sieben, waren an eine Roseanne Mercier gerichtet und stammten von einer Susanne Bartl. In welchen Zusammenhang hatte sie diesen Namen bloß schon gehört?
    Während Marisa überlegte, was sie mit ihrem Fund anfangen sollte, klopfte es an der Türe. Es war Werner, ihr Nachbar, der eine Vase mit einem bunten Blumenstrauß in Händen hielt.
    »Ein kleiner Willkommensgruß«, meine er freundlich, »ich habe mir gedacht, mit Blumen sieht die Wohnung gleich viel freundlicher aus .«
    Marisa fand das wirklich nett, vor allem auch, dass Werner nicht die Gelegenheit ausnutzte und ihren nur mit BH und Slip bekleideten Körper schamlos mit seinen Blicken verschlang.
    »Willst du auf einen Kaffee hereinkommen ?« , forderte sie ihn auf, während sie in ihren Bademantel schlüpfte.
    »Danke, keine Zeit«, Werner deutet auf seine Armbanduhr, »aber ich muss weg. Ein wichtiger Termin. Vielleicht ein anderes Mal.«
    »Also dann bei nächster Gelegenheit«, schnurrte Marisa ein wenig enttäuscht, »und vielen Dank. Übrigens«, rief sie dem davon gehenden Mann nach, »kennst du

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