Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
drei Monate von der Mutter gesäugt, gewöhnen sich jedoch bereits ab der vierten Lebenswoche an feste Nahrung. Je größer die Jungfüchse werden, desto mehr werden sie in den Streit um das Futter einbezogen. Bereits zum Ende des Sommers können sie allein jagen, mit neun Monaten sind sie ausgewachsen.
Bedroht durch Bejagung
Der Fennek ist kaum imstande, auf Umweltveränderungen zu reagieren oder sich anderen Lebensräumen anzupassen. Da Sandwüsten eher zu- als abnehmen, wäre das nicht das Problem – gäbe es nicht den Menschen. Obwohl der kleine Fuchs für Mensch und Vieh keine Bedrohung darstellt, wurde und wird er stark bejagt.
Fransenfinger: große Füße auf losem Sand
Fransenfinger leben häufig in Dünenlandschaften, also in Biotopen mit einem sehr feinkörnigen Untergrund, der leicht nachgibt, sobald er betreten wird. Damit auch unter solchen Bedingungen noch eine optimale Fortbewegung möglich ist, besitzen die kleinen Echsen einen Saum aus zugespitzten Schuppen an den Zehen, dem sie ihren Namen zu verdanken haben. Die Schuppen vergrößern die Fußfläche und erhöhen die Schubkraft, so dass sich die Tiere gut abstoßen können.
Erfolgreiche Strategien setzen sich durch
Fransenfinger (
Acanthodactylus spec
.) gehören zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae). Sie erreichen eine Länge von etwa 20 cm, wobei der Schwanz etwa die Hälfte ausmacht. Der Körper der Fransenfinger wirkt ziemlich gedrungen und der kräftige Kopf hat durch seine stark zugespitzte Schnauze eine dreieckige Form. Auffällig ist auch die verdickte Schwanzwurzel, in der für Notzeiten Fettreserven gespeichert werden. Der Schuppenkamm an den Füßen ist bei manchen Fransenfingerarten beiderseits der Zehen vorhanden, bei anderen nur auf einer Seite.
Fransenfinger sind sehr scheue Tiere, die einen großen Teil des Tages in einem selbst gegrabenen, unterirdischen Bau verbringen. Oft nutzen sie auch die verlassenen Gänge von Nagern oder anderen Kleinsäugern. Besonders gilt das für Tiere, die in Biotopen mit festerem Sandboden leben. Und in felsigen Wüstengebieten verstecken sich die Echsen zumeist in einer kleinen Höhlung unter Steinen.
Fransenfinger
Acanthodactylus
Klasse Kriechtiere
Ordnung Schuppenkriechtiere
Familie Echte Eidechsen
Verbreitung Trockengebiete in Spanien, Portugal und Westafrika, im Mittleren Osten und in Indien
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 10–20 cm, Schwanzlänge: etwa 5–10 cm
Nahrung Insekten und Spinnen
Zahl der Eier meist 4–6
Brutdauer etwa 100 Tage
Schonende Behandlung der Fußsohlen
Da die Oberflächentemperatur des Bodens im Lebensraum der Fransenfinger manchmal bis auf 50 °C oder mehr ansteigt, haben die Tiere eine typische Form der Fortbewegung entwickelt, um nur möglichst kurz mit dem heißen Wüstensand in Berührung zu kommen. So machen sie stets gleichzeitig einen Schritt mit dem rechten Vorder- und dem linken Hinterbein, während die anderen beiden Füße in die Luft gestreckt werden, damit sie etwas abkühlen können. Anschließend werden die gerade geschonten Beine benutzt und die warm gewordenen Füße bekommen eine kleine Abkühlung. Fransenfinger ernähren sich hauptsächlich von Insekten, denen sie dank der verbreiterten Zehen auch auf weichem Sand blitzschnell nachstellen. Da sie in der Sahara zu den häufigsten Wirbeltieren gehören, sind sie aber auch selbst ein wichtiges Glied in der Nahrungskette zwischen den Insekten und größeren Raubtieren, von denen viele Jagd auf die kleinen Echsen machen.
Farbspiele
Typische Echsen der Sahara sind die zu den Agamen gehörenden Dornschwänze (Uromastyx). Bei ihnen handelt es sich um etwas plump wirkende Tiere mit einem abgeplatteten Körper und einem kleinen Kopf, der ein wenig an den einer Schildkröte erinnert. Besonders auffällig ist der kurze, dicke Schwanz, der dicht mit abstehenden, stachelartigen Schuppen besetzt ist und u. a. der Abwehr von Feinden dient, denn die Tiere kriechen bei Gefahr mit dem Kopf voran in den Eingang ihrer unterirdischen Höhle und schlagen dann mit dem kräftigen Stachelschwanz nach ihren Verfolgern. Aber nicht nur mit ihren Feinden, sondern auch mit den starken Temperaturunterschieden in der Wüste kommen die tagaktiven Tiere gut zurecht. So passen sie ihre Körperfärbung der jeweiligen Tageszeit an: Am frühen Morgen, wenn es wegen der kühlen Wüstennacht noch sehr frisch ist, sind die wechselwarmen Echsen vergleichsweise dunkel gefärbt, damit die Sonne den ausgekühlten Körper besser
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