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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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bestachelte Junge zur Welt. Sie werden erst mit zwei Monaten endgültig von der Muttermilch entwöhnt und sind dann selbstständig. Nicht selten kommt es vor, dass die Igelmutter einige ihrer Babys selbst auffrisst.
    Brandts Igel: Nomade im Gebirge
    Auf der Arabischen Halbinsel und im Trockengürtel Asiens lebt ein weiterer Wüstenigel der Gattung
Paraechinus
. Brandts Igel (
Paraechinus hypomelas
) streift wie sein nordafrikanischer Vetter in der Dämmerung und nachts durch die Wüste, allerdings vorzugsweise in der Bergwelt. Er ist noch etwas kompakter als sein Pendant in der Sahara und sehr düster gefärbt. Über dem schiefergrauen Gesicht setzen fast schwarze Stacheln an, die Unterseite ist schokoladenbraun. Sein Stirnscheitel ist wie bei
Paraechinus aethiopicus
ebenfalls kahl. Brandts Igel lebt als einzelgängerischer Nomade, gräbt jedoch in seiner felsigen Umgebung keinen Bau. Vor der Sonne und seinen Feinden sucht er in Felsnischen und unter überhängenden Steinen Schutz. Auch er hält eine Winterruhe und fällt in ungünstigen Zeiten mit wenig Nahrungsangebot in eine energiesparende Starre.
    Der Wüstenfuchs: Zwerg mit Trichterohren
    Die riesigen Ohren sind sein Markenzeichen und haben diesem kleinsten aller Wildhunde den Namen Fennek eingebracht. Das arabische Wort bedeutet übersetzt nicht nur Wüstenfuchs, sondern auch Hase. Der Fennek bewohnt die Sandwüsten von Nordafrika und der Arabischen Halbinsel und gehört zu den wenigen Säugetieren, die ganz ohne Wasser auskommen können. Er vermag seinen Flüssigkeitsbedarf vollständig aus der Nahrung zu decken. Seine Beute macht der flinke Räuber im Schutz der Nacht.
    © istockphoto.com/Hagit Berkovich
    Markenzeichen des Fenneks: seine großen Ohren
    Die kleinsten Füchse
    Die kleinen, nur 30–40cm langen Raubtiere durchstreifen Wüsten- und Halbwüstengebiete und sind am häufigsten in der Sahara anzutreffen. Der Fennek bildet keine eigene Gattung (
Fennecus
) innerhalb der Familie der Hunde (Canidae), stattdessen werden die Säuger inzwischen zur gleichen Gattung (
Vulpes
) wie der in Europa beheimatete Rotfuchs gestellt und tragen nun als kleinste Fuchsart den wissenschaftlichen Namen
Vulpes zerda
.
    Wüstenfuchs
Vulpes zerda
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Raubtiere
    Familie Hundeartige
    Verbreitung Sandwüsten in Nordafrika und auf der Arabischen Halbinsel
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 30–40 cm
    Gewicht etwa 1,5 kg
    Nahrung Insekten, Eidechsen, kleine Säugetiere, auch Eier, Früchte, Aas Geschlechtsreife mit 1 Jahr
    Tragzeit etwa 50 Tage
    Zahl der Jungen 2–5
    Höchstalter in Menschenobhut 12 Jahre
    Perfekte Wüstenausstattung
    Unverwechselbares Merkmal des Wüstenfuchses sind seine überdimensional wirkenden Ohrmuscheln. Sie können über 10 cm lang werden und bilden als riesige Schalltrichter zusammen mit der Gehörblase ausgezeichnete Hörorgane, die für die Räuber unentbehrlich für die nächtliche Jagd sind. Die Ohren sind nicht nur Schalltrichter. Da Wüstenfüchse weder Schweißdrüsen haben noch hecheln wie Hunde, brauchen sie eine Möglichkeit, um überschüssige Körperwärme abzuführen – dies geschieht über die große Fläche der Ohren. Da Fenneks nicht schwitzen, geben sie auch keine kostbare Feuchtigkeit nach außen ab. So gelingt es ihnen, ohne zusätzliches Wasser nur von der Flüssigkeit zu leben, die in ihrer Nahrung enthalten ist. Wenn es Wasserstellen gibt, trinken sie wie andere Tiere daraus. Wie viele andere Tiere der Wüste haben sich Fenneks weitgehend auf eine nächtliche Lebensweise eingestellt. Deshalb benötigen sie auch ein relativ dichtes Fell, damit sie bei den niedrigen Nachttemperaturen nicht frieren. Es ist cremefarben und spielt auf dem Rücken leicht ins Rötliche, so dass die kleinen Räuber im Sand gut getarnt sind. Denn sie sind selbst eine begehrte Beute größerer Raubtiere.
    Einzeln jagen, zusammen leben
    Der Fennek begibt sich nachts allein auf die Jagd. Als Beute kommen Insekten, Eidechsen und kleine Säuger wie Springmäuse in Frage. Da er als Wüstenbewohner nicht wählerisch sein darf, frisst er auch Eier, Früchte oder Aas. Er frisst seine Beute nicht direkt vor Ort, sondern im sicheren Bau. Obwohl die Füchse gesellig in Familiengruppen bis zu zehn Tieren in selbst gegrabenen, verzweigten unterirdischen Bauen leben, streiten sie sich heftig ums Futter. Ausgenommen davon sind lediglich die Jungfüchse. Diese kommen in Würfen von zwei bis fünf Welpen im März und April zur Welt. Sie werden zwei bis

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