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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Nächten auch den Tau von Steinen und Felsblöcken. Frische Kräuter und Gräser gehören nach Regenfällen zur Hauptnahrung der Tiere, während sie sich in Trockenzeiten zumeist mit Akazienblättern, Flechten und verdörrten Grasresten begnügen müssen. Die Hauptaktivität der großen, ein wenig an Steinböcke erinnernden Mähnenspringer liegt in den Morgen- und Abendstunden, während sie den heißen Tag vorwiegend im Schatten großer Felsblöcke verbringen. Zu ihren größten Feinden gehören der Leopard und der Karakal oder Wüstenluchs. Aber auch die in Nordafrika lebenden Menschen haben den Tieren wegen des schmackhaften Fleischs und der Häute schon immer nachgestellt.
    Geringe Geburtenrate
    Die Weibchen und Jungtiere leben den größten Teil des Jahres in kleinen Trupps zusammen, während die Böcke außerhalb der Paarungszeit normalerweise als Einzelgänger durch die Berge streifen. Manchmal bilden aber vor allem jüngere Männchen auch kleinere Junggesellentrupps. Zur Brunstzeit sind Streitigkeiten zwischen den Männchen um die Gunst der Weibchen an der Tagesordnung. Zunächst versuchen die Böcke, ihre Rivalen durch Drohgebärden in die Flucht zu jagen. Hilft das nicht, kommt es unweigerlich zum Kampf, bei dem sie mit gesenktem Kopf aufeinander losstürmen. Normalerweise werden diese Angriffe mehrmals wiederholt und wenn auch danach keiner der Rivalen aufgibt, versuchen die Tiere, ihre Hörner ineinander zu verhaken und den Gegner zu Boden zu drücken oder zu ziehen. Die heftigen Kämpfe dauern so lange an, bis eines der Männchen aufgibt und den Platz räumt.
    Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten normalerweise ein Junges zur Welt. Es folgt seiner Mutter bereits ein paar Stunden nach der Geburt über Steilhänge und Geröllfelder. Der Nachwuchs wird mindestens drei bis vier Monate gesäugt. Junge Mähnenspringer erreichen die Geschlechtsreife nach etwa zwei Jahren; die Lebenserwartung liegt in der Natur bei ca. zehn Jahren.
    Mähnenspringer
Ammotragus lervia
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Paarhufer
    Familie Hornträger
    Verbreitung felsige Wüstengebiete Nordafrikas; in Nordamerika eingebürgert
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: etwa 150 cm
    Gewicht Männchen: bis 140 kg, Weibchen: bis 70 kg
    Nahrung Kräuter, Gräser, Flechten, Blätter
    Geschlechtsreife mit 2 Jahren
    Tragzeit 5–6 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter 10 Jahre
    Die Mendesantilope: Nomadin der Wüste
    Wie keine andere Antilope ist die Mendes- oder Addaxantilope (
Addax nasomaculatus
) an ein Leben in der Sahara angepasst. Immer auf der Suche nach neuen Weideplätzen zieht sie in kleinen Gruppen oder Herden in den Sand- und Kieswüsten umher. Ihre Nahrung besteht aus Blättern, Gräsern und den kurzlebigen Kräutern, die nach den wenigen in der Wüste niedergehenden Regengüssen aus der Erde schießen.
    © shutterstock.com/vblinov
    Mendesantilopen sind vom Aussterben bedroht.
    Immer auf Wanderschaft
    Die Mendesantilope ist ein unermüdlicher Wanderer. In Gruppen von meist 10–15 Tieren durchstreift sie riesige Gebiete, um weitab von offenen Wasserstellen in Sandmeeren und Kiesbänken noch Weidegründe zu finden. Dabei kann sie wochenlang ohne Wasser auskommen und begnügt sich mit der Flüssigkeit aus der Nahrung. Um möglichst viel vom lebenswichtigen Nass zu bekommen, weidet die Mendesantilope nachts und in der Dämmerung, wenn sich Feuchtigkeit als Tau niederschlägt. In Trockenzeiten nimmt sie sogar die extrem bittere Flüssigkeit des Kürbisgewächses
Citrullus colocynthis
auf, das in Wadis zu finden ist.
    Zu den täglichen Wanderungen kommen größere jahreszeitliche hinzu: Wenn in der Zentralsahara die Pflanzen zum Sommer hin vertrocknen, wandern die Mendesantilopen südwärts zu den Halbwüsten und Steppengebieten am Sahararand. Dort können sie dann mit spärlichem Sommerregen und frischer Weide rechnen.
    Antilope mit Sahara-Ausstattung
    Die Mendesantilope kann in der Tageshitze ihre Körpertemperatur um mehrere Grad Celsius ansteigen lassen. So vermeidet sie Überhitzung und Wasserverluste, denn beim Kühlen durch Schwitzen würde sie unweigerlich wertvolle Flüssigkeit an die Umgebung abgeben. Die Mendesantilope versucht auch aktiv, der sengenden Sonne zu entkommen, indem sie mit ihren Vorderhufen flache Mulden in kiesigen oder sandigen Boden scharrt, in die sich das Tier über Mittag hineinkauert.
    Die Hufe der Mendesantilope sind im Vergleich zu denen anderer Antilopen breit und flach und lassen sich

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