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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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abgesenkte Körpertemperatur drosselt den Stoffwechsel. Hierdurch wird enorm viel Energie gespart und die ungünstige Zeit kann überbrückt werden. Zunächst versuchen die Tiere jedoch durch Einspeicheln des Fells und die dadurch erzeugte Verdunstungskälte Überhitzung zu vermeiden. Da sie dadurch aber wertvolles Wasser verlieren, ist dies nur eine kurzfristige Kühlungsmöglichkeit. Schon nach ca. zwei Stunden bei mehr als 45 °C wird die Trockenstarre eingeleitet. Von den über 30 Springmausarten sind nur wenige genau untersucht worden – insbesondere über ihre Fortpflanzung ist wenig bekannt.
    Der Wüstenigel: Skorpione als Leibspeise
    Igel sind entwicklungsgeschichtlich uralte Säugetiere. Mehr als 20 Mio. Jahre trippeln die Tiere aus der Ordnung der Insektenfresser schon durch verschiedene Landlebensräume fast aller Klimazonen. Nur Regionen mit Dauerfrost und Sumpfgebiete meiden sie.
    Nachtaktiver Einzelgänger
    Der Wüstenigel wird erst in der Dämmerung aktiv und sucht dann schnüffelnd im Schutz der Dunkelheit nach Beute. Zugute kommen ihm dabei neben seinem ausgezeichneten Geruchssinn die großen, beweglichen Ohrmuscheln. Mit ihnen ortet der Wüstenigel sowohl Beutetiere als auch Feinde.
    Obwohl der Einzelgänger auch in der Vollwüste zurechtkommt, bevorzugt er Wadis als Lebensraum, trockengefallene Flussbetten, die schütter mit niedrigen Bäumen, Dornsträuchern und harten Gräsern bestanden sind, oder auch Oasen. Seinen Wasserbedarf kann der Kleine mit dem weißen Bauch, der schwarzen Schnauze und den schwarz-weißgelb gebänderten Stacheln ganz aus der Flüssigkeit seiner Nahrungstiere decken.
    Sogar Gifttiere auf dem Speiseplan
    Mit seinem kräftigen Gebiss erbeutet der Wüstenigel überwiegend am Boden lebende wirbellose Tiere: So knackt er die harten Panzer von Käfern, verspeist Schaben, Heuschrecken, Spinnen und Tausendfüßer, am liebsten jedoch die giftbewehrten Skorpione, denen er geschickt den Giftstachel abbeißt, bevor er sie auffrisst. Daneben stellt er kleinen Reptilien nach und plündert die Nester von Mäusen und am Boden brütenden Vögeln. Selbst Vipern vermag er zu überwältigen. Wenn der Igel einer Hornviper oder einer Sandrasselotter begegnet, richtet er die Stacheln über der Stirn nach vorn und versucht, die Schlange irgendwo zu beißen. Diese wird sich mit einem blitzschnellen Biss wehren, jedoch meist nur den Stachelverhau des Igels treffen. Der trachtet weiter danach, dem Reptil die Wirbelsäule zu zerbeißen und so dessen Reichweite einzuschränken. Wird die Schlange nach mehreren solcher Attacken müde und hat ihr Gift vergeudet, kann der Igel dicht hinter dem Kopf seinen tödlichen Biss setzen.
    Wie anderen Igelarten können auch dem Wüstenigel selbst hohe Konzentrationen von Tiergiften nichts anhaben. Berichten zufolge können Igel das 30–40fache der für ein gleich großes Nagetier tödlichen Dosis von Schlangengiften überleben. Trotzdem sind Igel nicht unverwundbar. Auch sie können z. B. am Giftbiss einer Schlange sterben oder Opfer eines Uhus werden.
    Wüstenigel
Paraechinus aethiopicus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Insektenfresser
    Familie Igel
    Verbreitung Nordafrika und Westasien
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 14–27 cm
    Gewicht bis 500 g
    Nahrung Wirbellose, bevorzugt Skorpione, auch kleine Wirbeltiere, selbst Giftschlangen
    Geschlechtsreife mit etwa 10 Monaten
    Tragzeit etwa 5 Wochen
    Zahl der Jungen 1–4
    Höchstalter 4 Jahre, in menschlicher Obhut 13 Jahre
    Winterschlaf und Sommerstarre
    Kommt die Sandrasselotter nicht durch die Stachelrüstung des Igels hindurch, so schafft dies scharfer Frost. Das Stachelkleid isoliert den Körper ebenso schlecht gegen Kälte wie gegen Hitze. Also muss sich der Wüstenigel tagsüber ein schattiges Quartier unter einem Strauch oder einem überhängenden Felsen suchen. Oder er gräbt sich selbst einen Bau mit einer kurzen Röhre. Zumindest in der Nordsahara verbringt der Wüstenigel auch den Winter in seinem Bau – zu einem Winterschlaf. Denn Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt sind auch für seine Beutetiere, Wirbellose und Reptilien, zu kalt; um ihren Körper auf Betriebstemperatur zu halten, bleiben diese in ihren Verstecken. In insektenarmen Jahren kann der Wüstenigel auch im Sommer in eine vorübergehende Starre fallen.
    Nach einer Aufwärmphase im März und April besetzen die männlichen Wüstenigel Reviere und paaren sich im Mai/Juni mit den Weibchen. Diese bringen im Sommer in ihrem Nest bis zu vier biegsam

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