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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Südrussland. Mehr als die Hälfte des Verbreitungsgebiets gehört zu China. Im Sommer halten sich die scheuen Tiere bevorzugt oberhalb der Baumgrenze auf Bergwiesen und in felsigen Regionen bis hinauf in 6000 m Höhe auf. Im Winter suchen sie dagegen Schutz in den Wäldern der tieferen Lagen und steigen bis auf 1800 m herab. In diesem Lebensraum aus Fels und Eis müssen die Katzen gut klettern und springen können. Einige typische körperliche Merkmale ermöglichen den Schneeleoparden Sprünge über bis zu 16 m breite Gletscherspalten. Dazu gehören die breiten Tatzen, die im Vergleich zu den Vorderbeinen längeren Hinterbeine und die breite, stark ausgebildete Brust mit kräftiger Muskulatur.
    Perfekte Tarnung
    Als Pirschjäger, der sich auf 30–40 m an seine Beute anschleichen muss, verfügt der Schneeleopard über eine hervorragende Tarnfärbung. Das hellgrundige Fell ist mit zahlreichen rauchgrauen, rosettenförmigen Flecken gezeichnet und lässt die Tiere vor schneebedecktem, felsigen Hintergrund optisch nahezu verschwinden. So können sie ihre nicht gerade reichlich vorkommende Beute aus dem Hinterhalt überraschen. Blauschaf und Steinbock sind die am häufigsten erbeuteten Opfer, aber auch Ziegen und Hirsche werden erlegt.
    Schneeleopard
Uncia uncia
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Raubtiere
    Familie Katzen
    Verbreitung zentralasiatische Hochgebirge, gerne in Höhenlagen zwischen 3000 und 4500 m
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 1–1,3 m
    Standhöhe: etwa 60 cm
    Gewicht 35–65 kg
    Nahrung Wildschafe, Thare, Hirsche, Steinböcke, Wildschweine, aber auch Kleinsäuger und Vögel
    Geschlechtsreife mit etwa 3 Jahren
    Tragzeit 95–105 Tage
    Zahl der Jungen meist 2–3, selten 4
    Höchstalter etwa 15 Jahre
    Feste Reviere
    Jeder Schneeleopard besitzt ein festes Wohngebiet, dessen Größe stark von der lokalen Beutetierdichte abhängt und gewöhnlich rd. 100 km 2 bemisst. Die einzelgängerisch lebenden Tiere kennzeichnen ihr Territorium mit Kratzmarken, Kot und einem streng riechendem Sekret, das vorbeiziehenden Artgenossen Auskunft über das Geschlecht und Fortpflanzungsstadium gibt. Die Territorien von Männchen und Weibchen überlappen sich teils beträchtlich, aber die Individuen gehen sich mit Ausnahme der Paarungszeit zwischen Januar und März aus dem Weg. Im Frühjahr oder zu Beginn des Frühsommers kommen in einer geschützten Höhle bis zu vier zu-nächst ganz schwarze Junge zur Welt. Sie bleiben fast zwei Jahre mit der Mutter zusammen, erst dann pflanzt sich das Weibchen erneut fort.
    Die Zerstörung des Lebensraums, die Dezimierung seiner Beutetiere und Wilderei haben den Schneeleoparden an den Rand der Ausrottung gebracht. Schätzungen zufolge leben nur noch 3500 bis 7000 Exemplare in freier Wildbahn.
    Steppenhühner: geheimnisvolle Invasoren
    An den weit verstreuten Wasserstellen der innerasiatischen Trockengebiete wiederholt sich im Frühjahr und Sommer allmorgendlich ein besonderes Schauspiel: Mit einem eigentümlichen Fluggeräusch nahen taubengroße, schlanke Vögel. Paarweise oder in Trupps landen sie in Ufernähe, manchmal mehrere hundert im Lauf einer Stunde. Sie sichern, trippeln ans Wasser und trinken gierig. So schnell wie sie gekommen sind, verschwinden sie wieder in reißendem Flug in den Weiten der Halbwüste: die Steppenhühner (
Syrrhaptes paradoxus
). Auch in der Abenddämmerung kommen sie an ihre Tränke und ihr rasselnd-pfeifender Flug unterbricht die abendliche Stille.
    Tauben, als Hühner »verkleidet«
    Das charakteristische Fluggeräusch des Steppenhuhns wird von seinen verlängerten äußeren Schwungfedern verursacht, die mehrere Zentimeter über die übrigen Handschwingen hinausragen. Sie sind nicht die einzigen Eigentümlichkeiten in der Anatomie des Vogels. Seine Bauchhaut ist ledrig verdickt und dient möglicherweise als Schutzschild gegen extreme Temperaturen, denn der Bauch des kurzbeinigen Vogels berührt im Sitzen fast den Boden. Die drei vorwärtsgerichteten Zehen sind durch eine Haut wie von einem Fäustling überzogen und zusätzlich bis zu den Krallen mit haarähnlichen grauen Federn bedeckt.
    Ohne Wasser geht es nicht
    Das Steppenhuhn bewohnt die winterkalten Steppen und Wüsten zwischen dem Kaspischen Meer im Westen und dem Baikalsee im Nordosten. Sein Verbreitungsgebiet ist aber nicht geschlossen, was mit seiner Abhängigkeit vom Wasser zusammenhängt. Während viele andere Wüstentiere ihren Flüssigkeitsbedarf aus der Nahrung decken, ist das Steppenhuhn darauf angewiesen,

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