Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
Vom Netzwerk:
weiteres Längsbecken sowie die Hochkordillere. Sie bildet den Rand des Altiplanos, des großen Hochlandbeckens der Anden. In der Längssenke östlich der vorgelagerten Kordillere liegen mehrere flache Salzseen, sog. Salare, die nur im Abstand von mehreren Jahren mit Wasser gespeist werden. Wenn das Wasser verdunstet, bilden sich auf dem Seeboden sechseckige Trockenrisse mit mehreren Dezimetern Durchmesser. Der Salar de Atacama auf 2450 m Höhe ist mit 2270 km 2 der größte Salar in dieser Wüste. In ihm liegen die größten bekannten Lithiumlagerstätten der Erde.
    Im Schuttmeer
    Der Río Loa ist der einzige Fluss, der in der Hochkordillere entspringt und auf seinem Weg zum Pazifik sowohl die vorgelagerte Kordillere als auch die beiden Längssenken und die Küstenkordillere quert. Als sog. Fremdlingsfluss entspringt er in einer Region mit feuchtem Klima und passiert ohne Zuflüsse ein Trockengebiet; er führt permanent Wasser. Die Küstenkordillere wird im Norden und im Süden der Atacama an mehreren Stellen durch schmale, trockene Täler durchbrochen, die die Becken im Inneren der Wüste mit dem Pazifik verbinden. Diese häufig als Verkehrslinien genutzten Täler sind im Jungtertiär vor über 20 Mio. Jahren entstanden, als sich die Anden emporhoben und gelegentlicher Regen fiel, der sich in Flüssen sammeln konnte. Gleichzeitig wurde in den Außenbereichen der Becken von den Hängen kommender Schutt zu Rampen abgelagert. Da immer mehr Material hinzukommt, ohne jemals abgetragen zu werden, »ertrinkt« der Westrand der Anden gewissermaßen in seinem eigenen Schutt – im Salar de Atacama ist er über 3 km mächtig.
    Freundlichere Randbereiche
    Richtung Äquator nehmen die tropischen Einflüsse auf das Klima zu, die Niederschlagsmengen steigen und lebensfreundlichere Regionen lösen die Wüste ab. Nach Süden und in den über 1800–2000 m hoch gelegenen Abschnitten der Hochkordillere geht die Vollwüste in eine Rand- bzw. Halbwüste über. Bis zu 10–50 mm regnet es im Jahr, doch fallen diese Niederschläge sehr unregelmäßig. Die mit dem Regen verbundenen Abflüsse haben eine abwechslungsreiche Landschaft geschaffen. Im Gegensatz zum Zentrum der Atacama sind die Randgebiete von tief eingeschnittenen Schluchten durchzogen. Da die Oberfläche nicht verbacken ist, können sich hier auch Dünen bilden.
    Die spärliche Tierwelt der Atacama
    Die unwirtliche Umgebung der Atacama, in der es in den meisten Regionen seit Menschengedenken nicht mehr geregnet hat, lässt nur an wenigen Stellen Leben zu. Weite Teile sind frei von Vegetation und tierischen Spuren. Wie Fossilfunde belegen, war die Atacama allerdings bis vor etwa 10 000 Jahren von großen Säugetieren wie Riesenfaultieren bewohnt. Heute finden auf den spärlichen Vegetationsinseln im Innern der Wüste nur noch wenige kleine Säuger, Vögel, Echsen und Wirbellose ihr Auskommen. Eine Zuflucht für widerstandsfähige Tiere wie Guanakos bieten Bergseen und Feuchtgebiete zwischen den schneebedeckten Andengipfeln. Eine ungewöhnliche Flora und Fauna beherbergen die im Lauf der Jahrmillionen eingetrockneten Salzseen. An manchen Stellen sind Reste salzhaltigen Wassers an der Oberfläche verblieben. Hier versammeln sich teils riesige Flamingokolonien, die sich hauptsächlich von Kieselalgen und Salzkrebsen ernähren.
    © Picture-Alliance/Bildagentur-online
    Der Andenkondor nutzt die Thermik für seine Erkundungsflüge.
    Der Kondor: Spähflüge in die Wüste
    Mit einer Flügelspannweite von etwa 3 m ist der Andenkondor (
Vultur gryphus
) ein ausgesprochener Langstreckensegler: Hin und wieder dehnt er seine Erkundungsflüge auf der Suche nach Aas auch in die Randbereiche der chilenischen Wüstenregion aus. Gelegentlich treibt es diesen größten aller Neuweltgeier sogar bis an die chilenische Küste, wo er den Ufersaum nach toten Meeressäugern und Fischen absucht. Manchmal macht sich der Kondor auch über die Gelege der Guanovögel her. Nur selten erbeutet er kleinere Wirbeltiere.
    Wechselwarme Bewohner
    Die Gliederfüßer sind in der Atacama neben einigen Insekten und Skorpionen vor allem durch Spinnen vertreten, besonders in der vom Küstennebel abhängigen Loma-Vegetation. Hier verkriechen sich Spinnen aus der Gattung
Latrodectus
, zu denen auch die europäische Schwarze Witwe gehört, und Wolfsspinnen der Gattung
Tarantulus
. Diese wirbellosen Tiere bilden die Nahrungsgrundlage für einige Echsen. Als Vertreter dieser Tiergruppe leben hier eine in der Atacama

Weitere Kostenlose Bücher