Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
vermindern die Urinausscheidung und lassen die Tiere selbst brackiges Wasser verwerten. Sogar die Abbauprodukte des Proteinstoffwechsels werden vor der Wasser verbrauchenden Ausscheidung mehrfach durch den Stoffwechsel geschleust.
Genügsame Nahrungsverwerter
Kamele nehmen nahezu alle Pflanzenteile zu sich: Wüstengräser und -kräuter, aber auch Blätter und Zweige von Sträuchern und Bäumen.
Die beiden Höcker auf dem Rücken der Trampeltiere dienen als Fett- und damit Energiespeicher. Zwar werden beim Fettstoffwechsel der Tiere auch Wassermoleküle gebildet, dafür ist allerdings Luftsauerstoff notwendig. Um die Wasserversorgung über diesen physiologischen Prozess der Fettverbrennung zu sichern, müssten Kamele verstärkt atmen. Da Fett auch immer isoliert, sind Fettpolster in einem noch dazu weniger durchbluteten Körperbereich sehr sinnvoll. Dadurch ist es den Tieren möglich, am übrigen Körper in den kühleren Nachtstunden überschüssige Wärme abzugeben. Bei neugeborenen Kamelen liegen die Höcker als leere Bindegewebssäckchen wie eine überdimensionale Falte über dem Rücken. Erst im Lauf der Entwicklung sammelt sich hier Fett und sie richten sich auf.
Brunft und Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Wildkamele liegt zwischen Februar und April. Rivalisierende Kamelhengste versuchen sich gegenseitig vor allem während der Brunftzeit einzuschüchtern – zunächst mit Drohgebärden und Imponiergehabe. Zeigt sich der Gegner davon unbeeindruckt, beißen sich die Kontrahenten und treten kraftvoll mit ihren Vorderbeinen zu.
Der Sieger hat das Vorrecht der Begattung. Zum Deckakt legt sich die Kamelstute auf den Boden. Nach einer etwa 13 Monate dauernden Tragzeit wird meist ein einzelnes Fohlen geboren. Bereits im Lauf des ersten Lebenstags kann es auf eigenen Beinen stehen. Stets auf der Suche nach Milch, weicht das Fohlen seiner Mutter kaum von der Seite.
Mit etwa vier Jahren ist ein Jungkamel fortpflanzungsfähig. Handelt es sich um ein Männchen, so wird es bereits im Alter von etwa zwei Jahren vom Leithengst vertrieben. Es schließt sich dann mit anderen jungen Männchen zu einer Junggesellenherde zusammen.
Mongolische Rennratten: Überleben mit allen Sinnen
Die Mongolische Rennratte, besser als Wüstenrennmaus bekannt, lebt in den Wüsten und Steppen der südlichen Mongolei am Rand der Gobi. Ihr wissenschaftlicher Name
Meriones unguiculatus
bedeutet so viel wie »Krieger mit Krallen«. Meriones war ein griechischer Krieger und das lateinische Wort unguiculatus bedeutet übersetzt »mit Zehen, mit Krallen«. Entgegen ihrem deutschen Namen ist die Mongolische Rennratte keine Ratte und auch keine echte Maus, sondern gehört in die Nagetierfamilie der Wühler (Cricetidae) und ist näher mit den Hamstern verwandt.
Sehen, hören, tarnen
Mongolische Rennratten haben große, leicht hervorstehende Augen. Diese ermöglichen einen Blickwinkel von annähernd 360 Grad, so dass sie ihre Umgebung fast mit einem Rundumblick erfassen können. In ihrem überwiegend offenen und deckungsarmen Lebensraum ist dies überlebenswichtig für die kleinen Nager. Nur auf diese Art und Weise haben sie eine Chance, ihren zahlreichen Fressfeinden möglichst frühzeitig aus dem Weg zu gehen.
Der zweite wichtige Sinn der Rennratten ist ihr scharfes Gehör. Das Mittelohr ist außerordentlich hoch entwickelt. Damit können sie zum einen niederfrequente Töne wie den für Menschen lautlosen Flügelschlag einer Eule hören, zum anderen auch Ultraschallfrequenzen aufnehmen, eine Tonhöhe, in der z. B. die Jungen nach ihrer Mutter rufen. Ihr sandfarbenes Fell hebt sich kaum vom Untergrund ab. Die Fellfärbung von Teilpopulationen, die auf schwarzem oder eher rötlichem Sand leben, hat sich im Farbton entsprechend angeglichen.
Gefeit gegen Hitze und Kälte
Als Schutz gegen Hitze und Kälte sind sowohl die Ohren als auch Schwanz und Fußsohlen der Tiere behaart. Dadurch werden gleichermaßen Erfrierungen und Verbrennungen vermieden. Die Weißfärbung der Bauchseite sorgt dafür, dass möglichst wenig Abstrahlungswärme vom heißen Wüstenboden aufgenommen wird. Wenn es in der Gobi sehr kalt wird, plustern sich die Rennratten auf. Die zwischen den aufgestellten Haaren festgehaltene Luftschicht wirkt dann als zusätzliche Isolation. Mongolische Rennratten sind in der Lage, längere Zeit ohne Wasser auszukommen. Sie entnehmen der ausgeatmeten Luft durch spezielle Nasengänge die daran kondensierte Feuchtigkeit.
Ihre Nahrung besteht aus
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