Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
regelmäßig zu trinken. Dafür nimmt es teils bis zu 50 km weite Flüge in Kauf.
Genügsame Körnerfresser
Die bevorzugten Lebensräume sind die Trockensteppen und Halbwüsten Innerasiens. Sandig-kiesige und lehmige Böden der Ebenen bieten die besten Voraussetzungen, aber selbst Gebirgslagen bis über 3500 m Höhe werden besiedelt, sofern sie eine offene Vegetation besitzen und das Gelände nicht zu steil ist. Die Nahrung der Vögel besteht aus Sämereien. Um ihre oft hartschalige, trockene Nahrung besser aufschließen zu können, schlucken sie, ähnlich wie Hühnervögel, gezielt auch kleine Steinchen.
Flughühner brüten am Boden. In eine einfache Mulde legen sie meist drei walzenförmige Eier. Sie werden von beiden Eltern im Wechsel bebrütet. Verlassen die Vögel das Gelege, sind die Eier wegen ihrer hellbraunen Grundfarbe und den dunklen, unregelmäßigen Flecken zwischen den Steinen bestens getarnt. Auch die brütenden Vögel »verschmelzen« mit ihrer Umgebung, so dass sie für ihre Feinde wie Greifvögel und Schakale schwer zu entdecken sind.
Steppenhuhn
Syrrhaptes paradoxus
Klasse Vögel
Ordnung Flughühner
Familie Flughühner
Verbreitung Trockensteppen und Halbwüsten Innerasiens
Maße Länge: etwa 30 cm
Gewicht etwa 200 g
Nahrung vor allem Grassamen
Geschlechtsreife mit etwa 3 Jahren
Zahl der Eier meist 3
Brutdauer etwa 22 Tage
Ungewöhnliches Zugverhalten
Steppenhühner sind Zugvögel, deren jährliche Wanderungen witterungsabhängig sind. Eine geschlossene Schneedecke vertreibt die Vögel aus den winterkalten Steppen in südlicher Richtung. Dann gibt es sowohl Einflüge nach Südrussland als auch nach China. In strengen Wintern fliegt ein Teil der Brutpopulation nach Südosten bis zur Mandschurei.
Im Übrigen unterliegen die Bestände großen Populationsschwankungen. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es wiederholt Ausbreitungswellen. Wahrscheinlich war dies eine Folge von mehreren ungewöhnlich starken Populationsanstiegen, nachdem in Russland große Ackerflächen brach lagen. Die aufgegebenen Böden überzogen sich mit einer Pflanzendecke und die Vögel vermehrten sich sehr erfolgreich. Ein Teil von ihnen zog nach dem Winter in den Westen, so dass es zu invasionsartigen Vorstößen kam, weit über das traditionelle Brutgebiet hinaus.
DIE ATACAMA
Wüste der Extreme
Zu Recht gilt die Atacamawüste im Norden Chiles als trockenste Wüste der Erde – mit weiten Sandtonebenen, riesigen Salzseen und Unmengen an Schutt. In der Küstenwüste im Westen können sich zwar Hochnebel, aber keine Regen bringenden Wolken bilden. Auf der Küstenkordillere macht sich die sog. Lomavegetation den Hochnebel zunutze, indem sie das zum Überleben notwendige Wasser direkt aus dem Nebel filtert. Zwischen der Küstenkordillere und den Kordilleren der Anden im Osten liegt die Binnenwüste der Atacama. Dort befindet sich mit dem Becken der Pampa del Tamarugal der trockenste Abschnitt der gesamten Atacama.
Inhalt
Salzseen und Trockenflüsse
Die spärliche Tierwelt der Atacama
Guanako & Co.: die Kleinkamele Südamerikas
Graumöwen: ein Leben zwischen Meer und Wüste
Guanovögel: fantastische Taucher
Der Humboldt-Pinguin: unerwarteter Bewohner der Subtropen
Salzseen und Trockenflüsse
Die Atacama im Norden Chiles zieht sich über 1000 km vom Tal des Río Copiapó bis zur chilenisch-peruanischen Grenze. Der Norden Chiles besteht aus mehreren parallelen, von Norden nach Süden verlaufenden Gebirgsketten, die von einigen flachen Längsbecken gegliedert werden. Im Osten schließt sich die Küstenkordillere an, die sich als eine bis zu 1000 m hohe Mauer von der Küste absetzt. Im zentralen Teil der Atacama durchbricht kein einziges Tal diese Kordillere. Zwischen dem Gebirgszug und den weiter östlich verlaufenden Kordilleren der Anden erstreckt sich auf über 700 km eine Längszone mit langen, flachen Becken. »Pampas« werden diese auf 800–1000 m Höhe liegenden Becken genannt. Die Pampa del Tamarugal im Norden ist die größte dieser abflusslosen Landschaften.
© shutterstock.com/DANIELA WEINSTEIN
Salztonebene in der Atacama
Salzige Sechsecke
Die Pampa del Tamarugal wird durch natürliche Schuttrampen begrenzt, die im Westen zur Küstenkordillere und im Osten zu den Anden hochführen. Auf den westlichen Schuttrampen liegen die Salpeterlagerstätten, für die Chile weltweit bekannt ist. Die Anden gliedern sich im Bereich der Atacama in eine vorgelagerte Kordillere, ein
Weitere Kostenlose Bücher