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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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den anderen Rädern holte. Sie vergewisserte sich, dass alle Schrauben an den restlichen Wagenrädern fest angezogen waren, dann verstaute sie den Wagenheber wieder im Kofferraum.
    »Summer, das haben Sie hervorragend hinbekommen«, lobte Julie. Sie hatte sich ein wenig beruhigt und ihr Zittern unter Kontrolle bekommen. »Ich dachte schon, ich müsste den Automobilclub um Hilfe bitten.«
    »Mein Vater hat mir beigebracht, wie man mit Autos umgeht«, erwiderte Summer mit einem stolzen Grinsen.
    »Er sagt immer, dass jede Frau fähig sein sollte, ein Rad zu wechseln.«
    Julie untersuchte einen kleinen Kratzer an der hinteren Stoßstange, dann reichte sie Summer den Wagenschlüssel.
    »Macht es Ihnen etwas aus, das letzte Stück zu fahren? Meine Nerven schaffen das einfach nicht mehr.«
    »Ganz und gar nicht«, antwortete Summer. »Solange es Ihnen nichts ausmacht, wenn ich bei jedem Schlagloch auf die Bremse steige.«
    Sie nahm die Schlüssel entgegen, schwang sich in den Fahrersitz auf der rechten Seite, startete den Wagen und lenkte ihn zurück auf die Straße. Das Auto bereitete ihnen nun keine Probleme mehr, und sie rollten schon bald auf den Parkplatz von Broome Park. Die beiden Frauen betraten das Herrenhaus und trafen Aldrich dabei an, wie er im Garten-Atrium frische Croissants und Tee bereitstellte. Julie erwähnte nichts von ihrer Autopanne, während sie ihn für einen kurzen Moment beiseitenahm.
    »Aldrich, ich würde Ihnen gern einige Fragen über Emily Kitchener stellen.«
    Die Augen des alten Mannes begannen sofort zu leuchten. »Emily war eine reizende Lady. Erst gestern Abend habe ich einem Gast von ihr erzählt. Sie ging abends gern im Garten spazieren, um die Nachtigallen singen zu hören. Es ist schwer zu glauben, dass sie mittlerweile schon seit zehn Jahren tot ist.«
    »Hat sie hier auf dem Anwesen gewohnt?«, fragte Summer.
    »O ja. Mein Vater nahm sie hier auf, nachdem ihr Mann bei einem Eisenbahnunglück ums Leben gekommen war. Das muss um das Jahr 1970 gewesen sein. Sie wohnte in der heutigen Windsor Suite in der obersten Etage.«
    »Können Sie sich vielleicht daran erinnern, ob sie Freundinnen oder Bekannte namens Sally hatte?«, fragte Julie.
    »Nein, an jemanden mit dem Namen Sally erinnere ich mich nicht«, erwiderte er kopfschüttelnd.
    »Hat sie jemals davon gesprochen, irgendwelche Dokumente oder Papiere von Lord Kitchener erhalten zu haben?«, wollte Summer weiter wissen.
    »Sie hat mir gegenüber niemals etwas Derartiges erwähnt. Natürlich muss sie sehr jung gewesen sein, als der Lord starb. Sie können sich gern unter ihren persönlichen Dingen umsehen, wenn Sie wollen. Ich habe unten im Keller ein paar Kartons mit ihrem Nachlass.«
    Summer schickte Julie einen hoffnungsvollen Blick.
    »Wenn es Ihnen keine zu großen Umstände macht«, sagte Julie zu Aldrich.
    »Überhaupt nicht. Ich kann Sie jetzt gleich nach unten bringen.«
    Aldrich ging mit ihnen in seine Privatwohnung und dort durch eine verriegelte Tür zu einer Treppe. Am Ende der Treppe erreichten sie einen schwach erleuchteten Keller, der eigentlich nicht mehr war als ein breiter Korridor, der unter einem Teil des Haupthauses verlief. Alte Holzkisten und mit Staub bedeckte Möbel waren auf beiden Seiten des Ganges aufgestapelt worden.
    »Viele von den alten Möbeln gehörten dem Earl«, erklärte Aldrich, während er sie durch den Gang führte.
    »Ich muss in nächster Zeit unbedingt mal wieder eine Versteigerung veranstalten.«
    Am Ende des Korridors kamen sie zu einer massiven Tür mit einem schweren Riegel.
    »Das war mal eine Vorratskammer«, sagte er und streckte die Hand nach dem Riegel aus, ehe er bemerkte, dass er bereits zurückgezogen war. »Sie haben die Tür immer ganz dicht verschlossen, um die Ratten draußen zu halten«, sagte er lächelnd zu Summer.
    Er betätigte einen außen liegenden Lichtschalter, dann fasste er nach einem stabilen Handgriff und zog die schwere Tür auf, hinter der sich ein etwa drei Meter langer Raum mit Regalen auf beiden Seiten und einem Holzschrank am Ende befand. Die Regale waren vollgestopft mit Pappkartons, von denen die meisten mit Dokumenten und Nachlassakten gefüllt waren.
    »Das dort müssten Emilys Sachen sein«, sagte er, ging zum Ende des Kellerraums und deutete auf ein Regalbrett in Hüfthöhe, auf dem drei Kartons mit der Aufschrift
E. J. Kitchener
standen.
    »Emily Jane Kitchener«, sagte Aldrich. »Am einfachsten wäre es für Sie, wenn Sie sich die Kartons gleich hier

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