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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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herausfinden wollte, was wir wissen, und dabei Glück gehabt hat.«
    »Das wäre möglich. Aber weshalb dann diese Warnung? Wie kommt es, dass Kitcheners Tod nach fast einhundert Jahren immer noch bei irgendjemandem für Unruhe sorgt?«
    Summer sprühte sich einen Hauch Parfüm hinter die Ohren, dann kam sie zu Julie ins Zimmer. »Eins ist zumindest sicher. Es muss jemand sein, der über das Manifest oder den Untergang der
Hampshire
erheblich mehr weiß als wir.«
    »Oder beides«, pflichtete ihr Julie bei. Sie fing den Duft von Summers Parfüm auf. »Das riecht aber gut«, sagte sie.
    »Danke. Das hat mir eine Freundin in British Columbia geschenkt.«
    »Das Eau de Cologne«, platzte Julie plötzlich heraus.
    »Das hätte ich beinahe vergessen. Der Eindringling, der mich letzte Nacht fesselte, hatte den Duft eines Herrenparfüms an sich. Ich bin sicher, dass es der gleiche Duft war wie bei dem Mann, den wir in der Bibliothek im Lambeth Palace kennen gelernt haben.«
    »Sie meinen Mr. Baker? Glauben Sie, er war das?«
    »Ich bin mir im Augenblick bei keiner Frage sicher, aber ich denke, er könnte es gewesen sein. Erinnern Sie sich nicht? Er hat uns doch nach dem Tagebuch gefragt.
    Ich fand diese Frage ohnehin ein wenig seltsam.«
    »Sie haben recht. Wir fragen in der Bibliothek nach, wenn wir nach London zurückkehren«, sagte Summer.
    »Es besteht die gute Chance, dass ihn die Bibliothekarin identifizieren kann.«
    Julie war ein wenig erleichtert, doch diese Offenbarung regte ihre Wissbegierde an.
    »In der Zwischenzeit können wir nach Broome Park fahren und uns erkundigen, was Aldrich von seiner Cousine Emily weiß.«
    Sie nahmen ein eiliges Frühstück im Hotel ein, dann fuhren sie mit dem Wagen zum ehemaligen Landsitz Lord Kitcheners hinaus. Zwei Meilen außerhalb von Canterbury hüpfte der Wagen durch eine tiefe Bodenwelle in der Fahrbahn.
    »Irgendetwas ist nicht in Ordnung«, sagte Julie, als sie in der Lenksäule ein heftiges Vibrieren wahrnahm.
    Der Wagen traf auf eine weitere Querrille in der Fahrbahn, und die Insassen verspürten einen heftigen Ruck, gefolgt von einem metallischen Kreischen. Summer sah aus dem Fenster und entdeckte zu ihrem Schrecken, wie das rechte Vorderrad ihres Ford vor ihr auftauchte und auf den Seitenstreifen rollte. Der Wagen zog sofort scharf nach rechts und auf die Gegenfahrbahn. Julie riss das Lenkrad nach links, um gegenzusteuern, aber es erfolgte keine Reaktion.
    Die radlose Bremstrommel schrammte in einem dichten Funkenregen über den Asphalt, während sich der Wagen gegen den Uhrzeigersinn zu drehen begann. Die drei noch verbliebenen Reifen radierten qualmend über den Fahrbahnbelag, während der Wagen noch eine Kreiseldrehung ausführte und dann rückwärts von der Straße rutschte. Er hüpfte über die erhöhte Fahrbahnbegrenzung, schleuderte über eine kleine Grasfläche, ehe er sich frontal in eine flache Böschung bohrte. Während sich die Staubwolken senkten, schaltete Julie den laufenden Motor aus und drehte sich dann zu Summer um.
    »Alles okay?«, fragte sie atemlos.
    »Ja«, antwortete Summer und atmete ebenfalls tief durch, »das war ja ein unerwarteter Tiefflug. Ich vermute, dass wir eine Menge Glück gehabt haben.«
    Sie sah, dass Julie totenblass war und die Hände immer noch um das Lenkrad krampfte.
    »Das war
er
«, sagte sie leise.
    »Nun, wenn er es war, dann wird er sich um einiges mehr anstrengen müssen, um uns aufzuhalten«, erwiderte Summer trotzig, da sie Julies Kampfgeist wecken wollte. »Sehen wir zu, dass wir wieder irgendwie auf die Straße kommen.«
    Während sie die Tür öffnete, kam ein schwarzes Motorrad röhrend näher. Der Fahrer bremste nur leicht und betrachtete neugierig den gestrandeten Wagen.
    Dann gab er Gas und setzte seine Fahrt fort.
    »Komm bloß nicht auf die Idee, uns zu helfen«, schimpfte Summer, während die schwarze Erscheinung hinter einer Kurve verschwand.
    Sie überquerte die Straße und fand das verwaiste Rad auf dem Bankett. Sie richtete es auf und rollte es zum Wagen. Julie war ausgestiegen, saß jedoch mit zitternden Händen auf einem großen Stein. Summer öffnete den Kofferraum und holte den Wagenheber heraus, dann bugsierte sie ihn unter die vordere Stoßstange. Der Untergrund war hart und einigermaßen eben, so dass sie die Bremstrommel hochhieven konnte. Trotz einiger tiefer Kratzer auf der Bremstrommel und an der Nabe konnte sie das Rad auf die Nabe setzen und befestigte es mit drei Schrauben, die sie sich von

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