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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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soeben las. »Rey Ruppe in Istanbul hat uns von dem Mufti erzählt. Er hat eine umfangreiche fundamentalistische Gefolgschaft und wird in einigen Kreisen als gefährlich eingestuft.«
    »Es schadet nie, wenn man Freunde mit tiefen Taschen hat. Ich frage mich, was wohl für Celik dabei herausspringt.«
    »Eine Frage, auf die es vielleicht eine alles erhellende Antwort gibt«, sagte Pitt.
    Er legte die letzte Seite des Berichts auf den Tisch und dachte über den reichen Türken und seine wilde Schwester nach, während Giordino einen Blick auf die Satellitenfotos warf.
    »Wie ich sehe, ist die
Ottoman Star
in ihren Heimathafen zurückgekehrt«, stellte Giordino fest. »Ich frage mich nur, was der griechische Tanker zu bedeuten hat, der neben ihr liegt.«
    Er schob das Foto über den Tisch, damit Pitt es betrachten konnte. Pitt warf einen Blick auf die Luftaufnahme von der nunmehr vertrauten Bucht und entdeckte den Frachter am Kai. Auf der anderen Seite lag ein kleines Tankschiff, dessen weiß-blaue Flagge am Mast deutlich sichtbar war. Die Flagge erregte seine Aufmerksamkeit, und Pitt studierte sie einen Augenblick lang, ehe er ein Vergrößerungsglas aus einem Regal hinter dem Kartentisch nahm.
    »Das ist keine griechische Flagge«, sagte er. »Der Tanker kommt aus Israel.«
    »Es ist mir völlig neu, dass Israel eine eigene Tankerflotte hat«, sagte Giordino.
    »Haben Sie etwas von einem israelischen Tanker gesagt?«, fragte Kapitän Kenfield, der die Unterhaltung auf der anderen Seite der Kommandobrücke mitgehört hatte.
    »Al hat einen in der Bucht unserer türkischen Freunde gefunden«, sagte Pitt.
    Kenfields Gesicht wurde bleich. »Während wir im Hafen lagen, machte ein Alarmruf über einen israelischen Tanker die Runde, der vor der Küste in der Nähe von Manavgat verschwunden sein soll. Eigentlich ist das Schiff ein Wassertanker.«
    »Ich kann mich erinnern, so einen vor ein paar Wochen mal gesehen zu haben«, meinte Pitt. »Wie groß ist das vermisste Schiff?«
    »Der Name des Schiffes war
Dayan
, glaube ich«, sagte Kenfield, ging zum Computer und führte eine kurze Suche durch. »Sie hat achthundert Bruttoregistertonnen und ist rund einhundert Meter lang.«
    Er drehte den Computermonitor, so dass Pitt und Giordino die Fotografie des Schiffes sehen konnten. Die Übereinstimmung war eindeutig.
    »Die Fotos sind weniger als vierundzwanzig Stunden alt«, sagte Giordino, als er die Angabe des Datums auf dem Bild entdeckte.
    »Kapitän, wie funktioniert Ihr abhörsicheres Satellitentelefon?«, wollte Pitt wissen.
    »Einwandfrei. Wollen Sie jemanden anrufen?«
    »Ja«, erwiderte Pitt. »Ich denke, es wird Zeit, dass wir mit Washington sprechen.«
56
    »O’Quinn, wunderbar, dass Sie vorbeischauen. Kommen Sie rein und setzen Sie sich.«
    Der Geheimdienstoffizier war überrascht, dass ihn der Vizepräsident der Vereinigten Staaten im Foyer des ersten Stocks im Eisenhower Executive Office Building begrüßte und ihn persönlich in sein Büro führte. Das Protokoll in Washington verlangte natürlich, dass ein Sekretär oder Adjutant einen rangniederen Besucher ins Allerheiligste der Nummer Zwei des Staates geleitete. Aber James Sandecker gehörte zu jener seltenen Spezies, die mit solchen Ritualen wenig anfangen konnte.
    Sandecker war ein pensionierter Navy-Admiral und hatte Jahrzehnte zuvor die National Underwater and Marine Agency gegründet und zu einer mächtigen ozeanographischen Institution aufgebaut. Er hatte seine gesamte Umgebung überrascht, als er Pitt die Leitung der Agentur übertrug und selbst die Berufung ins Amt des Vizepräsidenten annahm, wo er hoffte, noch mehr für den Schutz der Weltmeere bewirken zu können. Eher klein gewachsen, aber von hitzigem Temperament und mit feuerrotem Haar und Spitzbart war Sandecker in der Hauptstadt zwar als ein wenig krachledern verrufen, aber dennoch hoch angesehen. O’Quinn hatte sich bei Geheimdienstbesprechungen oft darüber amüsiert, wie schnell und präzise der Vizepräsident ein Thema – oder einen Gesprächspartner – zerpflücken konnte, um zum Kern der jeweiligen Angelegenheit zu kommen.
    Als er das Büro betrat, bewunderte O’Quinn zunächst die Kollektion der alten Ölgemälde von historischen Schiffen und Rennjachten, die die holzgetäfelten Wände bedeckte. Er folgte Sandecker zu seinem Schreibtisch und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Vermissen Sie die See sehr, Mr. Vice President?«
    »Es gibt weiß Gott nicht wenige Tage, an denen ich es vorziehen

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