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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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AUV bis zum Einbruch der Nacht – und kurz bevor die
Aegean Explorer
ihr Suchgebiet zwanzig Meilen südöstlich von Canakkale erreicht hatte – abgeschlossen.
    Das AUV wurde zu Wasser gelassen, und die Schiffsmannschaft nahm ihre Vierundzwanzig-Stunden-Suchroutine auf. Als die Mitternachtsschicht ihren Dienst antrat, hatte sich die Kommandobrücke bis auf den zweiten Offizier des Schiffes sowie einen Rudergänger geleert.
    Das Schiff zog mit mäßigem Tempo nach Norden, als der Rudergänger plötzlich mit offenem Mund auf den Radarschirm starrte.
    »Sir, ein Schiff ist soeben an Backbord aufgetaucht, weniger als eine Viertelmeile entfernt«, sprudelte er aufgeregt hervor. »Ich schwöre, vor einer Minute war es noch nicht dort.«
    Der Brückenoffizier schaute auf den Radarschirm, sah eine kleine Amöbe aus gelbem Licht, die fast mit dem Punkt in der Mitte des Schirms, der die
Aegean Explorer
darstellte, verschmolz.
    »Wo um alles in der Welt ist der Kahn denn hergekommen?«, platzte er heraus. »Ruder zwanzig Grad steuerbord«, befahl er eilig, denn er hatte Angst, dass das andere Schiff genau auf sie zusteuerte.
    Während der Rudergänger am Ruderrad des Schiffes kurbelte, trat der Offizier an das an Backbord gelegene Fenster der Kommandobrücke und blickte hinaus. Der Mond und die Sterne wurden von niedrigen Wolken verhüllt, die das Meer mit Dunkelheit zudeckten. In Erwartung, die Lichter des Schiffes in ihrer Nähe deutlich erkennen zu können, sah der Offizier jedoch nichts als schwarze Nacht.
    »Der Idiot hat keine Fahrlichter eingeschaltet«, stellte er fest und suchte das Meer vergeblich nach einem Schatten ab. »Ich versuche mal, sie über Funk zu rufen.«
    »Das würde ich nicht empfehlen«, bellte hinter ihm eine scharfe Stimme mit der Andeutung eines hebräischen Akzents.
    Der Offizier fuhr geschockt herum und sah zwei Männer in schwarzen Tarnanzügen, die die Kommandobrücke auf der Steuerbordseite betraten. Der größere der beiden, ein Mann mit schmalem Gesicht und eingefallenen Wangen, trat vor. Der Eindringling blieb ein paar Schritte von dem Offizier entfernt stehen und richtete eine leichte Maschinepistole auf seine Brust.
    »Ihr Rudergänger soll wieder auf den alten Kurs gehen«, sagte der Elitesoldat, und der strenge Ausdruck seiner dunklen Augen unterstrich diese Forderung noch.
    »Ihrem Schiff droht keine Gefahr.«
    Der Offizier nickte dem Rudergänger widerstrebend zu. »Gehen Sie wieder auf ursprünglichen Kurs«, sagte er. Dann stammelte er, an den Soldaten gewandt: »Was tun Sie auf unserem Schiff?«
    »Wir suchen einen Mann namens Pitt. Bringen Sie ihn auf die Brücke.«
    »Es ist niemand an Bord, der diesen Namen hat«, log der Offizier. Der Kommandosoldat machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Dann schicke ich meine Männer weg, und wir versenken das Schiff«, drohte er mit leiser Stimme.
    Der Offizier fragte sich, ob das nur eine leere Drohung war. Aber ein Blick in die kampferprobten Augen des Soldaten ließ keinen Zweifel daran, dass es immerhin eine Möglichkeit war, mit der er rechnen musste. Mit einem widerwilligen Kopfnicken löste der Offizier den Rudergänger am Steuer ab, damit dieser Pitt holen konnte. Der zweite Soldat folgte dem Rudergänger, als er die Kommandobrücke über die hintere Treppe verließ.
    Ein paar Minuten später wurde Pitt hereingebracht.
    Mühsam gebändigter Zorn glühte in seinen verschlafenen Augen.
    »Mr. Pitt? Ich bin Lieutenant Lazio von den Special Forces der israelischen Marine.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich Sie nicht ausdrücklich an Bord willkommen heiße, Lieutenant«, erwiderte Pitt lakonisch.
    »Ich entschuldige mich für unser Eindringen, aber wir brauchen in einer sehr heiklen Mission Ihre Hilfe. Mir wurde versichert, dass man in den höchsten Kreisen Ihrer Regierung mit Ihrer Mitarbeit einverstanden ist.«
    »Ich verstehe. Aber wenn das wirklich so ist, war dann dieses mitternächtliche Affentheater wirklich nötig?«, fragte Pitt.
    »Wir operieren ohne offizielle Befugnis in türkischen Gewässern. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass unser Einsatz geheim bleibt.«
    »Okay, Lieutenant, dann legen Sie Ihre Waffen beiseite und verraten Sie mir, worum es geht.«
    Zögernd ließ der Kommandosoldat sein Gewehr sinken und gab seinem Partner ein Zeichen, diesem Beispiel zu folgen.
    »Wir haben den Befehl, die Rettung der Mannschaft des israelischen Tankers
Dayan
zu organisieren. Dabei kam uns zu Ohren, dass Sie mit den

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