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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Alliierten während des Ersten Weltkriegs fehlgeschlagen war. Die Strände und die kahlen Berghänge verschwammen vor Pitts Augen, dessen Blicke zwischen dem Navigationsschirm und den schwarzen Wellen, die in rasender Folge unter dem dahinjagenden Bootsrumpf verschwanden, hin und her sprangen.
    Die Meerenge der Dardanellen öffnete sich bald zum Marmarameer. Pitt entspannte sich ein wenig, da er nun mehr Platz hatte, um zwischen den weit verstreuten Schiffen zu manövrieren, und war dankbar, dass die See weitgehend ruhig blieb. Als sie die nördliche Spitze der Insel Marmara passierten, wurde er für einen Augenblick von Rudi Gunns ruhiger Stimme abgelenkt, die aus dem Lautsprecher des Funkgeräts drang.
    »Aegean Explorer
ruft
Bullet
«, sagte Gunn.
    »Hier ist
Bullet
. Was hast du für mich, Rudi?«, meldete sich Pitt über sein Headset.
    »Ich kann dir eine vorsichtige Bestätigung geben.
    Hiram hat ein aktuelles Satellitenbild gefunden, welches das in Frage kommende Schiff bei der Einfahrt in die Dardanellen zeigt.«
    »Weißt du, um welche Uhrzeit das war?«
    »Etwa um dreiundzwanzig Uhr Ortszeit«, erwiderte Gunn.
    »Vielleicht solltest du Sandecker anrufen.«
    »Habe ich bereits getan. Er sagte, er wolle hier drüben mal einige Leute wecken.«
    »Das sollte er schnellstens tun. Es ist gut möglich, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt. Danke, Rudi.«
    »Passt auf euch auf und sauft nicht ab.
Explorer
Ende.«
    »Wir können nur hoffen, dass Celik nicht die türkische Armee und die Küstenwache gleich mitgekauft hat«, murmelte Giordino.
    Pitt fragte sich, wie weit Celiks korrupte Einflussnahme wirklich reichte, aber er konnte zu diesem Zeitpunkt wenig dagegen tun. Er warf einen Blick auf den Navigationsschirm und stellte fest, dass ihr Tempo auf siebenundvierzig Knoten angestiegen war, da der Treibstoffvorrat der
Bullet
merklich abgenommen hatte und sie infolgedessen entsprechend leichter geworden war.
    »Können wir sie abfangen, wenn es sein muss?«, fragte Lazio.
    Pitt sah auf seine Uhr. Es war vier Uhr morgens. Eine schnelle Berechnung sagte ihm, dass beide Schiffe bei ihrer jeweiligen Höchstgeschwindigkeit Istanbul in etwa einer Stunde erreichen würden.
    »Ja«, antwortete er.
    Aber er wusste, dass es knapp werden würde. Verdammt knapp sogar.
61
    Diesmal würde sich der Fehlschlag von Jerusalem nicht wiederholen, dachte Maria. Im Licht der Deckbeleuchtung des Tankers versenkte sie sorgfältig ein Dutzend Sprengkapseln in separaten Blöcken von HMX-Plastiksprengstoff. Sie verdrahtete jede Kapsel mit einem eigenen elektronischen Zeitzünder. Dann schaute sie auf die Uhr, richtete sich auf und blickte über den Bug des Schiffes. Vor ihr am Horizont erstreckte sich ein Gewimmel blinkender weißer Lichtpunkte unter einem dunstigen schwarzen Himmel. Die Lichter von Istanbul waren jetzt weniger als zehn Meilen weit entfernt. Sie kniete sich aufs Deck und stellte die Zeituhren auf eine Verzögerung von zwei Stunden. Dann aktivierte sie die Zünder.
    Sie packte die Ladungen in einen kleinen Kasten und kletterte in den offenen Teil des vorderen Backbordwassertanks hinab. Der Boden des Tanks war mit Kisten bedeckt, die mit Ammonium Nitrate Fuel Oil gefüllt waren, und sie musste sich durch ein Labyrinth von Paletten schlängeln, um in die Mitte des Tanks zu gelangen.
    In einer Nische fand sie einen Stapel Holzfässer, in denen sich dreitausend Pfund HMX befanden. Sie vergrub eine der Zündladungen in dem mittleren Fass, dann verteilte sie vier weitere Ladungen auf Kisten, die in der Nähe standen und mit ANFO gefüllt waren. Schließlich begab sie sich zum Steuerbordtank und tat das Gleiche mit den restlichen Ladungen, wobei sie darauf achtete, dass sie alle gut getarnt und nicht zu sehen waren.
    Danach kehrte sie auf die Kommandobrücke des Schiffes zurück, als ihr Mobiltelefon klingelte. Sie war nicht im Mindesten überrascht, dass es ihr Bruder war, der mit ihr sprechen wollte.
    »Ozden, du bist aber früh auf den Beinen«, meldete sie sich.
    »Ich bin unterwegs in mein Büro, um mir das Geschehen persönlich anzusehen.«
    »Stell dich nicht zu nahe ans Fenster. Man kann nicht sicher sein, wie stark die Explosion ist.«
    Maria konnte ihren Bruder kichern hören. »Ich bin sicher, dass diesmal niemand enttäuscht sein wird. Bist du im Zeitplan?«
    »Ja, wir operieren genau nach Drehbuch. Die Lichter von Istanbul sind schon zu sehen. Ich habe es so eingerichtet, dass das Ereignis in weniger als zwei Stunden

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