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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bildung einer neuen Regierung in jeder Hinsicht unterstützen.«
    »Ihr Selbstvertrauen freut mich, Ozden. Sie werden natürlich in der neuen Führung unseres Staates, gepriesen sei Allah, eine Schlüsselrolle bekleiden.«
    »Ich erwarte nichts anderes«, erwiderte Celik selbstgefällig. »Was nun Ihre Ankündigung betrifft, am Rennen um die Präsidentschaft teilzunehmen, werde ich Ihren Beratern dabei behilflich sein, eine Massenkundgebung zu organisieren. Mit dem Geld des Scheichs werden wir eine Medienkampagne in Szene setzen, die die Opposition nur so wegfegt. Außerdem arbeite ich noch an einigen anderen Maßnahmen, um Ihre Popularität zu steigern.«
    »So sei es«, sagte Battal, stand auf und schüttelte Celik die Hand. »Mit Ihnen an meiner Seite, mein Freund, was gibt es da noch, das wir nicht erreichen können?«
    »Nichts, Meister. Überhaupt nichts.«
    Celik verließ die Besprechung mit beschwingtem Schritt. Dieser naive Trottel ließ wirklich alles mit sich machen, dachte er. Sobald er gewählt wäre, würde Celik alle Fäden ziehen. Und sollte Battal es sich anders überlegen, dann hätte Celik noch ein paar schmutzige Tricks in petto, um den Mufti bei der Stange zu halten.
    Als er die Moschee verließ und zu einem ungewöhnlich klaren und sonnigen Himmel aufblickte, hatte er das Gefühl, die Zukunft sehe wirklich sehr vielversprechend aus.
    In einer nur schwach erleuchteten Kabine innerhalb der gesicherten Mauern von Fort Gordon, Georgia, saß George Withers, Sprachanalytiker für Türkisch, und folgte der Unterhaltung mittels schalldichter Kopfhörer.
    Withers war Angestellter im Georgia Regional Security Operations Center der NSA und gehörte zu einem Heer von Linguisten, die dafür bezahlt wurden, von der Armeebasis aus, die sich inmitten der bewaldeten Hügel um Augusta befand, jede im Nahen Osten stattfindende Kommunikation zu belauschen.
    Im Gegensatz zu seiner sonstigen Abhörtätigkeit, zu der das gleichzeitige Übersetzen von satellitengestützten Telefongesprächen gehörte, hatte er es mit einer Unterhaltung zu tun, die schon einige Stunden alt war. Die Daten waren von einem Horchposten in der amerikanischen Botschaft in Istanbul übermittelt worden, nachdem man dort ein Mobilfunkgespräch mit der türkischen National Intelligence Organisation abgefangen hatte. Der Anruf war digital mitgeschnitten und verschlüsselt worden und wurde dann über eine Relaisstation der NSA auf Zypern nach Fort Gordon geschickt.
    Withers hatte keine Ahnung, dass der Anruf tatsächlich von Battals eigenem Mobiltelefon gekommen war.
    Unbenutzt auf seinem Schreibtisch liegend war es per Fernsteuerung vom türkischen Geheimdienst aktiviert worden. Wie die meisten modernen Mobiltelefone besaß Battals Telefon ein eingebautes Ortungsmodul, das es ermöglichte, heimlich Software darauf zu laden. Dank dieser Software konnte – wenn es nicht benutzt wurde oder sogar wenn es ausgeschaltet war – das Mikrofon per Funk auf Aufnahme geschaltet und so jedes Audiosignal in seiner Umgebung gespeichert werden. Einmal aktiviert, konnten die Audiodaten dann mittels eines gewöhnlichen Anrufs weitergeleitet werden, ohne dass der Benutzer etwas davon bemerkte. Der Mufti war vom Chef des türkischen Geheimdienstes, einem überzeugten Säkularisten, dem Battals wachsende Popularität Sorgen bereitete, auf eine Überwachungsliste gesetzt worden.
    Battals Unterhaltung mit Celik und mit jeder anderen Person, die sein Büro betrat, wurde nun direkt an den türkischen Geheimdienst übermittelt. Insofern war der amerikanische Linguist, der in Georgia mithörte, der Belauscher eines Lauschers.
    Sinn und Bedeutung des Gesprächs richtig einschätzend und davon ausgehend, dass es ungenehmigt übermittelt wurde, entschied Withers, dass es zwecks weiterer Bewertung an einen Analytiker des Geheimdienstes weitergeleitet werden sollte. Nach einem Blick auf die Schreibtischuhr, der ihn daran erinnerte, dass es für seine Mittagspause Zeit wurde, tippte er einen Befehl in den Computer. Sekunden später erschien dank der Stimm-Erkennungs-Software seiner Dienststelle eine Textversion des Gesprächs auf seinem Monitor. Withers las das Transkript durch, korrigierte einige Fehler und fügte ein oder zwei Textfragmente ein, die die Software nicht hatte erkennen können, und tippte zum Abschluss eine kurze Zusammenfassung mitsamt Kommentar.
    Nachdem er den Text per E-Mail an einen Spezialisten für türkische Angelegenheiten geschickt hatte, verließ er

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