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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Raban flüsternd.
    Der Agent sah sie düster an und schüttelte den Kopf.
    Nachdem sich Haasis ein wenig von seinem Schlag erholt hatte, stand er auf und brüllte seine Peiniger an.
    »Was wollen Sie denn? Hier gibt es doch nichts, wofür es sich lohnen würde, einen Mord zu begehen!«
    Sophie betrachtete den Trupp Angreifer zum ersten Mal ein wenig genauer. Offenbar waren es Araber, jeder mit einem schwarzen Kopftuch, das die untere Hälfte des Gesichts verhüllte. Trotzdem waren es nicht die typischen, in der Erde wühlenden Grabräuber auf der Suche nach alten Tontöpfen, die sich damit ein paar Schekel verdienen wollten. Sie trugen dunkle militärisch geschnittene Tarnanzüge und schwarze Stiefel, die neu aussahen. Und sie waren mit AK-74-Sturmgewehren bewaffnet, modernen Versionen der AK-47Kalaschnikow. Sophie fragte sich einen Moment lang, ob sie nicht vielleicht eine militärische Kommandotruppe waren, die ihr Camp nur irrtümlich überfallen hatte.
    Aber einer von ihnen reagierte auf Haasis’ Frage.
    »Die Rolle. Wo ist sie?«, bellte der offensichtliche Anführer der Bande, ein Mann mit buschigen Augenbrauen und einer tiefen Narbe am rechten Unterkiefer.
    »Welche Rolle?«, fragte Haasis.
    Der Mann griff unter seine Jacke und holte aus einem Holster eine kleine SIG-Sauer-Pistole hervor. Damit zielte er auf Haasis’ Oberschenkel und drückte einmal ab.
    Der Pistolenknall löste den Aufschrei einer der Studentinnen aus, während Haasis zu Boden sank und sein Bein oberhalb der blutenden Wunde umklammerte. Eilig ergriff Sophie das Wort.
    »Sie sind alle im großen Zelt«, sagte sie und deutete in die entsprechende Richtung. »Sie können Ihre Waffe wieder einstecken.«
    Einer der Bewaffneten rannte in das Zelt und stöberte für ein paar Minuten darin herum, ehe er mit einer Porzellanschatulle in der einen und einer Papyrusrolle in der andren Hand wieder auftauchte.
    »Da sind viele Rollen. Verpackt in Plastikfässer, mehr als ein Dutzend«, meldete er.
    »Lasst nichts zurück«, befahl der Anführer. Dann deutete er mit einem Kopfnicken auf die Gefangenen.
    »Bringt sie zum Amphitheater runter«, wies er zwei seiner Männer an.
    Die beiden Bewaffneten befahlen den Gefangenen durch Gesten mit ihren Gewehren aufzustehen. Sophie half Sam auf die Füße, während zwei Studenten Dr. Haasis stützten. Mit heftigen Stößen wurden die Gefangenen über den Weg zum Strand hinuntergetrieben. Der Anführer mit der Gesichtsnarbe ging mit den Fundstücken zum Zelt und nahm seinem Helfer die Papyrusrolle aus der Hand. Er studierte sie mehrere Minuten lang im Licht einer der Hängelampen, dann ergriff er den Keramikbehälter und befahl dem Mann, einen Lastwagen zu holen, der außerhalb des Lagers parkte.
    Aus seinem Versteck beobachtete Dirk das Geschehen, bis Sophie und die anderen aus dem Lager geführt wurden. Dann schlich er sich aus dem Ruinenfeld und stieg parallel zu den Gefangenen zum Strand hinunter. Auf der Suche nach einem Rettungsplan oder nach irgendetwas, das er als Waffe benutzen könnte, zerbrach er sich den Kopf. Aber die Möglichkeiten, die er Männern mit Maschinenpistolen gegenüber hatte, waren eher gering.
    Die Lichtverhältnisse verschlechterten sich, sobald er sich vom Lager entfernte, und er hatte Mühe, auf dem steinigen Boden einen sicheren Tritt zu finden. Dabei behielt er den Strahl der Taschenlampe zu seiner Rechten, die von dem Wächter getragen wurde, der die Gruppe anführte, immer im Auge. Das Gelände wurde flacher, als Dirk eine ehemals gepflasterte Straße überquerte. Das Taschenlampenlicht verschwand hinter einer Mauer, weniger als zwanzig Meter seitlich von ihm entfernt, doch er konnte weiterhin die Schritte der Gefangenen hören, die den Pfad hinunterstolperten. Um sich nicht durch seine eigenen Schrittgeräusche zu verraten hielt er an und wartete, bis die Prozession einen gewissen Vorsprung gewonnen hatte, dann huschte er zu der Mauer. Loses Geröll knirschte unter seinen Sandalen, als er sich der Barriere näherte. Er tastete sich bis zu ihrem Ende daran entlang und lugte um die Ecke, immer noch auf der Suche nach dem wandernden Lichtstrahl.
    Kalter Stahl presste sich plötzlich seitlich gegen seinen Hals und schnürte ihm beinahe die Luft ab. Dirks Kopf ruckte zur Seite, und er sah einen der mit Kopftuch verhüllten Araber auf der anderen Seite der Mauer auftauchen, der den Druck auf das Sturmgewehr in seiner Hand verstärkte. Selbst bei dem kaum vorhandenen Licht konnte Dirk den

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