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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Erzbischofs erregt hat. Zwei Wochen später hat er Folgendes geschrieben: ›Wurde heute Morgen von Bischof Lowery von Portsmouth im Namen von Erzbischof Davidson angerufen. Er äußerte wortgewandt den Wunsch, dass ich zum Wohle der Menschheit das Manifest der Kirche von England schenken soll. Er versäumte es jedoch, sich dazu zu äußern, in welcher Weise die Kirche Gebrauch von dem Dokument machen will. Von Anfang an ging es mir nur um die wohlmeinende Suche nach der Wahrheit. Jetzt wird leider offenbar, dass meine Kirche von Angst geleitet wird und Unterdrückung und Vertuschung beabsichtigt. Einmal in ihren Händen, könnte das Manifest für immer verschwinden. Das darf ich nicht zulassen, und darüber habe ich Bischof Lowery in Kenntnis gesetzt, zu seiner außerordentlichen Enttäuschung. Obwohl dies noch nicht der Zeitpunkt ist, glaube ich, dass beim Abschluss des großen Konflikts die Veröffentlichung des Manifests der Menschheit einen Funken Hoffnung geben wird.‹«
    »Er misst diesem Manifest offenbar allergrößte Bedeutung bei«, sagte Julie. »Und jetzt ist Bischof Lowery auf den Plan getreten. Sein rätselhafter Brief an Davidson im Juni wird plötzlich um einiges interessanter.«
    »Kitchener liefert zwar keine Details, aber sein Kummer über die Kirche nimmt zu«, sagte Summer. »Im April schreibt er: ›Die Pläne für die Sommeroffensive in Frankreich sind nahezu vollständig. Die ständigen Belästigungen durch die Lakaien des Erzbischofs werden allmählich erdrückend. Der P. M. hat meiner Bitte um ein Sicherheitskommando entsprochen. Glücklicherweise brauchte ich ihm nicht die genauen Gründe zu nennen.‹«
    »Also betreten unsere Freunde Wingate und Stearns endlich die Bühne«, stellte Julie fest.
    Summer blätterte schneller die Seiten durch, während sie sich den Außenbezirken von Canterbury näherten.
    »In seinen April- und Mai-Einträgen ist vorwiegend von Planungen für die Kriegsführung und von gelegentlichen Familientreffen auf Broome Park die Rede. Aber Moment mal, hören Sie sich das an: fünfzehnter Mai.
    Erhielt einen weiteren Drohanruf von Bischof Lowery.
    Mit seiner absolut schändlichen Art würde er dem Land wahrscheinlich besser dienen, wenn er den Militärischen Geheimdienst anstelle der Diözese Portsmouth leiteten Einen Tag später schreibt er: ›Wurde auf der Straße von einem anonymen Mitglied der Kirche von England angegriffen, der die Herausgabe des Manifests verlangte. Corporal Stearns hat den Banditen ohne größere Probleme außer Gefecht gesetzt. Ich fange allmählich an zu bedauern, dass ich das vermaledeite Ding siebenundsiebzig gefunden habe… oder es im letzten Jahr von Dr. Worthington übersetzen ließ. Wer hätte gedacht, dass ein alter Fetzen Papyrus, gekauft von einem Bettler während unserer Reise durch Palästina, derartige Ereignisse auslösen würde?‹«
    Summer schlug die nächste Seite auf. »Hat das Datum irgendeine Bedeutung für Sie?«, wollte sie von Julie wissen.
    Julie ließ sich ihre früheren Aufsätze über Kitchener durch den Kopf gehen. »Das war kurz vor seinem heldenhaften Einsatz in Khartum. Ich glaube, 1877 war er im Nahen Osten stationiert. Das war etwa zu der Zeit, als er einen Vermessungstrupp der Armee in Nordpalästina übernahm. Es war ein Projekt, das durch den von Queen Victoria eingerichteten Palestine Exploration Fund finanziert wurde.«
    »Er war als Landvermesser tätig?«
    »Ja, und er leitete den Vermessungstrupp, als dessen Kommandant erkrankte. Sie leisteten hervorragende Arbeit, obwohl sie mehrmals von örtlichen Araberstämmen bedroht wurden. Viele seiner in Palästina gesammelten Daten wurden sogar noch bis in die 1960er Jahre benutzt. Aber was Kitchener betrifft, so bereiste er zu jener Zeit den Nahen Osten, daher kann man nicht genau festlegen, wo er dieses Manifest erworben haben könnte. Unglücklicherweise begann er erst Jahre später, Tagebuch zu führen.«
    »Es muss sehr alt sein, wenn es ein Papyrusdokument ist.« Summer kam zum Ende des Tagebuchs und hielt bei einem Eintrag Ende Mai inne.
    »Julie,
das
ist es«, stieß sie aufgeregt hervor. »Er schreibt: ›Habe eine weitere düstere Warnung vom Erzbischof erhalten. Ich wage zu behaupten, dass sie offenbar vor nichts Halt machen, um ihre angestrebten Ziele zu erreichen. Ich habe kaum Zweifel, dass sie nicht längst heimlich auf Broome Park waren und sich dort umgeschaut haben. Ich hoffe, dass meine Reaktion ihre Aktivitäten ein wenig eindämmen

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