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Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Titel: Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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passen. Adolf Ogi macht Roger Federers Telefonnummer ausfindig und ruft an. Der Gesprächsverlauf in Dölf Ogis Erinnerung: «Ich habe mich vorgestellt und Roger Federer gefragt, ob er mit mir gemeinsam das Jahr des Sports und der Sporterziehung proklamieren wolle.» Und er habe gleich im Klartext hinzugefügt: Budget habe er keines, übernehmen könne er höchstens die Hotelspesen. Aber zwei Dinge könne er ihm offerieren:

    Einen Empfang bei UNO-Generalsekretär Kofi Annan und
    eine gemeinsame Pressekonferenz mit ihm – Roger Federer –, Kofi Annan und Adolf Ogi.
    So überzeugt Adolf Ogi Menschen. Roger Federer antwortet denn auch prompt: «Ich muss meinen Terminplan anschauen und noch zwei, drei andere Abklärungen vornehmen. Ich melde mich baldmöglichst wieder.»
    Schon einen Tag später ist die Antwort da: «Ich komme.» Die Reise, inklusive Hotel, werde er aber selber bezahlen. Er schätze sich glücklich, das UNO-Jahr des Sports zusammen mit ihm, Adolf Ogi, lancieren zu dürfen und selbstverständlich freue er sich auch auf ein Treffen mit Kofi Annan.
    Auf dem Flug nach New York bietet Adolf Ogi in 10 000 Meter Höhe das Du an – wie es sich gehört.
    In New York wäre an sich ein Foto-Shooting im Central Park vorgesehen gewesen. Aber es regnet Bindfäden. Unmöglich, da einen Fototermin wahrzunehmen. Also verlegt man das Ganze in die Central Station – ins Trockene.
    Zuerst will Roger an der Medienkonferenz nicht reden, aber dann hält er doch eine kurze Ansprache. Der Pressesaal des UNO-Hochhauses am East River ist gefüllt wie selten. Roger Federer hält mehrsprachig die Werte des Sports hoch. Adolf Ogi spürt: «Jetzt hat es endgültig klick gemacht.» Das entwicklungspolitische Potential des Sports in der Völkergemeinschaft wird immer besser bekannt.
    Roger Federer erinnert sich: «Ich verbrachte viel Zeit mit Dölf. Er hat mich optimal auf die Lancierung des Jahres des Sports vorbereitet.» Federer kommt sogar ins Schwärmen: «Dölf spricht die Sprache des Volkes. Er versteht es sehr gut, auf die Leute zuzugehen.» Für ihn sei klar: «Mit seiner Bodenständigkeit und offenen Art ist er eine gern gesehene Persönlichkeit. Ein sehr positiv eingestellter Mensch, stets gut gelaunt und ein richtiger Gentleman.»
    Roger Federer erkundigt sich, wie Dölf Ogi denn um die ganze Welt reise – mit einem Diplomatenpass? Ja, lautet die Antwort, aber auch er, der Ogi, bleibe nicht vor Leibesvisitationen verschont. Schon zweimal habe man ihn in New York gefilzt.
    Schliesslich kommt auch das versprochene Treffen mit Kofi Annan zustande. Der Eindruck ist bleibend.
    Einen Wunsch hat Roger Federer seither noch frei: «Einmal mit Adolf Ogi die Piste runterzufahren.»

    2005 Halten zusammen: Ogi mit Federer am UNO-Sitz in Genf.

    2004 Läuten das UNO-Jahr des Sports und der Sporterziehung ein: Ogi, Annan und Federer in New York.

    1997 Nachträgliche Kristallübergabe im AC-Labor Spiez.

2000 Vor und im UNO-Hauptsitz in New York. Als erster Schweizer Bundespräsident spricht Adolf Ogi vor der UNO-Vollversammlung.

Verkannt, verschenkt

    Machen, nicht verwalten! Schon früh hat sich Adolf Ogi das hinter die Ohren geschrieben und zeit seines Lebens danach gehandelt. «Ich habe einfach ein Büro in New York gebraucht!» Auch noch in New York. Nicht nur am UNO-Sitz in Genf. Das ist schon recht. Aber die UNO hat nun einmal ihren Schwerpunkt in New York. Die ganz wichtigen Entscheidungen fallen in der Zentrale. Also muss man auch dort ein Büro haben.
    Und in New York teilt man ihn auch in die, um Erfolg zu haben, richtige diplomatische Gewichtsklasse ein. Er ist nicht einfach Adolf Ogi, sondern «President Ogi». Er ist in der Schweiz schliesslich Bundespräsident gewesen. Der Klang macht es aus: Präsident Ogi. Und einem Präsidenten salutiert am UNO-Hauptsitz jeder livrierte Portier. Der Rang eines Untergeneralsekretärs ist auch von Vorteil.
    George Mark Malloch Brown soll es richten. Engländer, seit 2007 Baron Malloch-Brown. Ein wichtiger Mann im verschlungenen Röhrensystem des UNO-Hauptsitzes. Administrator des Entwicklungsprogramms UNDP (United Nations Development Programme). Der frühere Politiker und Politik-Redaktor des «Economist» ist zu dieser Zeit Herr über das grösste Budget innerhalb der UNO-Organisationen. Ogi kommt gleich zur Sache: «Mr. Malloch Brown, ich brauche Ihre Unterstützung. Stellen Sie mir bitte in New York ein Büro zur Verfügung – samt Personal.»
    Der Klang macht es aus: Präsident

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