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Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

Titel: Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ramsay
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schon einmal als
Braut erschienen, aber noch nie als ein kleines Mädchen.«
    »Ach, Voaterla«, riefen da die Kinder.
»Wie ist denn Rübezahl als Braut erschienen? Sprich doch, Voaterla, rede!«
    »Mach auch’s Türle zu, Naazla«, sagte
die Mutter besorgt. »Es tut nicht gut, wenn man vom Berggeist reden tut.«
    Der Junge gehorchte sogleich. Die
Kleine aber blickte besorgt auf die geschlossene Tür. Wie sollte sie nun unbemerkt
wieder hinauskommen?
    »Es hat einmal bei uns ein Mädchen
gegeben«, begann jetzt der Vater, »das sollte einen Bräutigam heiraten, den es
nicht gemocht hat. Und wie es so in aller Frühe am Hochzeitsmorgen in seinem
Jammer durch den Wald geht, da schaut Rübezahl aus dem Gebüsch und hört seine
Klagen. — ›Dir kann geholfen werden‹, denkt er und lockt die Braut so tief in
den Wald hinein, daß sie erst spät am Abend den rechten Weg nach Hause findet.
    Er selbst aber denkt in seinem Sinn: ›Nun
werde ich heute neben dem Bräutigam im Hochzeitszuge gehn!‹ und dann verwandelt
er sich in die Braut und geht zum Hochzeitshaus. — Nun wißt ihr ja aber, daß
Rübezahl es so einrichten kann, daß die Menschen nicht richtig sehen können,
und so kam es, daß niemand merkte, daß es die falsche Braut war, die der
Bräutigam bekam. Und als ; der Zug zum Hochzeitshaus zurückkehrte, da machte
Rübezahl, daß ihre Augen wieder richtig sahen. Und da geht die Braut neben dem
Bräutigam und hat Haare wie Stroh und einen Bart wie Moos, und ein Kleid hat
sie an, das ist aus Rinden und Wurzeln und Fellen. ›Nahmscht me garn, Seff?‹
fragte da Rübezahl den Bräutigam.«
    Die Kinder lachten, und Dott mußte sich
zusammennehmen, um nicht mitzulachen.
    Die Mutter erschrak. »Tu den Kindern
nicht so viel vom Rübezahl erzählen, Mann«, bat sie. »Mir ist grad so, als
fangt er an und grollt in seinen Bergen! Und schau nur dort die alte Krähe, die
gegen das Fenster fliegt!«
    »Cornix!« dachte Dott besorgt. »Und nun
kommt auch noch ein Gewitter herauf! Was mache ich nur?« Sie dachte wohl daran,
* sich die natürliche Größe zurückzugeben, um die Tür zu öffnen. Aber dann
würden sicher alle hier in der Stube meinen, Rübezahl sei ins Zimmer gekommen!
    »Mutterla, wir haben doch alle nichts
Böses getan«, beruhigte der Vater die Mutter. Dann aber lachte er gutmütig.
»Von unseren Madla würde wohl bestimmt keines sagen: ›Mit einem Popanz tanz’
ich nicht!‹, wenn Rübezahl sie zum Tanz bitten würde.«
    »Voaterla, warum mag der Rübezahl denn
nicht, wenn man seinen Namen nennt?« fragte jetzt eines der kleinen Mädchen.
    »Nun, ganz einfach. Weil es gar nicht
sein Name ist«, erwiderte der Vater. Er reckte sich auf, und die kleine Dott
sah jetzt, wie groß und breitschultrig, sehnig und mager er war. Seine Züge waren
scharf geschnitten. Seine schönen dunklen Augen aber blickten jetzt über die
Seinen hinweg in die Ferne.
    »Rauher Sturm ist sein Name«, fuhr er
fort. »So ist es mir gesagt worden, und so glaube ich es auch. Denn Hriob, das
bedeutet rauh, und Zagel, das ist der Bergwind, der Sturm in unseren Bergen.
Und aus Hriob Zagel hat man dann Rübezahl gemacht. Wenn ihr also die Lawinen
ins Tal donnern hört, so denkt nur: Jetzt pflügt Hriob Zagel die Kämme unserer
Berge mit seinem Dreigespann aus Pferd, Ochse und Bock! Und er braucht nur
seine Sturmesharfe zu schlagen, dann zittern unsere Berge! Hriob Zagel, der
Wirbelsturm, das ist Rübezahl!«
    Kaum aber hatte er ausgesprochen, da
krachte ein Donnerschlag, daß das Haus erbebte und die Tür von selber
aufsprang.
    »Das kam zur rechten Zeit!« dachte die
Kleine, während sie aus der Tür schlüpfte und um das Haus herumlief. Sie hatte
jetzt keine Angst mehr vor Rübezahl. Ein Geist, der den Menschen half, obgleich
sie ihn mit falschen Namen riefen und sogar Popanz nannten, der mußte zu den
guten Geistern gehören! Und sicher würde er auch ihr helfen, wenn sie ihm
begegnete.
     
     
     

Die Begegnung
     
    Hinter dem Hause stand Cornix mit allen
Krähen und wartete auf die kleine Dott. »Schnell!« rief er, während er ihr
entgegenflog, »nur schnell!« Und kaum hatte sie sich auf seinem Rücken
zurechtgesetzt, da jagten sie auch schon davon.
    Plötzlich aber hatten die Krähen es
auch wieder gar nicht so eilig! Mitten im rauhesten Teil des Gebirges ließen
sie sich nieder. Und während die Jungen nach Nahrung ausflogen, hockten die
Alten geruhsam auf einem Felsbrocken.
    Weit und kahl lag der Gebirgsrücken da
mit seinen

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