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Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition)

Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Thiel
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mit dem Daumen auf ihn zeigte. »Er sagt, dass er das schon mal gemacht hätte, und ich möchte auch helfen.«
    »Das ist gut«, flüsterte Martin, vollends in seinem Element. »Dann kommt rein und schließt die Tür, wir müssen sofort beginnen.«
     
    Claire war mit Pascal bereits einige Zeit verschwunden, als endlich die Tür zu Mareks Zimmer geöffnet wurde. Der Schweiß rann Martin über die Stirn. Erschöpft ließ er sich auf eine der Kisten fallen. Das Holz knackte unter seinem massigen Körper.
    »Ich habe keine Ahnung, was das für ein Teufelsstoff ist, dem der Junge da ausgesetzt war; so etwas habe ich noch nie gesehen.« Er tupfte sein rundes Gesicht mit einem Taschentuch, dann legte er einen metallischen Zylinder auf den Tisch.
    »Das Ding hier rauszuholen, war kein Problem. Aber die Vergiftung macht mir zu schaffen. Habe alle möglichen Alkaloide ausprobiert. Jetzt braucht er erst mal Ruhe.«
    Nikolas nahm den länglichen Hohlkörper an sich und drehte ihn im trüben Tageslicht, dann er steckte das Gefäß in seine Manteltasche. »Weißt du, was das ist?«
    »Keine Ahnung«, stöhnte Martin erschöpft. Es war Mittagszeit, er musste mehrere Stunden operiert haben. »Eine Probe von irgendwas mit Bleiummantelung. Wenn du mich fragst, ich würde es nicht öffnen.« Wie ein Verdurstender setzte er sich die Wasserflasche an den Mund. »Womit wir direkt beim Thema wären.« Er stand auf, stemmte eine Hand in die Hüfte und schob seine Hornbrille hoch. »Was zum Teufel ist hier los?«
    »Setz dich wieder, Martin«, bat Nikolas und klopfte auf seine Manteltasche. »Wissen Rohn und der Franzose davon?«
    Martin schüttelte den Kopf. »Ich habe sie vorher rausgeschickt.«
    »Gut, dann erzähl auch Claire noch nicht von dem Zylinder.« Erneut seufzte er tief, dann berichtete er seinem Freund von den Vorkommnissen der letzten Tage.
    Mit jedem weiteren Wort wurden Martins Augen größer und seine Stirn legte sich mehr in Falten. Am Ende der Erklärung schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und lehnte sich vor.
    Noch bevor er imstande war, etwas dazu zu sagen, schoss Claire in den Raum. Sie war außer Atem, hatte vor Anstrengung gerötete Wangen und Strähnen klebten auf ihrer Stirn. »Und?«
    Im perfekten medizinischen Fachjargon klärte Martin sie über den Zustand des Jungen auf.
    »Der Inhalt?«, wollte sie forsch wissen und kam ganz dicht an Martin heran, als wolle sie ihn bedrohen.
    »Haben wir noch nicht rausholen können«, antwortete Martin mit fester Stimme, sodass kein Zweifel an der Richtigkeit seiner Aussage bestehen konnte.
    »Merde!« Mit einem Fuß stampfte sie auf dem Boden, ihr Gesicht zuckte dabei zusammen. »Ist er reisebereit?«, wollte sie mit einer Mischung aus Zorn und Besorgnis wissen.
    »Eigentlich nicht, könnte dabei draufgehen.«
    Claire lief im Laufschritt durch den Raum, blickte kurz in das Zimmer des Jungens, sah dann zu Hugo und Pascal hinüber und rief ihnen etwas auf Französisch zu. Sie setzten sich sofort in Bewegung.
    »Was ist hier los?«, angespannt sprang Nikolas auf.
    »Ihr wollt ihn wegschaffen?«, brüllte Rohn Claire an.
    Auf einmal rannten alle durcheinander. Die beiden Widerständler hatten Marek bereits auf eine Trage gehievt.
    Als Claire einige Pläne zusammenraffte, packte Nikolas sie am Arm. »Was ist hier los?«
    Sie ließ sich von ihm nicht unterbrechen. »Anscheinend kriegen wir Besuch. SS, Wehrmacht, Gestapo. Die Deutschen ziehen Einheiten für eine Durchsuchung des Wohnblocks zusammen, das berichten unsere Verbindungen am Eingang des Viertels.«
    Unwillkürlich blickte Nikolas auf die leer gefegte Straße. Eine Durchsuchung des Häuserblocks. Keine schöne Sache. So ein Vorgang konnte nur wenige Stunden oder aber Tage dauern, dass kam ganz auf die Laune des Kommandierenden an. Die Straßen wurden gesperrt, niemand durfte mehr raus oder rein. Alles wurde hermetisch abgeriegelt. Soldaten in jedem Haus, in jeder Etage, in jedem Raum, in jeder Abstellkammer. Alles wurde durchsucht und sie gingen dabei nicht zimperlich vor. Die Zellen und Verhörräume auf der Avenue Foch waren dann immer überbelegt, sodass zehn Verdächtige sich ein Bett teilen mussten – wenn es überhaupt eins gab.
    »Dann müssen wir hier raus«, wandte sich Nikolas mit fester Stimme an Martin. »Sie dürfen dich nicht hier erwischen.«
    Er war ein guter Arzt, hatte Nerven wie Drahtseile, zumindest im Operationssaal. Jetzt hingegen waren sie dünn wie feinstes Garn. Sofort verfärbte sich

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