Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer
Dr. Glasser deshalb nicht, die Gefühle seiner Patienten zu beeinflussen oder sie
zum positiven Denken anzuregen, sondern bewegt sie direkt zum Handeln. So vereinbarte er zum Beispiel mit einer Frau, die
vor ihrer psychischen Erkrankung gerne Patchwork-Decken genäht hatte, dass sie die Hälfte seines Honorars mit einer Patchwork-Decke
abgelten könnte. Die Handarbeit brachte die Frau auf die Beine, machte ihr Freude und trug damit entscheidend zu ihrer Heilung
bei.
Vermutlich liegen Sie nicht depressiv im Bett und fragen sich deshalb, was Dr. Glassers Erkenntnisse denn wohl mit Ihren Wünschen
zu tun haben. Geduld, jetzt kommt die Verbindung. Ich habe nämlich aus Dr. Glassers Anregung eine Methode entwickelt, mit
der auch Sie jederzeit aktiv werden können.
Wenden Sie die Roboter-Methode an
Solange Sie darauf warten, dass Sie sich für Ihr Wunschziel in Bestform oder in der richtigen Stimmung fühlen, wird sich kaum
etwas ändern. Das Geheimnis Ihres Erfolges besteht darin, dass Sie Ihre Gefühle und Ihr Denken – beides Lieblingsdomänen Ihrer
inneren Wellness-Beraterin – einfach überspringen. Sie ignorieren das ganze Vorspiel von skeptischen Überlegungen und negativen
Emotionen und setzen direkt mit der Handlung ein. Das gelingt Ihnen, indem Sie sich mechanisch wie ein Roboter verhalten.
Typisch für Roboter ist ja, dass sie einprogrammierte Befehle ohne Wenn und Aber ausführen. Genau das macht die »Roboter-Methode«
aus. Aber Achtung, damit wir uns nicht missverstehen: Dies ist keine Bedienungsanleitung für riskante Unternehmungen. Es geht
nicht darum, dass Sie sich unüberlegt auf waghalsige Abenteuer einlassen, nach dem Motto »Okay, ich verdränge meine Befürchtungen |178| – und Action!«. Die Roboter-Methode sollten Sie nur bei definiert positiven und ungefährlichen Wunschzielen einsetzen, wie
etwa solchen: Sie wollen auf gesunde Ernährung umstellen, Sie möchten Freunde finden, Sie wünschen sich, fließend Italienisch
zu sprechen. Alles klar? Dann verrate ich Ihnen jetzt, wie es geht:
Übung
Schreiben Sie zunächst präzise auf, was Sie tun möchten.
Legen Sie dann genau fest, wann Sie es tun wollen, mit Datum und Uhrzeit.
Handeln Sie automatisch zu der von Ihnen festgelegten Zeit.
Für meinen Wunsch, fit zu werden, sah das am Tag X so aus:
Vorsatz: Morgens sieben Runden im Park laufen.
Zeit: Nach dem Frühstück.
Nachdem ich den letzten Löffel Müsli gegessen hatte, verwandelte ich mich innerlich in einen Roboter. Ich gab weder meinen
Gedanken (»Oh es regnet, da bleibe ich wohl besser zu Hause.«) noch meinen Gefühlen (»Bei dem Schietwetter habe ich aber gar
keine Lust!«) nach, sondern verhielt mich wie aufgezogen.
Ich zog meine Laufschuhe an.
Ich steckte den Haustürschlüssel ein.
Ich verließ die Wohnung.
Ich ging zum Park.
Ich lief die sieben Runden.
Glauben Sie mir, ich war selbst verblüfft, als ich mich plötzlich auf dem Sandweg zwischen Bäumen wiederfand. Hinterher ging
es mir tatsächlich so, wie Dr. Glasser es vorausgesagt hatte: Meine Gefühle und Gedanken veränderten sich. Ich fühlte mich
gut und dachte stolz: »Siehst du, du hast es geschafft.« Das alleine reichte aber nicht aus, mich am nächsten Tag wieder freudig
auf die Piste zu treiben. Ich musste noch eine Weile das Roboterprogramm einsetzen. Nach etwa |179| vier Wochen passierte ein kleines Wunder: Meine Gedanken und Gefühle änderten sich dauerhaft. Ich, jahrelang ein erklärter
Sportmuffel, begann tatsächlich, Freude an der Bewegung zu entwickeln. Das Laufen gehört seitdem ganz selbstverständlich zu
meinem Morgenritual. Und wenn ich es heute wegen einer Reise oder Krankheit einmal auslassen muss, dann fehlt es mir.
Dreißig Tage bis zur Routine
Der Grund für diese Veränderung: Alles, was wir kontinuierlich und regelmäßig tun, wird zur Gewohnheit. Wenn Sie Ihr Wunsch-Programm
einige Zeit – als Erfahrungswert gelten etwa vier Wochen – strikt durchhalten, empfinden Sie es nicht mehr als Anstrengung.
Denken Sie nur daran, wie mühsam es war, Autofahren zu lernen. Zunächst müssen Sie sich jeden einzelnen Vorgang bewusst machen
und ihn dann auch noch mit allen anderen Aktivitäten kombinieren. Als Anfängerin denken Sie: »Das lerne ich nie.« Und eines
Tages, nachdem Sie sich wieder und wieder ans Steuer gesetzt haben, können Sie es. Es ist Ihnen in Fleisch und Blut übergegangen,
und Sie müssen nicht mehr darüber nachdenken. Ihr
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