Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer
Unterbewusstsein hat die Kontrolle so perfekt übernommen, dass Sie sich
locker nebenbei unterhalten oder Radio hören können.
Die Roboter-Methode ist besonders gut für Wunschziele geeignet, bei denen Sie eine Routine aufbauen müssen. Aber vielleicht
erscheint sie Ihnen zu mechanisch, oder Sie finden, dass sie nicht perfekt zu Ihrem speziellen Wunsch passt. Deshalb möchte
ich Ihnen gerne noch einen weiteren Vorschlag machen, wie Sie in Schwung kommen. Dazu müssen wir das Roboter-Prinzip einfach
nur umdrehen: Statt Ihre Gedanken und Gefühle zu ignorieren, setzen Sie im Gegenteil gerade bei ihnen an, um Ihre Bequemlichkeit
zu überwinden.
Motivation als Schlüssel zum Handeln
Haben Sie als Kind gerne geschaukelt? Auf dem Spielplatz brachten sich die Größeren meist selbst in Schwung, die Kleinen musste
jemand |180| von hinten anschubsen. Je stärker der Schubs gegen das Schaukelbrett, desto höher flog man in die Luft. Ein wunderbares Gefühl!
Übertragen auf den psychischen Bereich, gibt es für uns ebenfalls einen Anstoß, um in Bewegung zu kommen: unsere Motivation.
(Das Wort kommt vom lateinischen
movere
, bewegen.) Darunter versteht man die Summe der Motive, die unser individuelles Verhalten bestimmen. Motivation setzt sich
aus Gedanken und Gefühlen zusammen. Wie unser Appetit kann auch die Motivation stärker oder schwächer sein. Und genau dieser
Punkt ist für die Umsetzung unserer Wünsche entscheidend: Ist unsere Motivation zu schwach, bleibt der Wunsch »lauwarm« –
uns fehlt die Energie, etwas dafür zu tun.
Klaus Kobjoll, erfolgreicher Hotelier und Manager, beschreibt in seinem Buch
Motivaction
so einen Fall: »Ich kenne jemanden, den sehe ich alle paar Jahre anlässlich einer Small-Talk-Party. Der wünscht sich permanent,
ohne zu handeln. Er erzählt am laufenden Band, träumt von einem weißen Haus am Mittelmeer, von einer eigenen Insel, und der
kann sogar kreativ visualisieren. Zwei Jahre später erzählt er wieder, und ich hake nach: ›Und jetzt, hast du angefangen,
Geld anzusparen? Wie ist die Immobiliensituation dort? Bist du überhaupt schon einmal hingefahren? Welche Insel möchtest du
denn?‹ – und dann kommt er mit dem ›Man-Syndrom‹: ›Man möchte ja gerne, aber unsereins kann es sich nicht leisten.‹ Der wünscht
sich, ohne zu handeln – Todsünde Nummer eins.«
Ist die Motivation zu schwach, siegt die Bequemlichkeit, und wir bleiben passiv. Entsprechend gilt aber auch: Je höher unsere
Motivation, desto eher werden wir aktiv. Machen Sie doch selbst einmal die Probe aufs Exempel. Was hat Sie oder die Menschen
in Ihrer Umgebung bisher ins Handeln gebracht? Sie werden sehen, der Treibstoff ist fast immer eine starke Motivation. Was
sie bewirkt, konnte man kürzlich im
Hamburger Abendblatt
lesen.
Bianca, 27, gelernte Friseurin, wusste während eines Konzertes der amerikanischen
Sängerin Melissa Etheridge vor vier Jahren plötzlich genau, was sie
wollte: selbst Musik machen und auf der Bühne stehen. Davon, dass Bekannte
sie zunächst belächelten und ihr keine Chance gaben, ließ sie sich
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nicht entmutigen. Sie kaufte sich eine Gitarre und übte ein halbes Jahr lang
jeden Tag sechs Stunden. Von ihrer Energie angesteckt, fanden sich bald auch
Musiker, die bereit waren, zunächst ohne Aussicht auf eine Gage endlose
Stunden im Proberaum zu verbringen. Im vergangenen Jahr wurde dann für
Bianca, die unter dem Namen »Jerzee« auftritt, ihr Traum wahr. Sie spielte
ihre erste CD ein. Fast 10 000 Euro musste sie dafür vorab aufbringen – kein
Pappenstiel für eine Friseurin, die kaum mehr als diese Summe pro Jahr verdient
. Inzwischen zeigen sich erste Erfolge, beim Nachwuchs-Wettbewerb
des Senders MTV wurden viele Stimmen für sie abgegeben.
Je eindeutiger unsere Überlegungen für eine Aktivität sprechen und je intensiver unsere Gefühle dafür sind, desto höher ist
unsere Motivation und desto eher überwinden wir unsere Trägheit.
Der Motivations-Check
Machen Sie doch einmal einen Quick-Check, wie hoch Ihre Motivation derzeit ist. Dazu nehmen Sie sich Ihren aktuellen Wunsch
vor und horchen in sich hinein, ob für Sie die folgenden Aussagen gelten:
Mein Wunsch ist ein Lebenstraum.
Wenn sich dieser Wunsch nicht erfüllt, fühle ich mich als Versagerin.
Ich will das unbedingt (haben).
Ohne das bin ich nicht glücklich.
Ich brenne dafür.
Ich muss das einfach hinkriegen.
Ich denke ganz oft daran.
Ich bin ganz sicher, dass
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