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Wunschkonzert: Roman (German Edition)

Wunschkonzert: Roman (German Edition)

Titel: Wunschkonzert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hertz
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Romantisches machen und bei Natascha fensterln.« Jetzt ist es an mir, Tobias einen intensiven Blick zuzuwerfen. Will er jetzt diese Geschichte erzählen? Und auch noch, dass ich daran beteiligt war? Hoffentlich nicht! »Ich hatte eine Leiter entdeckt, und da kam mir die Idee. Also habe ich gewartet, bis alle schlafen, habe mir dann die Leiter geschnappt und bin zu Nataschas Fenster hochgeklettert. Nur habe ich dabei das Gleichgewicht verloren, bin mitsamt der Leiter umgefallen und glücklicherweise in einem Baum gelandet. Stella hat mich entdeckt und, ohne zu zögern, gerettet. Bei der ganzen Aktion bin ich auch noch auf sie draufgefallen und hätte ihr fast etwas gebrochen.« Er sieht mich freundlich an. »Also noch einmal danke, Stella!« Alle gucken mich an. Ich werde rot und kann nur ein »Gern geschehen« murmeln. Zur gleichen Zeit schlingt Natascha ihre Arme um Tobias und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Das ist
so
romantisch, Schatz!«, meint sie. »Warum hast du mir das nicht früher erzählt?« Er zuckt mit den Schultern.
    »Weil Stella gesagt hat, das sei peinlich. Peinlicher Unsinn.«
    »Quatsch«, gibt Natascha zurück, »das ist total süß!«
    »Finde ich auch«, kommentiert Tim. Ich sehe ihn an – und muss sofort wieder woanders hingucken. Diese braunen Augen, sie machen mich komplett fertig!
Es ging ihm nur um den Vertrag, Stella,
rufe ich mir ins Gedächtnis.
Das ist alles, der Typ ist berechnend und gemein, daran ändern auch seine Schokoaugen nichts!
    »Okay«, sagt David. »Der Nächste ist dran!« Wieder kreiselt die Flasche und zeigt auf Oliver. Der erzählt, dass er mal eine Zeitlang seine Partykasse aufgebessert hat, indem er auf eBay CDs versteigerte, die er aus dem Büro geklaut und bei Konzerten des jeweiligen Künstlers hat signieren lassen.
    »Ist schon ewig lange her und damit verjährt«, erklärt er, vermutlich, um den Verdacht im Keim zu ersticken, dass er so etwas heute immer noch macht. »Aber damals brauchte ich halt echt Kohle, und signierte Alben haben bei eBay eine Menge gebracht.«
    »Du musst dich nicht rechtfertigen«, wirft David ein. »Ich habe euch ja dazu aufgefordert, von euren nicht ganz so positiven Seiten zu erzählen.«
    »Na ja«, berichtet Oliver lachend weiter, »als ich dann mal bei einem Konzert der Slang Singers war und im Anschluss daran zum Leadsänger ging, damit er mit Edding das Album signiert, wollte er wissen, für wen die CD denn sein soll. Er meinte damit natürlich, wem er sie widmen soll. Aber ich war in dem Moment irgendwie verwirrt und habe doch tatsächlich ›Für eBay‹ gesagt.« Wieder rollen wir uns alle ab, die Vorstellung ist einfach zu köstlich.
    »Für eBay«, grölt Tim laut und wischt sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. »So was hört man als Künstler ja besonders gerne!«
    »Ja«, gibt Oliver giggelnd zurück, »der Sänger hat mich auch ziemlich schockiert angeguckt. Mann, war mir das peinlich!« Wir kichern und lachen weiter, bis David Oliver auffordert, nun ebenfalls die Flasche zu drehen. Er tut es – und diesmal zeigt der Hals auf Tim. Na, da bin ich aber mal sehr gespannt, was mein Ex-Act zu berichten hat!
    »Also«, fängt er an und wirkt dabei erstaunlich ernst. »Ich könnte etwas erzählen, das jetzt vielleicht nicht unbedingt peinlich war, aber ziemlich unangenehm. Zählt das auch?«
    David nickt. »Ihr dürft hier erzählen, was ihr wollt.«
    »Gut.« Tim scheint einen Moment lang nach den richtigen Worten zu suchen, während ich selbst vor Neugierde fast platze. Nach der Einleitung erwarte ich irgendwie etwas … Besonderes.
    »Die Geschichte ist eigentlich kurz erzählt«, beginnt er. »Da war mal diese Frau, die ich sehr mochte.« Er unterbricht sich, und ich merke, wie sich in meinem Magen ein flaues Gefühl meldet. Was wird das für eine Geschichte? »Ich dachte, sie würde mich auch mögen, da war ich mir sogar ziemlich sicher. Wir haben mal miteinander geknutscht, mehr war da allerdings nicht.«
    Auweia, er spricht doch nicht
wirklich
über mich, oder?
    »Tja, und dann hatte ich, als ich sie irgendwann anrief, plötzlich einen anderen Kerl an der Strippe.« Ich bin sicher, den anderen fällt es nicht auf, aber
mir
schon: Tim sieht verstohlen zu Martin rüber. »Der hat mich dann darüber aufgeklärt, dass sie mich eine ganze Weile angeschwindelt hat. Und dass sie außerdem mit ihm ins Bett geht.«
    »Schlampe!«, kommentiert Martin grinsend und sieht mich dabei unverwandt an. Der ist ja wohl

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