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Wunschkonzert: Roman (German Edition)

Wunschkonzert: Roman (German Edition)

Titel: Wunschkonzert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hertz
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platzt es aus mir heraus, ehe ich es verhindern kann, »dass wir beide eigentlich mal ein bisschen Spaß miteinander haben könnten.«
    Mit einem lauten Klirren stellt Martin sein Glas auf dem Tisch ab, sieht mich durchdringend an und seufzt laut: »Und ich dachte schon, du würdest von dir aus nie auf diese Idee kommen!«
    Wie genau es dann passiert, kann ich selbst nicht sagen, aber eine Sekunde später stehen Martin und ich engumschlungen in meinem Zimmer, wild und heftig knutschend. Seine Arme liegen so fest um meinen Oberkörper, dass ich mich kaum bewegen kann, und das ist fast ein bisschen unangenehm. Aber ich bin jetzt locker und entspannt, jawohl, also ist das eigentlich gerade genau so, wie es sein sollte. Spontan könnte ich gar nicht sagen, wo sein Körper aufhört und meiner anfängt, so dicht pressen wir uns aneinander. Durch den dünnen Stoff seines T-Shirts kann ich seine harten Muskeln spüren, da ist wirklich kein einziges Gramm Fett zu ertasten. Gleichzeitig umnebelt mich der Duft von Martins Aftershave – ist das
Blu
von Bulgari? – dermaßen, dass mir schon ganz schwindelig ist. Mit Tim zu knutschen war echt schön … aber, verdammt, der hat nun gerade wirklich nichts in meinen Gedanken zu suchen.
Kusch! Zieh Leine!
Und seine Zärtlichkeit wird nun gerade tatsächlich durch die Leidenschaft weggeschubst, mit der mich Martin in die Zange nimmt …
    »Martin«, bringe ich trotzdem atemlos zwischen zwei Küssen hervor und schnappe nach Luft. »Ich weiß jetzt wirklich nicht …« Er presst seine Lippen auf meine und bringt mich so zum Schweigen. Dann schiebt er mich ein Stückchen von sich weg, mustert mich eindringlich und flüstert dann mit dunkler Stimme: »Aber ich weiß es.«
    Mit diesen Worten dirigiert er mich zu meinem Bett und wirft mich mit einem Schubs auf die Matratze. Er will sich schon auf mich legen, als mir noch etwas einfällt.
    »Halt, stopp!«, fordere ich und setze mich auf. Verständnislos sieht er mich an.
    »Willst du jetzt etwa doch noch einen Rückzieher machen?« Ich schüttele den Kopf, stehe auf und schnappe mir meine Handtasche. »Die brauchst du nicht«, kommentiert mein Kollege und fummelt in seiner Hosentasche herum. »Ich hab alles dabei, was brave Jungs brauchen.« Kurz zucke ich zusammen, weil ich
daran
gar nicht gedacht hatte – Martin spricht von einem Verhüterli!
    »Nein, danach suche ich nicht«, gebe ich zurück und wühle weiter in meiner Handtasche herum. »Ich will es nur richtig machen.«
    »Richtig?« Statt ihm zu antworten, krame ich mein Smartphone hervor und öffne meinen Musicplayer. Mit einem Klick finde ich die Playlist, die ich suche:
Kuschelmucke.
Ich klicke sie an und schalte den Lautsprecher ein, eine Sekunde später erfüllt romantische Musik den Raum.
Home
von Michael Bublé.
    »Aaah, verstehe!« Martin lächelt mich spitzbübisch an. »Madame legt Wert auf Atmosphäre!«
    »Genau«, erkläre ich – lasse mich wieder aufs Bett plumpsen und grinse ihn herausfordernd an. Einen Moment später ist Martin über mir, beugt sein Gesicht über mich, küsst mich wieder und wieder, während er mich mit geschickten Händen im Handumdrehen von meinen Klamotten befreit. Als ich nackt vor ihm liege, lässt er seinen Blick ganz, ganz langsam über meinen Körper gleiten und lächelt dabei.
    »Du bist schön, Stella«, murmelt er, »wunderschön.« Dann kniet er sich hin und zieht sich sein T-Shirt über den Kopf. Als ich seinen Brustkorb zum ersten Mal in voller Pracht zu Gesicht bekomme, muss ich schwer schlucken. Sébastian kann einpacken!
    Unsere warmen Körper kuscheln sich aneinander, ich spüre Martins Atem auf meiner Haut, in meinem Nacken, alles in mir kribbelt so sehr, dass ich fürchte, vor lauter Lust jeden Moment zu zerspringen. Darauf habe ich in den vergangenen Jahren freiwillig verzichtet? Bin ich denn bescheuert? Warum nur? Weil ich der Meinung war, ich hätte Wichtigeres und Besseres zu tun? Was in aller Welt kann es Besseres geben als das hier?
    Martin schiebt sich langsam auf mich, sein Gewicht drückt mich noch tiefer runter aufs Bett. Mit beiden Armen stützt er sich links und rechts von mir ab, seine blauen Augen halten meinen Blick gefangen.
    »Martin«, flüstere ich, bevor er meine Lippen berührt. Er hält in der Bewegung inne. »Aber das bleibt unter uns, okay?«, will ich wissen. Er nickt.
    »Keine Sorge, Stella«, flüstert er, »das bleibt es. Unser kleines und sehr süßes Geheimnis.«
    Und dann kriege ich nicht

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