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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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dem Film und wurde schnell fündig. Er las vor: »Der Film handelt von zwei rivalisierenden Gangs in einer US-Kleinstadt Mitte der Sechzigerjahre. Durch die sozialen Unterschiede und persönlichen Feindschaften beider Gangs kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Greasern und den Socs, blabla. Eines Tages kommt es sogar zu einem Toten. Das Buch wurde 1983 von Francis Ford Coppola verfilmt.«
    Â»Es liegt auf der Hand, dass die Outsiders eine Jugendgang waren«, warf Olivia seufzend ein.
    Â»Klar, liegt das auf der Hand. Aber wann waren sie aktiv? Wer waren die Mitglieder?«, wandte Moritz ein, »und –« »Und welche Verbrechen haben sie begangen?«
    Â»Langsam, Prinzessin. Ich würde mich eher fragen, ob sie überhaupt Verbrechen begangen haben. Denn ich habe keinen Eintrag in der Datenbank gefunden, und auch meine Informanten kennen die Outsiders nicht.« »Hey, hey, hey! Langsam Herr Kriminalhauptkommissar. Du hast Informanten?«
    Â»Jep.«
    Â»Und du hörst dich bei deinen Informanten um, ohne es mir mitzuteilen?«, fragte Olivia halb forsch und halb beleidigt.
    Â»Ich teile es dir doch gerade mit!«
    Â»Du teilst es mir gerade mit, weil wir zufällig gerade drauf zu sprechen kommen!«
    Â»Nein, es hat vorher einfach nicht gepasst«, rechtfertigte sich Moritz.
    Â»Ist der Penner, mit dem du gestern Abend Bier getrunken hast, einer deiner Informanten?«, fragte Olivia.
    Â»Woher weißt du das? Hast du mich gesehen?«
    Â»Ich hab dich gesehen, auf dem Nachhauseweg.«
    Â»Warum hast du denn nichts gesagt? Ein kleines Hallo oder so?«
    Â»Ich wollte eure Zweisamkeit nicht stören. Außerdem wusste ich nicht, dass das ein Informant war. Ich hab mich schon ziemlich darüber gewundert, mit wem du deine Abende verbringst.«
    Â»Es geht dich gar nichts an, mit wem ich meine Abende verbringe. Das ist meine Sache.« Moritz wurde ernst. »Okay, langsam. Ich will nur, dass wir uns über alles, was den Fall betrifft, austauschen«, versuchte Olivia die Stimmung wieder zu beruhigen.
    Â»Gut.«
    Olivia wartete eine Weile, ob Moritz seinem Kommentar noch etwas hinzufügen würde, und ärgerte sich, als er beharrlich schwieg.
    Â»Gut? Nur Gut? Hat dein Informant denn nichts weiter gesagt?«
    Â»Nein, hat er nicht. Er kennt die Outsiders nicht.«
    Jetzt schwiegen beide eine Weile.
    Olivia folgte dem Navigationssystem durch die Straßen nach Neckarstadt-West. Moritz hatte ihr vorhin erklärt, dass die Mieten hier im Vergleich zum übrigen Mannheim relativ niedrig abschnitten und noch viele alte Häuser erhalten waren, weil das Viertel von den Kriegszerstörungen wenig betroffen war. Der dicht besiedelte Stadtbezirk nördlich des Neckars war deshalb wohl vor allem bei Studenten und Künstlern beliebt.
    Sie hätte ihren Kollegen gern noch mehr über die Gegend ausgefragt, aber der saß da und schmollte. Eigentlich hatte sie keine Lust, mit Moritz zu streiten. Sie wünschte sich, dass sie in ihm einen Partner hatte, dem sie blind vertrauen konnte, doch offensichtlich behielt er einige Dinge für sich. Wie konnte sie immer auf dem neuesten Stand der Ermittlung sein, wenn er Informationen für sich behielt? Außerdem bemerkte sie gerade, dass er in keiner Weise über sein Privatleben sprechen wollte, da hatte sie wohl einen richtig wunden Punkt erwischt. Sie nahm sich vor, dieses Thema nie wieder anzuschneiden, aber im Gegenzug erwartete sie von ihm, dass er sie – was ihre Zusammenarbeit betraf – in seine Gedanken einweihte. Hoffentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis er Vertrauen zu Olivia aufbaute und seine Gedanken mit ihr teilte.
    Â»Sie haben ihr Ziel erreicht«, unterbrach das Navi die unangenehme Stille. Olivia parkte den Wagen vor der Einfahrt einer Sicherheitsfirma.
    Â»Tja. Dann kann er wenigstens nicht abhauen.« Sie zuckte mit den Schultern. Ein Blick in Moritz’ Augen verriet ihr, dass der kleine Ärger vergessen war.
    Â»Dann mal los«, forderte er seine Kollegin auf.
    Sie klingelten. Der Türöffner summte, und sie betraten das Gebäude.
    Â»Hallo? Hier drüben, bin grad am Rechner«, rief eine Stimme aus dem Nebenzimmer.
    Olivia und Moritz folgten der Stimme und liefen durch einen kurzen Flur zu einem großen Büroraum.
    Dort saß ein Mann, Mitte 40, braun gebrannt und mit langen schwarzen Haaren, der aufgrund seiner Gesichtszüge und

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