Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi
Das Verfahren läuft.«
Dr. Klose war Stolz, was ihm im Gesicht anzusehen war. »Weitermachen!«, verabschiedete er sich. Er drehte sich um und verlieà das Büro.
Olivia freute sich. Der Tag begann zumindest diesbezüglich ganz hervorragend. So konnte es weitergehen. »Und ich geh mir unten einen Kaffee holen.« Sie lieà ihre beiden Kollegen stehen und ging ins Erdgeschoss.
Weil wir ja nicht einmal eine Kaffeemaschine im Büro haben! Morgen werde ich eine kaufen, dann muss ich nicht immer durch das halbe Gebäude rennen
.
Olivia nahm die Treppe ins Erdgeschoss, wo sich das Casino befand und die Mitarbeiter des Polizeipräsidiums frisch gemahlenen Kaffee mitnehmen konnten. Für Olivia war das essenziell, ohne Kaffee ging bei ihr gar nichts. Je nach Tagesverfassung trank sie ihren Kaffee entweder ganz schwarz und ohne Zucker oder mit viel Milch und viel Zucker. Als sie heute vor der Maschine Stand, wurde sie jedoch enttäuscht, denn sie fand einen Zettel vor, der über die ganze Maschine geklebt war: »AuÃer Betrieb!«
Verdammt! Das kann ich jetzt auf keinen Fall gebrauchen. Ich brauche einfach einen Kaffee!
Normalerweise empfand sie den Kaffee, den sie jeden Morgen trank, nicht als sonderlich aufputschend, erst wenn sie darauf verzichten musste, merkte sie, welchen Energieschub er in ihr auslöste. Sie wollte auf gar keinen Fall in ein Loch fallen, sondern mit der Aufklärung des Mordfalls vorankommen, und dazu brauchte sie jetzt einen Kaffee.
Olivia verlieà das Polizeipräsidium und machte sich auf die Suche nach einer Bäckerei, wo sie sich schnell einen Kaffee zum Mitnehmen bestellen und damit ins Polizeipräsidium zurückgehen konnte. Sie musste nicht weit in die Innenstadt laufen, um fündig zu werden und das lebensnotwendige Getränk erstehen zu können. Den ersten Schluck schlürfte sich vorsichtig in sich hinein, um zu sehen, wie heià der Kaffee war. Er war sehr heiÃ, aber sonderlich gut schmeckte er nicht.
Als sie wieder vor dem Polizeipräsidium Stand, fiel ihr eine Frau auf, deren Alter sie zwischen Ende dreiÃig und Anfang vierzig schätzte und die einige Meter vom Eingang des Polizeipräsidiums entfernt stockend auf und ab ging. Olivia blieb Stehen und beobachtete die Frau, die einerseits verzweifelt und andererseits unentschlossen zu sein schien.
»Entschuldigung, kann ich Ihnen helfen?«, fragte Olivia aus einiger Entfernung.
Ãberrascht schaute die Frau zu Olivia. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, fragte sie sich wohl, was die junge Frau von ihr wollte und warum sie sie ansprach. Olivia konnte die Verzweiflung in den Augen der Frau erkennen. Nach dem kurzen Aufsehen tat sie so, als hätte sie Olivia nicht bemerkt und ihre Frage nicht gehört.
Mit der Frau stimmt was nicht. Die lungert nicht umsonst vor dem Polizeipräsidium herum
.
Olivia nahm einen groÃen Schluck Kaffee und ging dann direkt auf die Frau zu.
»Hallo. Ich bin Olivia von Sassen und arbeite bei der Kriminalpolizei«, stellte sie sich höflich vor.
Die Frau drehte sich kurz um, so als wollte sie schauen, ob hinter ihr jemand war, dann wandte sie sich Olivia zu. »Hallo.«
Olivia schaute sich die Frau genauer an. Sie sah etwas verwahrlost aus, ihre Haare waren verklebt und die Kleidung gehörte mindestens gebügelt oder sogar gewechselt. Allerdings trug sie teure Markenklamotten, arm war sie mit Sicherheit nicht, und nach Alkohol stank sie auch nicht.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Olivia noch einmal.
Die Frau brauchte noch einen Moment, um einen Entschluss zu fassen, dann antwortete sie: »Ja. Helfen Sie mir bitte!«
»Kommen Sie, ich bringe Sie in die Wache.«
Olivia legte schwesterlich den Arm um die Frau, sagte dem Pförtner am Eingang Bescheid und brachte sie in ihr Büro.
Moritz machte groÃe Augen, als er seine Kollegin mit einer Frau im Arm in der Bürotür auftauchen sah.
»Hier, setzen Sie sich auf meinen Stuhl«, bot Olivia an, die selbst Stehen blieb und weiter an ihrem Kaffee nippte.
Moritz verstand nur noch Bahnhof und sah Olivia fragend an.
»Das ist mein Kollege Moritz Martin, ebenfalls Kripo Mannheim«, stellte Olivia ihn vor.
»Und wie heiÃen Sie?«, fügte sie hinzu.
Die Frau schluckte noch einmal, bevor sie sich langsam und stockend vorstellte.
»Elisabeth Lehmann.«
»Hallo Frau Lehmann«, fing Olivia an, »wie können wir
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