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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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Ihnen denn helfen?«
    Elisabeth musste sich erst innerlich ein wenig beruhigen. Dass sie nun bei der Polizei war, kam ihr nach all dem Stress der letzten Tage unwirklich vor. Sie holte tief Luft, bevor sie mit ihrer Geschichte begann.
    Â»Mein Sohn Lukas wurde entführt. Bitte bringen Sie ihn mir wieder. Er ist schon seit Freitag weg.«
    O mein Gott. Wohin bin ich geraten? Passiert in Mannheim denn täglich etwas Schlimmes?
    Olivia war ehrlich erschrocken und warf Moritz einen schnellen Blick zu. Der rollte mit den Augen, offensichtlich schien ihm der Auftritt der Frau nicht zu gefallen. Olivia sah sich Elisabeth genau an. Was auch immer dahintersteckte, diese Frau brauchte ihre Hilfe.
    Â»Wir holen Ihren Sohn zurück.«
    Die Frau versuchte zu lächeln.
    Olivia warf Moritz einen bösen Blick zu, worauf dieser sich der Frau zuwandte.
    Â»Eigentlich haben wir einen Mord zu klären, aber jetzt erzählen Sie mal ganz genau, was los ist«, bat er Elisabeth Lehmann.

    Lukas war in der Nacht zuvor auf dem Sofa eingeschlafen. Dort lag er auch jetzt am frühen Morgen noch. Im Halbschlaf hatte er sich eine Decke übergezogen und nach einem Kissen gegriffen. Den Schlafanzug der Entführer hatte er verweigert, die Kleider der Fremden kamen für ihn nicht in Frage. Seit sie ihn hier festhielten, trug er seine Shorts und seinen Kapuzenpulli. Die Spielkonsole, die die Entführer zu seiner Unterhaltung in den Raum gestellt hatten, lief noch vom Vorabend und gab hin und wieder piepsende Geräusche von sich. Irgendwann wurde Lukas davon wach.
    Er streckte sich im Halbschlaf und schaute kurz um sich, dann beschloss er weiterzuschlafen. Müde griff er nach seinem Steuerpad, schaltete die Konsole aus und döste weiter. So lag er eine weitere Stunde da. Als er vor der Tür Schritte vernahm, war er plötzlich hellwach, sprang zur Tür und trommelte mit seinen Fäusten dagegen.
    Â»Hilfe! Hilfe!«, brüllte er aus Leibeskräften. Die Schritte näherten sich der Tür, das konnte er ganz genau hören. Dann hörte er, wie ein Schlüssel in die Tür geschoben und mehrfach herumgedreht wurde. Von ganzem Herzen hoffte er, dass es die Polizei, seine Eltern oder sonst ein Befreier war.
    Â»Bitte!«, flehte er innerlich.
    Doch er wurde enttäuscht. Die Tür ging auf, und vor ihm stand eine Frau mit Sturmmaske. Sie war ganz in schwarz gekleidet und gehörte offensichtlich zu seinem Entführer.
    Enttäuscht ließ er sich auf die Couch fallen und verschränkte die Arme. Wie gebannt starrte er auf die Spielkonsole. Halb ängstlich, halb trotzig versuchte er, die Frau zu ignorieren.
    Â»Hab keine Angst, Lukas«, begann die Frau langsam, »ich werde dir nichts tun. Versprochen.«
    Lukas bemerkte an der Stimme, dass es die Frau war, die schon vorher da gewesen war, sich aber anders verkleidet hatte. Sie hatte eine sanfte Stimme, der er irgendwie vertraute. Wehmütig drehte er den Kopf und blickte die Frau an, doch er konnte nichts von ihrem Gesicht erkennen. Eigentlich klang sie genauso traurig wie er.
    Â»Heute kommst du frei, Lukas. Deine Eltern übergeben das Lösegeld. Danach komme ich hierher und lasse dich gehen.«
    Gott sei Dank
, dachte sich der Junge, wollte aber vor der fremden Frau keinerlei Gefühle zeigen und schwieg.
    Die Frau hingegen hatte sich eine positive Reaktion von dem Jungen gewünscht, denn sie sah sich als seine Beschützerin. Doch dann verstand sie, dass er sich aufgrund der Umstände gar nicht freuen konnte. Der arme Junge!
    Â»Hier hast du etwas zum Frühstück.«
    Die Frau zog eine Tüte mit Brötchen hervor und stellte ein Glas Nutella auf ein kleines Schränkchen am Eingang. »Wenn deine Eltern keine Dummheit machen, bin ich um 11:30 Uhr hier und lass dich frei. Du musst nur noch kurz durchhalten.«
    Dann verließ die Frau den Raum wieder, schloss die Tür ab und ließ den Jungen mit seiner Gedankenwelt allein zurück.
    Lukas hatte bis zu diesem Augenblick tapfer ausgehalten und die Fassung bewahrt, aber sobald die Tür wieder abgeschlossen worden war, brach es aus ihm heraus. Tränen liefen ihm übers Gesicht, vor lauter Schluchzen konnte er kaum Luft holen. Eine Mischung aus Verzweiflung über die Situation und Hoffnung auf Rückkehr nach Hause überkam ihn. Er würde freikommen! Noch heute Vormittag! Er würde seine Mama bald wiedersehen!
    Die Frau hatte freundlich und

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