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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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wollten nicht, dass er so früh damit anfängt. Vielleicht hätte er uns damit verständigen und wir ihn retten können. Wenn er nur eines gehabt hätte, wenn wir’s ihm nur nicht verboten hätten.«
    Jetzt fing Elisabeth an zu weinen. Moritz reichte ihr schnell ein Tempo.
    Die Nummer hat er drauf wie kein anderer. Alter Charmeur
.
    Olivia war eigentlich nicht zum Spaßen zumute, zu sehr fühlte sie mit Elisabeth.
    Â»Sie sagten
der Entführer
. Er ist also männlich?«, fuhr Olivia fort.
    Elisabeth nickte. Dann fiel ihr die Frau ein.
    Â»Ja, aber eine Frau ist auch dabei.«
    Â»Bonny und Clyde aus Mannheim«, seufzte Moritz.
    Â»Was haben die Entführer gefordert?«
    Â»Eine Million fünfhunderttausend Euro und kein Wort zur Polizei.«
    Â»Puh, eine ganze Menge.«
    Â»Ja, eine ganze Menge. Aber ich hab das Geld. Hier«, Elisabeth zeigte auf die Tasche, die sie bei sich trug.
    Â»Da sind eineinhalb Millionen drin?«, rief Moritz erstaunt aus, »und mit denen laufen Sie so einfach durch Mannheim?«
    Elisabeth nickte.
    Â»Wo ist Ihr Mann?«, wollte Moritz wissen.
    Â»Mein Mann? Der ist auf Geschäftsreise«, log Elisabeth wie aus der Pistole geschossen. Sie wollte den Polizisten nicht erzählen, dass sie sich gestern gestritten hatten. »Ich halte ihn jeden Abend auf dem Laufenden.«
    Â»Aha. Besonders interessiert scheint er an der Entführung aber nicht zu sein«, bemerkte Moritz spitz.
    Â»Vielleicht ist er der Entführer? Die meisten Täter kommen aus dem allernächsten Umfeld«, spekulierte Olivia. »Nein. Thomas würde das nicht tun. Er ist zwar nicht Lukas’ leiblicher Vater, aber er leidet sehr unter der Situation. Sobald er kann, wird er wieder hier sein.«
    Â»Wie ist das Verhältnis Ihres Mannes zu Ihrem Sohn?« Moritz roch den Braten und versuchte auf diese Weise dranzukommen.
    Â»Lukas kann sich nicht daran erinnern, dass unsere Familie jemals anders war. Ich kam mit Thomas zusammen, als der Kleine gerade mal zwei Jahre alt gewesen ist. Sein richtiger Vater hat mich verlassen, als ich noch schwanger war. Ich war sehr glücklich, als Thomas und ich zusammengekommen sind, weil Lukas dadurch eine richtige Familie hatte.«
    Â»Kann der leibliche Vater von Lukas hinter der Entführung stecken?« forschte Moritz weiter.
    Elisabeth zuckte die Achseln und blickte verlegen zu Boden. »Ich weiß es nicht.«
    Â»Was sagt Ihr Bauchgefühl?« fragte Olivia Elisabeth überlegte eine Weile.
    Â»Ich glaube nicht. Ich habe von ihm seit Jahren nichts mehr gehört. Er hat sich nie für Lukas interessiert.«
    Â»Okay, wir werden ihn überprüfen lassen«, antwortete Moritz. Er notierte sich den Namen von Lukas’ leiblichem Vater und griff zum Hörer.
    Â»Wann soll die Übergabe stattfinden?«, wollte Olivia wissen, während Moritz noch mit den Kollegen telefonierte und die Angaben von Elisabeth an sie weitergab.
    Â»Wo die Übergabe genau stattfinden soll, hat sie nicht gesagt. Ich soll lediglich heute um 11 Uhr am Eingang der Planken stehen und das Geld dabeihaben. Weitere Instruktionen bekomme ich dann über mein Handy«, erklärte Elisabeth.
    Â»Mensch, um 11 Uhr! Das ist ja in etwa einer Stunde!«, rief Moritz entsetzt aus, »hätten Sie nicht früher kommen können? Wie sollen wir das denn alles in so kurzer Zeit abwickeln?«
    Â»Sie haben gesagt, dass sie Lukas umbringen, wenn ich zur Polizei gehe. Ich habe lange mit mir gekämpft, bevor ich hierherkam.«
    Elisabeth fing wieder an zu weinen.
    Â»Wir übernehmen den Einsatz, nicht die Kollegen, die sich eigentlich um die Entführungen kümmern. Sonst haut das zeitlich nicht hin. Ich verständige Klose, du verständigst das Einsatzkommando«, erklärte Moritz.
    Olivia nickte. Es musste schnell gehen.
    Moritz rannte zu Dr. Klose, der nicht sonderlich darüber erfreut war, dass sich seine Ermittler nun auch noch mit einer Entführung befassten, wo sie doch den Mord an Andreas Steiner aufklären sollten.
    Olivia verständigte die Polizeipsychologin, die sich um Elisabeth kümmern sollte, bis die Geldübergabe stattfand, dann stellte sie ein Einsatzteam zusammen und leitete die Einsatzbesprechung.
    Sie blickte auf die Uhr. Die Zeit lief ihnen davon. Bis 11 Uhr war es unmöglich, alle Polizisten in Position zu bringen und den Wasserturm komplett zu überwachen. Olivia

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