Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey

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aufzuspringen, wenn es vorbeikam, und genau das tat Colt.
    Jocelyn hatte all das mit ihren eigenen Augen gesehen und konnte es doch nicht glauben, am allerwenigsten, wie schnell Colt Thunder gezogen und abgefeuert hatte. Und sie hatte auch noch nie etwas so Unglaubliches gesehen wie diesen Sprung auf ein galoppierendes Pferd. Die Chancen, bei dem Versuch nicht flach auf den Bauch zu fallen, waren minimal, und doch tat er es, indem er einfach die Mähne des Tieres mit einer Hand packte und aufsprang.
    Versonnen beantwortete sie Vanessas besorgte Frage, ob alles in Ordnung sei, und dann eilte sie auf das Pferd zu, das er nur wenige Meter von ihr gebändigt hatte. Sie kam in dem Moment bei ihm an. als Colt das Pferd zum Stehen brachte
    und den Fuß des Mannes aus dem Steigbügel zog. Dann bückte er sich, um sich ein Bild von der Verfassung des Mannes zu machen, und wieder bekam sie einen seiner farbenfrohen Flüche zu hören. Sie konnte selbst sehen, daß der Mann tot war, weil er sich das Genick gebrochen hatte. Colts Kugel hatte nur seine Schläfe gestreift, und daher war er wahrscheinlich bewußtlos gewesen, als es passiert war.
    »Der Mistkerl hat den Kopf eingezogen«, sagte Colt angewidert, als er wieder aufstand.
    »Haben Sie auf einen bestimmten Punkt gezielt? «
    »Auf das rechte Schlüsselbein. Die einfachste Methode, einen Mann zu entwaffnen, der direkt auf einen zukommt. Kennen Sie ihn? «
    Er sah ihr jetzt mitten ins Gesicht, und sie bekam die volle Kraft seiner Augen zu spüren. Da der Hut jetzt keinen Schatten mehr warf, konnte sie sehen, daß seine Augen weder hell noch dunkel waren, sondern von einem klaren, reinen Blau, das sich in einem so tiefbraunen Gesicht absolut verblüffend ausnahm. Diese Augen raubten ihr buchstäblich den Atem, und sie mußte ihren Blick senken, ehe sie ihm überhaupt eine Antwort geben konnte, die auch nur auf ein normales Maß an Intelligenz schließen ließe.

»Nein, wir haben diesen Mann noch nie gesehen, und den anderen auch nicht. Aber ich habe kaum Zweifel daran, daß sie beide von John Longnose angeheuert worden sind. Er hat die Gewohnheit, in jedem Land, in dem wir gerade sind, neue Leute aus der Gegend einzustellen, damit sie seine Schmutzarbeit erledigen. Es sieht ganz so aus, als hätten Sie mir durch Ihren Beistand inzwischen schon das Leben gerettet. «
    »Kein Mann, der bei klarem Verstand ist, würde Sie umbringen wollen. Ich kann mir vieles vorstellen, was ein Mann Ihnen gern antäte, aber bestimmt nicht, Sie töten. «
    Er hatte sich bei seinen letzten Worten abgewandt, um seinen Hut wiederzuholen, aber sie hatte ihn trotzdem gehört und errötete freudig. Mit ihrem Teint und ihrem Haar fanden sie nicht viele Männer attraktiv, aber im allgemeinen merkte sie, wenn sie einem Mann gefiel. Bei diesem Mann wußte sie es nicht. Er hatte sie finster angesehen, sie angeschrien und es kaum erwarten können, loszureiten und sie nie wiederzusehen. Daher überraschte es sie eindeutig, festzustellen, daß die Möglichkeit, die klitzekleine Möglichkeit bestand, sie könne seine Aufmerksamkeit geweckt haben, wie er ihre -das hieß, falls sie diese Äußerung als schmeichelhaft deuten konnte.
    Sie folgte ihm wieder eilig und versuchte, es ihm zu erklären. »Er versucht erst seit dem letzten Jahr, mich zu töten, verstehen Sie. Vorher hat er nur das Ziel verfolgt, mich wieder nach England zu bringen. Ich wollte das um jeden Preis verhindern. Es ist eine ziemlich lange Geschichte, aber es ist so, daß ich jetzt schon seit drei Jahren vor diesem Mann davonlaufe, und ich habe es, offen gesagt, satt. «
    Er schlug sich den Hut gegen das Bein, um den Staub abzuklopfen, und dann setzte er ihn verwegen schief wieder auf den Kopf. »Das geht mich nichts an, Ma'am. «
    »Nein, natürlich nicht. Wahrhaftig nicht. Ich käme auch im Traum nicht darauf, Sie in meine Probleme zu verwickeln, schon gar nicht nach allem, was Sie bereits für mich getan haben. «
    Er sah sie fest an, nachdem sie diesen Wortschwall losgelassen hatte, wenn doch ein schlichtes zustimmendes Nicken genügt hätte. »Das höre ich gern«, erwiderte er trocken.
    »Das war noch nicht alles, was ich sagen wollte, Mr. Thunder. «
    »Hören Sie, hängen Sie mir bloß kein >Mister< an. Sie können mich Colt oder Thunder nennen. Ich reagiere auf beides. «
    »Wie Sie wünschen. Aber wie ich gerade sagen wollte, ist mir natürlich nicht entgangen, mit welcher superben Könnerschaft Sie diese Waffe handhaben, die Sie