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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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war.
    »Ich bin in diesem Land geboren, aber hier nennen die Leute mich anders. Ich bin ein Halbblut. «
    »Wie interessant«, sagte sie. Sie hatte wahrgenommen, daß sein Tonfall wieder erbittert klang, doch sie entschied, nicht darauf einzugehen. »Das klingt, als hätte es etwas mit Kreuzungen bei der Zucht von Tieren zu tun. Was bedeutet das bei Menschen? «
    Er starrte sie einen Moment lang an, als sei sie übergeschnappt; dann fluchte er tonlos, ehe er fauchte: »Was zum Teufel glauben Sie wohl, was das bei Menschen bedeutet? Es heißt, daß ich nur zur Hälfte ein Weißer bin. «
    Sein Tonfall ließ sie zusammenzucken, aber sie fragte trotzdem weiter: »Und die andere Hälfte? «
    Wieder bedachte er sie mit einem Blick, der ausdrückte, sie gehörte zum Schutz ihrer Umwelt eingesperrt. »Indianer«, zischte er dann. »Cheyenne in meinem Fall. Und wenn Sie jetzt noch nicht schreiend davonlaufen, kann ich Ihnen auch nicht helfen! «
    »Warum sollte ich das tun? «
    »Himmel, Frau, Sie sollten sich ein wenig mit einem Land beschäftigen, ehe Sie dorthin reisen. «
    »Aber das tue ich doch immer«, erwiderte sie und nahm nur am Rande wahr, daß er sie angeschrien hatte. »Ich weiß eine ganze Menge über dieses Land. «
    »Dann müssen Sie genau die Seiten überschlagen haben, auf denen steht, daß Indianer und Weiße Todfeinde sind«, höhnte er. »Erkundigen Sie sich in der nächsten Stadt, durch die Sie kommen. Dort wird man Ihnen klar und deutlich sagen, warum Sie nicht hier stehen und mit mir reden sollten. «
    »Wenn Sie etwas gegen Weiße haben, wie Sie sie nennen, dann hat das doch nichts mit mir zu tun, oder? « erwiderte sie unerschrocken. »Ich bin nicht Ihr Feind, Sir. Gütiger Himmel, wie können Sie so etwas auch nur andeuten, wenn das einzige, was ich für Sie empfinde, Dankbarkeit für Ihre Hilfe ist, die uns so gelegen kam? «
    Er sah sie kopfschüttelnd an und lachte dann tatsächlich in sich hinein. »Ich gebe auf, Ma'am. Wenn Sie lange genug hierbleiben, werden Sie sich eines Besseren belehren lassen. «
    »Heißt das, daß wir jetzt Freunde sein können? « Als er einen murrenden Laut von sich gab, fügte sie hinzu: »Sie haben mir noch nicht gesagt, wie Sie heißen. «
    »Colt Thunder. «
    »Colt, wie die Schußwaffe? Wie ungewöhnlich, nach so etwas benannt zu sein. «
    »Jessie hat wohl einen ungewöhnlichen Sinn für Humor. «
    »Ist Jessie Ihr Vater? «
    »Die Tochter meines Vaters, obwohl es bis vor ein paar Jahren keiner von uns beiden gewußt hat. Vorher war sie meine beste Freundin. «
    »Wie interessant. Dann nehme ich also an, daß Colt Thunder nicht Ihr richtiger Name ist? Ich mußte selbst schon häufig falsche Namen annehmen, aber im Moment ist es nicht nötig, da mein Verfolger mich sowieso wiedergefunden hat. «
    Er würde sie nicht fragen. Unter gar keinen Umständen. Je weniger er über sie wußte, desto schneller würde er sie wieder vergessen - Himmel, falls ihm das gelang. Dieses Haar, das ihr bis auf die Hüften fiel, als züngelten glühende Flammen an ihnen. Lange Zeit würde er dieses Haar in seinen Träumen sehen, das wußte er nur zu gut. Und auch diese Augen. Verdammt noch mal, warum sah sie ihn bloß immer wieder an, als fühlte sie sich ebensosehr zu ihm hingezogen wie er zu ihr?
    Sie hatte noch etwas zu ihm gesagt, aber er hatte kein Wort gehört, denn sie war bei ihren Worten näher getreten und hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt. Diese Berührung, diese absichtliche und überflüssige Berührung, ließ ihm das Herz gegen die Rippen schlagen. Sie ließ ihn auf Gedanken kommen, die er nicht weiterzuspinnen wagte. Verdammt und zum Teufel, sie spielte mit Feuer und wußte es noch nicht einmal.
    Der Schuß ließ seinen Hut fortfliegen und löste ihn aus dem hypnotischen Bann, den sie über ihn verhängt hatte. Er wirbelte herum und feuerte ab, ohne vorher nachzudenken, und beide Schüsse trafen. Einer der beiden Männer, die teuflisch schnell auf sie zugeritten waren, fiel zu Boden, blieb aber nicht liegen, da sich sein Fuß im Steigbügel verfangen hatte. Der andere hatte sein Gewehr fallen lassen, als ihn die Kugel in die rechte Schulter traf, und jetzt ließ er sein Pferd umkehren, um in die Richtung zu fliehen, aus der er gekommen war. Colt ließ ihn fortreiten. Er schoß nicht von hinten auf einen Mann, und er schoß meistens auch nicht, um zu töten.
    Das Pferd ohne Reiter kam weiterhin näher. Die einfachste Weise, es zum Stehen zu bringen, war die,

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