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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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schäbige Puffs betrieben wurden. An sich eine kleine Anzahl, wenn man bedenkt, daß die Einwohnerzahl auf mehr als zehntausend gestiegen war.
    Colt hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, einiges über eine Stadt in Erfahrung zu bringen, ehe er dort ankam, und über diese Stadt hatte er, als er durch Benson gekommen war, alles in Erfahrung gebracht, was er wissen mußte. Ebenso hatte er genug über Benson erfahren, als er durch Tucson gekommen war. Als er die Stadt jetzt selbst sah, konnte er verstehen, warum ein siebzehnjähriger Junge, der auf dem Weg nach Mexiko war, eine Zeitlang hier verweilen würde. Er rechnete damit, hier endlich Billy Ewing zu finden. Hier sollte er ihn weiß Gott finden. Nachdem er vor vier Monaten Billys Fährte in St. Louis aufgenommen und sie zwischendurch mehrfach wieder verloren hatte, war Colt mit seiner Geduld am Ende und reichlich übellaunig.
    Was er so alles für Jessie tat...
    Es würde jedoch nicht leicht sein, einen siebzehnjährigen Jungen in einer Stadt dieser Größe zu finden. Er hatte gehört, daß es fünf größere Hotels und sechs Pensionen gab, aber wer konnte wissen, ob Billy sich unter seinem eigenen Namen einquartiert hatte? Er hatte auch gehört, jetzt sei der
    Zeitpunkt ungünstig, um diese Stadt zu besuchen, da jederzeit mit einem Ausbruch von Gewalttätigkeiten zwischen den Banditen der Umgebung und dem Marshai der Stadt und dessen Brüdern zu rechnen war, die jetzt schon seit einer ganzen Weile aufeinanderprallten und ihre Fehde ausfochten.
    Colt blieb mitten auf der Toughnut Street abrupt stehen, als ihm das wieder einfiel. Wo hatte sich dieses Wissen versteckt, als er mit dem Rotschopf gesprochen hatte? Er war auf dem Weg nach Tombstone gewesen, um Billy so schnell wie möglich dort rauszuholen, und gleichzeitig hatte er eine Frau wie sie in diese Stadt geschickt. Hatte sie ihn derart aus der Fassung gebracht, oder hatte er sich unterbewußt gewünscht, daß sie dieselbe Richtung einschlüge wie er? So etwas Blödes. So etwas verdammt Blödes! Jetzt mußte er sie noch einmal Wiedersehen, um ihr zu sagen, es sei vernünftiger, nicht allzu lange in dieser Stadt zu bleiben. Nein, sie wiederzusehen war noch dümmer. Er würde Billy mit dieser Nachricht zu ihr schicken - sowie er ihn erst gefunden hatte.
    Er trieb sein Pferd wieder an, und sein Gesicht verfinsterte sich vor Ärger, der ihm selbst galt; einige Minuten lang nahm er nichts von dieser Stadt wahr, bis er wieder bei Sinnen war und feststellte, daß er die dritte Straße schon überquert hatte, in die er nach links hatte abbiegen wollen. Ihm war Fly's Lodging House empfohlen worden, das in der Fremont Street zwischen der dritten und der vierten lag, und daher zog er es vor, durch die vierte Straße zu reiten und nicht umzukehren.
    Die Stadt war in Quadraten angelegt, und die Hauptverkehrsstraßen, die sich hindurchzogen waren die Toughnut, die Allen, die Fremont und die Safford Street, die alle in Nordsüdrichtung verliefen, und die Erste bis Siebente Straße, die alle in Ostwestrichtung verliefen. Nachdem er die Alten Street überquert hatte, ritt er auf der Vierten nach Norden, kam an der Kreuzung an Hafford's Saloon vorbei, an dem Can-Can-Restaurant direkt daneben und an einer Kaffeebar auf der anderen Straßenseite. Die Auswahl an Speiselokalen war ihm eine willkommene Abwechslung. In man-chen der kleineren Städte, durch die er gekommen war, hatte man Glück, wenn es ein einziges Restaurant gab.
    Zwischen den meisten Geschäften, die die Straße säumten, waren unbebaute Grundstücke, und dort fand er auch einen Stall, den er vielleicht später noch brauchen würde. Aber das wäre erst fällig, wenn er seine Unterkunft gefunden und alle anderen Pensionen der Stadt auf der Suche nach Billy abgeklappert hätte, und daher ritt er weiter und kam an einer Schmiede vorbei, an einem Prüfbüro für Edelmetalle, an einem Einrichtungshaus. Spangenburg's Gun Shop folgte kurz vor der Kreuzung, dann an der Ecke der Capital Saloon, und dort bog er nach links in die Fremont ein und ritt in Richtung Dritter Straße zurück. Neben dem Saloon war der Nugget von Tombstone untergebracht, eine der beiden Zeitungen der Stadt. Die Konkurrenz, der Epitaph von Tombstone, war gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite einquartiert.
    Kurz vor der nächsten Kreuzung fiel sein Blick endlich auf Fly's, und er trieb sein Pferd zu etwas mehr Eile an. Es wäre eine zu große Hoffnung gewesen, Billy könnte sich dort ein Zimmer

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