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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bei sich tragen. «
    »Superbe Könnerschaft? « Er grinste. »Sie haben einen Hang zu seltsam eleganten Formulierungen. «
    »Wie bitte? «
    »Schon gut. Was wollten Sie sagen? «
    »Was ich... ach so, ja. Könnte man Sie unter Umständen vielleicht engagieren? «
    »Sie wollen, daß Longnose getötet wird? «
    Es beunruhigte sie, wie leichthin er das sagte, vollkommen unbeteiligt, aber sie ließ dieses Gefühl nicht aufkommen. »Nein, ich will nur, daß er ergriffen und an die Gesetzeshüter übergeben wird, die es in diesem Territorium gibt. Er wird in New York wegen des Mordes an meinem Anwalt gesucht. «
    »Ihres was? «
    »Meines amerikanischen Anwalts. «
    »Weshalb hätte er Ihren Anwalt töten sollen? «
    »Mit Sicherheit konnten wir lediglich feststellen, daß der bedauernswerte Mann ihn in seinem Büro überrascht hat, als er gerade dabei war, das Testament zu stehlen, das ich am selben Tag dort unterschrieben hatte. Nach den Angaben seines Partners war das das einzige, was aus dem Büro abhanden gekommen ist. Und es gab etliche Zeugen, die er gefragt hatte, wie er zu der Anwaltskanzlei kommen würde. Sie alle schwören, daß es ein Engländer war, der sie danach gefragt hatte. Und außerdem war es nicht das erste Testament, das mir abhanden gekommen ist. «
    »In meinen Ohren klingt das, als bräuchten Sie nichts anderes als einen Kopfgeldjäger, »Ma'am, und ich bin keiner. Oder noch besser sollten Sie einfach dem Marshai drüben in Tombstone melden, was hier passiert ist, wenn Sie die Leiche dort abgeliefert haben. Er braucht nichts weiter als den Namen und eine Personenbeschreibung dieses Kerls. «
    »Aber ich kenne seinen Namen nicht, und ich weiß auch nicht, wie er aussieht. « Als er die Stirn runzelte, fügte sie eilig hinzu: »John Longnose ist nur der Spitzname, den wir ihm gegeben haben. Das einzige, was ich über ihn weiß, ist, daß er Engländer ist. «
    »Sie haben gute Chancen, daß es im Umkreis von hundert Meilen keinen zweiten Engländer hier gibt, aber so genau weiß man das ja nie. Ich habe schon welche durchreisen sehen, und daher könnte allzu leicht ein Irrtum Vorkommen. In dem Fall ist es das Sicherste, wenn Sie sich irgendwo verschanzen, bis er kommt. Sie sagten doch, daß Sie Leibwächter haben? «
    »Ja, aber... «
    »Dann brauchen Sie keinen zusätzlichen Revolverhelden. «
    Ehe ihr klar wurde, daß er ihr Angebot abgelehnt hatte, hatte er seine Waffe wieder gezogen und drückte ab. Jocelyn drehte sich um und sah eine lange Schlange, die keinen Kopf mehr hatte, deren Körper sich jedoch noch wand, und sie zuckte zusammen, als sie sah, wie dicht hinter ihr das Tier schon war. Sie hatte nichts gehört und auch keine Gefahr gewittert. Sie brauchte keinen weiteren Beschützer, der gut schießen konnte? Er hatte selbst gerade unter Beweis gestellt, daß das nicht stimmte.
    Colt warf einen Seitenblick auf sie, nachdem er die Schlange gepackt und weggeworfen hatte. Eins mußte er ihr lassen: Auf sie war geschossen worden, sie war fast von einer Schlange gebissen worden, und all das, nachdem ihre Kutsche umgestürzt war. Und er konnte nicht ahnen, was vorher schon passiert war. Und doch hatte sie sich keinen Moment lang angestellt. Ja, sicher, der Schlange war es gelungen, sie zum Schweigen zu bringen. Sie war die redseligste Frau, die ihm je begegnet war. Nicht etwa, daß es ihn gestört hätte. Dieser Akzent, mit dem sie sprach, war wirklich angenehm anzuhören.
    Er drehte sich um und starrte die Staubwolke an, die auf sie zukam. Ihre Leute, hoffte er, denn er ging davon aus, daß eine Staubwolke dieser Größe auf eine größere Anzahl von Reitern hinwies. Er lud seine Waffe für alle Fälle nach.
    Dann sah er sie wieder an und stellte fest, daß sie ein kleines Spitzentaschentuch herausgezogen hatte und sich die Stirn abtupfte. Ihr süßer Duft trieb ihm noch stärker in die Nase und brachte sein Blut in Wallung. Verdammt noch mal, sie war wirklich gefährlich. Jedesmal, wenn er sie ansah, wurde sie irgendwie immer hübscher und eindeutig noch begehrenswerter. Und jedesmal, wenn sie ihn aus diesen wunderschönen grünen Augen ansah, mußte er gegen alte Instinkte ankämpfen. Wenn er vor sechs Jahren auf sie gestoßen wäre, hätte er sie einfach auf sein Pferd gezogen, wäre mit ihr fortgeritten und hätte sie zur Seinen gemacht. Aber jetzt war er >zivilisiert< und daher konnte er seine natürlichen Veranlagungen nicht mehr ausleben.
    Doch diese Instinkte waren ausgeprägt, zu

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