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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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eilig, daß Sie sofort wieder gehen müssen? «
    Diesmal prallte sie gegen seinen Rücken, als er stehenblieb, und wieder hörte sie ihn fluchen, ehe er sich umdrehte und sie finster ansah. »Sehen Sie, zufällig habe ich nun mal mein Gepäck und mein Hemd am Fluß gelassen, weil ich gerade baden wollte, ehe ich in die Stadt reite. In dieser Gegend kann man Dinge nicht einfach rumliegen lassen und erwarten, daß sie noch da sind, wenn man zurückkommt. «
    »Ich ersetze Ihnen alles, was Ihnen unter Umständen verloren geht, aber lassen Sie uns bitte nicht gleich allein. Da meine Leute inzwischen noch nicht gekommen sind, müssen sie in den Bergen hinter uns festsitzen. Wir brauchen wirklich Ihre... «
    »Sie haben eine Fährte hinterlassen, der jeder folgen kann, Ma'am. «
    »Ja, aber wir sind voneinander getrennt worden, als wir von Männern angegriffen worden sind, Männer, die mir etwas antun wollen. Es ist ebenso wahrscheinlich, daß sie mir folgen, nicht nur meine Leute. «
    »Ihre >Leute    »Mein Gefolge. « Als er sie daraufhin noch stirnrunzelnd ansah, fügte sie hinzu: »Meine Wachen und die Dienstboten, die, mit denen ich reise. «
    Bei diesen Worten glitt sein Blick über sie, und er sah den Samtrock und die Seidenbluse mit den Rüschen, Kleidungsstücke von der Sorte, die er nur im Osten gesehen hatte. Dann warf er noch einmal einen Blick auf die blinkende blaue Kutsche. Er hatte seinen Augen nicht getraut, als er vorhin einen Blick hineingeworfen hatte. Diese schicken privaten Gefährte waren sonst nicht so luxuriös wie dieses.
    Als er die Kutsche auf der Seite liegen gesehen hatte, hatte er nicht damit gerechnet, Frauen darin vorzufinden, und schon gar nicht solche Frauen, von denen eine so etwas wie eine Gräfin sein mußte. War das nicht ein Adelstitel oder ähnliches? Was es auch sein mochte, es war etwas aus einem anderen Land. Und dann die hier mit ihrem flammend roten Haar und Augen, Himmel, leuchtender als das Laub im Frühling. All seine frühere Bitterkeit war zurückgekehrt, als er sie auch nur gesehen hatte. Aber das änderte nichts daran, daß sein sexuelles Verlangen aufgelodert war. Er fürchtete sich zu Tode, denn seit Jahren hatte er sich nicht mehr zu einer Frau dieser Art hingezogen gefühlt.
    »Wer sind Sie eigentlich? «
    »Ach, entschuldigen Sie bitte. Ich hätte mich viel eher vorstellen müssen. Ich bin Jocelyn Fleming«, sagte sie, nachdem sie festgestellt hatte, es sei diesmal ziemlich zwecklos, einen falschen Namen zu nennen, wenn Longnose so dicht hinter ihnen war.
    Er starrte die Hand an, die sie ihm hinhielt, starrte nur einfach, bis sie sich gezwungen sah, ihre Hand zurückzuziehen.
    »Vielleicht hätte ich statt dessen fragen sollen, was Sie sind? «
    »Wie bitte? «
    »Sind Sie die Frau eines dieser reichen Goldgräber aus Tombstone? «
    »Nein, keineswegs. Ich bin schon seit ein paar Jahren verwitwet. Und wir sind gerade aus Mexiko gekommen, haben unsere Reise aber ursprünglich in England angetreten. «
    »Soll das heißen, daß Sie Engländerin sind? «
    »Ja. « Sie lächelte über seine abgehackte Art, ihre Muttersprache zu sprechen, konnte ihn jedoch bestens verstehen, und seine gedehnte Sprechweise gefiel ihr. »Ich vermute, Sie sind Amerikaner? «
    Er kannte das Wort, hatte aber bisher noch nie gehört, daß jemand es benutzte. Die Leute gaben ihre Herkunft gewöhnlich an, indem sie den Staat oder das Territorium nannten, aus dem sie kamen, nicht das Land. Und jetzt erkannte er auch ihren Akzent wieder. Er hatte zwar noch nie gehört, daß eine Frau in diesem zivilisierten Tonfall sprach, doch er hatte einige Engländer kennengelernt, die durch den Westen zogen. Ihre Nationalität erklärte jedoch, warum es ihr nichts ausgemacht hatte, mit ihm in Berührung zu kommen. Sie war noch nicht lange genug im Westen, um zu erkennen, wer er war. Das war also nicht der Grund, aus dem sie ihn oben auf der Kutsche so lange angestarrt hatte, nahm er an. Wieder ergriff eine vertraute Spannung seinen Körper.
    Eine halbe Sekunde spielte er mit dem Gedanken, es ihr nicht zu sagen. wahrscheinlich würde er sie ohnehin nie Wiedersehen, und warum also hätte er die Distanz, die er gewohnt war, zwischen sie legen sollen? Weil er diese Distanz brauchte. Sie war für ihn unerreichbar, und diese gottverdammte Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, war gefährlich. Aber er war nicht gewohnt, es auszusprechen. Er kleidete sich so, wie er sich kleidete, damit kein Irrtum möglich

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