Wyrm. Secret Evolution
Tastatur des Sendecomputers fliegen lieÃ. »Ist es ja auch. Aber Feinjustieren muss sein. Wenn das Experiment schiefgeht, reiÃt uns unser Kaiser höchstpersönlich den Kopf ab.«
Tom zuckte mit den Schultern. »Mag sein.« Und nach einer Pause fügte er hinzu: »Soll ich dir helfen?«
»Nee, ich komme schon klar«, murmelte Angy konzentriert. »Ist ja schlieÃlich Routine.«
Nun, Routine war das, was sie vorhatten, sicherlich nicht. Aber er ahnte, dass es nichts brachte, wenn er die zu sturen Alleingängen neigende Angy jetzt weiter drängte. Daher lieà er seine Gedanken stattdessen zu seinem eigenen privaten Kontrollraum schweifen, in den er sich heute Abend nach der Auswertung ihres Experiments verziehen würde. Er hatte sich schon oft ausgemalt, wie Angy darauf reagieren würde, wenn er ihr sagte, was er nach Feierabend so trieb â¦
»Na, du wirst doch nicht â¦Â«, begann Angy.
Tom schreckte aus seinen Gedanken auf. »Was werde ich nicht?«
Angy winkte ab. »Nicht du. Sondern dieses blöde Steuersystem von dem Sender ⦠Aber warte â¦Â« Angys Blondschopf tauchte wieder in Toms Blickfeld auf. »Jetzt habe ich ihm die richtigen Flötentöne beigebracht.«
»Und das heiÃt â¦?«
»Dass wir loslegen können.«
Tom nickte erleichtert. »Also dann: Energie!«
Angy musterte Tom mit einem Blick, den er nicht einordnen konnte. »Ich gebe volle Power auf die Richtantenne«, sagte sie, bevor er eine entsprechende Frage stellen konnte. »Das wird da unten alles wegpusten, was allergisch auf Strahlung ist.«
Tom runzelte die Stirn. »Nichts reagiert allergisch auf Handystrahlung.«
»Da bin ich mir nicht so sicher«, murmelte Angy.
Tom nickte kaum merklich. Er war sich auch nicht sicher. Er wusste ja nicht einmal, warum er diesen beknackten Job überhaupt angenommen hatte. Eigentlich hatte er nach einer Arbeit in der Spieleindustrie gesucht, aber uneigentlich hatte in den letzten Jahren nichts wirklich geklappt, was er in dieser Richtung unternommen hatte.
Das bedeutete wohl, dass er irgendwann einmal mit einer Herzkranzverfettung hier von diesem Stuhl fallen würde, weil er sich vor lauter Frust zu viele SüÃigkeiten und Softdrinks reinzog.
»Wenn nur endlich irgendetwas passieren würde«, murmelte er so leise, dass ihn Angy nicht verstehen konnte. »Wenn nur nicht immer alles so schrecklich langweilig und öde wäre â¦Â«
»â¦Â 5, 4, 3, 2, 1«, knatterte die Automatenstimme dazwischen â¦
*
⦠und das Gewimmel erstarrte. Davids Daumen fuhr auf die Auslösetaste der Handykamera ⦠und die Plakatwand wölbte sich ihm entgegen.
Es war wie in Zeitlupe und geschah doch in derselben Geschwindigkeit, mit der Nico durch einen gewagten Sprung über den Betonblock hinweghastete, der ihm den Weg versperrte, David bei den Schultern packte und nach hinten riss.
Gerade noch rechtzeitig, denn es war nicht nur die Plakatwand, die explodierte. Die Ränder des Loches in der Tunneldecke über ihnen wurden ebenfalls weiter aufgesprengt, als sich etwas Gigantisches, Fürchterliches, Unbeschreibliches dort hindurchrammte.
Es war nur ein flüchtiger Blick, den David auf die schattenhafte Kreatur erhaschte. Aber der genügte, um ihn innerlich aufschreien zu lassen.
Etwas krachte vor ihm auf den Boden, zerplatzte, wimmelte, schlängelte sich auf ihn zu â¦
Nico riss David an sich heran, wirbelte ihn herum und stieà ihn vorwärts, als sei er eine Puppe. »Weg hier!«, schrie er, während er selbst loshechtete. »Der ganze Tunnel bricht ein!«
*
»Irgendetwas stimmt da nicht«, sagte Tom. Er sah von den wild tanzenden Zeigern seiner Messgeräte hoch und mitten hinein in Angys bleiches Gesicht. »Es ist vollkommen unmöglich. Aber es sieht aus, als würde die Energie irgendwo dort unten in dem alten U-Bahn-Tunnel um- und zurückgelenkt!«
Angy nickte hektisch. »Die Anlage brennt durch! Wir müssen sie sofort runterfahren.« Sie sprang auf und hetzte auf die groÃe Schalttafel zu, über die die Energieversorgung des Mobile-Phone-Underworld-Projekts gesteuert wurde.
*
Fall bleibt mysteriös
Rätselraten über versunkene Pappel an der KarlsstraÃe
Bislang konnte nicht geklärt werden, warum eine Pappel an der KarlsstraÃe versunken ist. »Die Ursache ist uns nach
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