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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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scharfkantiger Betonbrocken in den Rücksitz ein und durchspießte den Kindersitz. Selbst wenn David noch versucht hätte, sich und den Jungen festzuhalten, er hätte es gar nicht mehr gekonnt. Sie wurden beide gegen die Lehne des Fahrersitzes geworfen, und dann auf die andere Seite, als der geschundene Wagen abermals die Richtung wechselte und wie von einer geheimnisvollen Kraft beschleunigt voranflog.
    Hinter ihnen, dort, wo einst U-Bahnen in den unterirdischen Bahnhof hätten einfahren sollen, schoss eine brüllende Feuersäule empor, und als David voller Panik durch die zersplitterte Heckscheibe zurückstarrte, sah er, wie sich dort etwas wand – als kröche etwas Mächtiges, Uraltes aus den tiefsten Tiefen der Unterwelt hervor. Er blinzelte, und plötzlich zerfiel der gigantische Schemen in ein Wuseln, Zappeln und Krabbeln, das aus den Flammen hervorbrach und auf sie zuhielt …
    *
    Â»Ich will sofort wissen, was Sie da gemacht haben«, donnerte Dr.   Kaiser. »Sämtliche Handymasten im Umkreis von einem Kilometer sind durchgeschmort! Das heißt, dass die halbe Stadt keinen Mobilfunkempfang hat!«
    Â»Unmöglich«, entfuhr es Angy, und Tom Wilkens fügte hinzu: »Wir haben die Energie gebündelt und ausschließlich in den Untergrund geschickt. Schließlich geht es bei unserem Pilotprojekt um den Mobilfunkempfang im U-Bahn-Bereich – und nicht darum, ein paar Handymasten hochzujagen.«
    Das über eine Standleitung übertragene Bild von Dr.   Kaiser flackerte kurz und stabilisierte sich dann wieder. »Wir wollen aber überhaupt nichts in die Luft jagen«, sagte er scharf. »Auch nicht den Untergrund.« Er beugte sich ein Stück vor, und es sah so aus, als würde er jeden Moment aus dem Rahmen des Bildschirms springen, um leibhaftig bei ihnen im Kontrollraum des Mobile-Phone-Underworld-Projekts zu erscheinen. »Sie haben nicht zufällig die Strahlen gebündelt in den Bereich des stillgelegten U-Bahnhofs unter der Karlsstraße geschickt?«
    Tom wechselte einen unbehaglichen Blick mit Angy. Ihre Augen flackerten fast noch unruhiger als die Anzeigen auf der Instrumententafel hinter ihr.
    Â»Der stillgelegte Bahnhof …«, begann Tom, und Angy unterbrach ihn: »Der ist nicht stillgelegt. Der ist vielmehr nie in Betrieb genommen worden. Es gab damals irgendwelche Probleme mit der Bausubstanz. Das alles ist schon eine Weile her, und …«
    Â»Sparen Sie sich Ihre Ausflüchte«, unterbrach sie Dr.   Kaiser schroff, »und beantworten Sie lieber meine Frage: Haben Sie die Strahlen gebündelt in den alten U-Bahnhof Karlsstraße geschickt? Und damit riskiert, dass das ganze Konstrukt wie ein Kartenhaus zusammenfällt – und die Gebäude darüber gleich mit?«
    Angy lehnte sich in ihrem Sessel zurück und schnappte hörbar nach Luft. Tom erinnerte sich mit fast schmerzhafter Deutlichkeit daran, dass sie den Sender noch kurz vor dem Energiestoß feinjustiert hatte – und ihn mit einem ganz merkwürdigen Blick gemustert hatte, bevor sie dann endgültig Energie gegeben hatte. Was war nur passiert?
    Â»Beantworten Sie endlich meine Frage«, setzte Dr.   Kaiser streng nach. »Oder soll ich Sie gleich rausschmeißen?«
    Â»Dazu besteht doch gar kein Anlass«, erwiderte Angy. »Und außerdem müssen wir unser Experiment erst auswerten …«
    Â»Mikrowellenstrahlung eignet sich nicht zur Zerstörung von Gebäuden«, warf Tom Wilkens ein. Und dann fügte er so ruhig wie möglich hinzu: »Und um das mit Sicherheit behaupten zu können, müssen wir auch keine Daten auswerten können.«
    Dr.   Kaisers Augen verengten sich. »Und was ist mit Frühstückseiern, die in der Mikrowelle explodieren?«
    Â»Das passiert durch Wärme«, sagte Angy rasch, während sie Tom einen bösen Blick zuwarf, den er nicht einordnen konnte. »Eigelb und Eiweiß absorbieren die Mikrowellenstrahlung, die Temperatur steigt …«
    Â»Und dadurch wird der Druck im Inneren des Frühstückseis immer höher, bis es platzt«, beendete Tom ihren Satz. »Das Gleiche passiert auch im Kochtopf, wenn man das Ei vorher nicht anpiekst. Mit einer direkten Zerstörung von Betonkonstruktionen hat ein solcher Prozess aber nichts zu tun.«
    Â»Sind Sie da ganz sicher?«
    Tom nickte hastig. »Ja, ganz sicher. Und um

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