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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nicht schnell genug reagiert zu haben. Er war entgegen ihrer Erwartung gar nicht hinter ihr. Hatte er denn nicht begriffen, dass sie alles getan hätte, um ihn zu retten – wenn er ihr nur im rechten Moment ein Signal gegeben hätte, dass er ihre Hilfe benötigte? Hatte er bis zuletzt nicht verstanden, dass sie ihn liebte?
    Als dann ein Teil der Wandverkleidung neben ihr explodierte und einen giftig-grünen Trümmerregen auf sie ausgespien hatte, vor dem sie sich nur mit einem riesigen Satz zur Seite hatte in Sicherheit bringen können, war Maya endgültig machtlos. Der blanke Horror schien sie fremdzuleiten. Es war zwar fürchterlich zu wissen, dass sie jeden Moment von einem Trümmerstück erschlagen werden könnte. Aber viel schlimmer war, dass sie weder David noch die anderen mehr in ihrer Nähe wusste.
    Vielleicht waren Nico, Jana und David ja schon tot. Oder ihre einzigen Freunde rangen gerade um jeden Atemzug in dieser fürchterlichen Ausdünstung der Tiefe, die auch ihr fast zum Verhängnis geworden war. Es erschien Maya wie blanker Hohn, dass sie es als Einzige geschafft hatte, den frisch entstandenen Krater hochzuklettern, bis sie von helfenden Händen herausgezogen worden war.
    Und nun war sie hier, in einem mit Geräten voll gestopften Raum, der von Schweiß und dem Eigengeruch der vielen Apparate erfüllt war. Zu viele Männer in Uniformen, zu viele Techniker – einfach zu viele Menschen auf engstem Raum. Und das, wo sie dringend Ruhe gebraucht hätte, um ihre überbordenden Gedanken und Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.
    Sie wäre am liebsten abgehauen. Ganz im Gegensatz zu dieser Susan, die sich den SEK -Männern mit Händen und Füßen widersetzte, als diese sie aus dem Raum hatten werfen wollen.
    Â»Da«, sagte einer der Techniker plötzlich so laut, dass Maya erschrocken zusammenfuhr. »Jetzt haben sie jemanden!«
    Â»Einer … nein zwei …«, drang Hagens aufgeregte Stimme aus den Lautsprechern. »Mensch, Leute, wir haben hier zwei von den Vermissten gefunden. Und sie leben!«
    Maya fuhr zum Bildschirm herum. Sie spürte, wie ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken rann. Da waren tatsächlich zwei Gestalten, schmale Typen mit verdreckten Gesichtern und zerrissener Kleidung.
    Eine der Gefundenen fuhr taumelnd zu Hagen herum, und deren Gesicht erschien in voller Größe auf dem Monitor.
    Â»Jana!«, keuchte Maya. »Das ist Jana!«
    Hagen sah an Jana vorbei, und damit geriet der Junge hinter ihr in Mayas Blickfeld.
    Â»Nico!« Maya spürte, wie ihre Knie weich wurden. »Es sind Jana und Nico!«
    Â»Wir haben zwei von ihnen identifiziert«, sagte Renegard grimmig. »Jana und Nico. Jetzt fehlen uns noch dieser David, der Fünfjährige – und natürlich Weber. Irgendeine Spur von ihnen?«
    Hagen schüttelte so heftig den Kopf, dass das Bild auf dem Monitor sich verzerrte. »Nein. Der Gang vor uns ist verschüttet, da müssten wir uns erst mal ein Stück durchwühlen.«
    Renegard nickte grimmig. »Das lassen Sie mal schön bleiben. Nichts wie rauf mit den beiden. Und, Hagen – keine Alleingänge mehr. Sobald sie oben sind, setzen Sie die Roboter ein.«
    Â»Aber«, protestierte Hagen, »wenn wir hier zwei der Jugendlichen gefunden haben, kann der Dritte nicht mehr weit sein.«
    Â»Außerdem haben Sie selbst gesagt, dass wir durch den Einsatz der Roboter zu viel Zeit verlieren«, vernahmen sie nun ergänzend Carlson.
    Â»Vollkommen richtig«, bestätigte Renegard. »Das war eben noch die richtige Entscheidung. Aber das ist sie jetzt nicht mehr …« Er zögerte fast unmerklich, bevor er weitersprach. »Oben am Trichterrand ist erneut etwas in Bewegung geraten. Ich fürchte, da wird gleich etwas nachrutschen. Also machen Sie, dass Sie da rauskommen! Sofort!«
    Â»Okay, verstanden«, sagte Hagen hastig. »Wir kommen nach oben.«
    Susan stieß einen erstickten Laut aus. »Und was ist mit Robbie? Ihr könnt doch nicht einfach Robbie dort unten zurücklassen!«
    Â»Das werden wir auch nicht«, sagte Renegard leise. Er drehte sich zu Susan um. »Ich verspreche Ihnen, wir holen Robbie dort raus.«
    Susan verstummte. Sie starrte fassungslos auf den Monitor, der jetzt zeigte, wie Hagen und Carlson die beiden vollkommen erschöpften Jugendlichen stützten, um sie nach

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