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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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in der Klinik gerade noch verstecken können, bevor die Bullen sie mir hätten abnehmen können.«
    Â»Das ist gut«, sagte Alina. »Ich habe unten auch noch eine Taschenlampe. Aber da müssen wir erst mal hinkommen – und ich wette, dass im gesamten Haus wieder die Beleuchtung ausgefallen ist.«
    Sie sollte recht behalten. Im Schein von Nicos kleiner »SunFire« eilten sie die Kellertreppe herunter, durchquerten einen mit allerlei Gerümpel vollgestellten und unangenehm nach Kloake stinkenden Gang und betraten dann einen Raum, auf dessen Tür ein Zettel aufgeklebt war mit der Aufschrift: Nur fürs Waschen – für sonst nix!
    Der Raum dahinter verbarg tatsächlich nicht mehr als einen Waschraum mit Uralt-Waschmaschinen, kreuz und quer stehenden Wäscheständern, einer beachtlichen Sammlung Waschmittel- und Weichspülerflaschen und natürlich jede Menge dreckiger oder unordentlich aufgehängter frischer Wäsche.
    Â»Hier entlang«, sagte Alina und steuerte zielstrebig auf eine einfache Holztür zu, die schief in den Angeln hing. Sie hob die Tür ein Stück an und zog sie dann zu sich heran; dabei knarrte und ächzte das Holz, als würde es jeden Moment unter ihren Fingern zersplittern.
    Nico quetschte sich als Erster durch den entstandenen Spalt. »Das ist ja abgefahren hier«, sagte er, während er mit seiner kleinen Taschenlampe in den Gang hineinleuchtete. »Hier steht ja alles voll mit Krempel!«
    Â»Hier wohnen wir nur vorübergehend«, murmelte Alina, die ihm nachfolgte. »Wenn wir erst einmal im Lotto gewonnen haben, kaufen wir uns eine Luxusvilla.«
    Nico drehte sich zu ihr um, und obwohl noch nicht einmal die Andeutung eines Lächelns auf seinem Gesicht erschien, meinte Alina doch so etwas wie Anerkennung in seinem Blick zu erahnen. »Ich kann mir schon vorstellen, warum du das hier bewusst so chaotisch lässt.«
    Â»Okay.« Alina zuckte mit den Achseln. »Hast recht, ich will vermeiden, dass das hier zu wohnlich aussieht. Sonst ist es schnell vorbei mit meiner Ruhe.«
    Â»Wohnlich?«, echote Maya fassungslos, die sich nun ebenfalls hineindrängte, wodurch Nico und Alina nichts anderes übrig blieb, als sich weiter in den Gang hineinzuschieben.
    Was sich als gar nicht so einfach erwies, denn zwischen all dem Gerümpel war kaum ein Durchkommen möglich.
    Â»Das kann ja lustig werden«, seufzte Jana und drückte sich als Letzte in den Gang hinein.
    Â»Vergiss nicht, die Tür hinter dir zuzuziehen!«, rief ihr Alina noch zu, bevor sie sich an Nico vorbeidrückte und erneut die Führung übernahm.
    *
    David schreckte aus seinem Dämmerzustand auf. Er glaubte Schritte zu hören, die auf ihn zuhielten, und das Licht einer Taschenlampe zu sehen, das sich auf den Wänden und der Decke über ihm spiegelte. Er versuchte mit aller Gewalt, die Augen aufzureißen. Aber es gelang ihm nicht.
    Zusammenfügen, was zusammengehört.
    Er kämpfte darum zu verstehen, was hier gerade geschah. Ein letzter funktionierender Teil in ihm begriff sehr wohl, dass er immer schwächer wurde und über kurz oder lang sterben würde. Vielleicht begann er bereits zu halluzinieren und das Licht zu sehen, in das man auf seinem letzten Gang – vom Leben in den Tod – hineinlief.
    Doch diese Möglichkeit überzeugte ihn nicht wirklich. Hier geschah irgendetwas ganz anderes.
    Zusammenfügen, was zusammengehört.
    *
    Tom knallte so heftig gegen die Wand, dass er für einen Moment außer Gefecht gesetzt und völlig unfähig war, etwas anderes um sich herum wahrzunehmen als ein unbeschreibliches Getöse: das Krachen und Bersten von Beton, die Schreie der Männer hinter ihm, die alle um ihren Halt kämpften – gefolgt vom harten Hämmern einer automatischen Waffe. Was zum Teufel passierte hier?
    Verzweifelt rang Tom jetzt darum, sich irgendwo festhalten zu können, um nicht auch hinabzugleiten in den Schlund, der die junge Polizistin verschluckt hatte – in das gierige Wuseln unter ihm, das grünliche Leuchten …
    Ein Tentakel!, schrie bei dem Gedanken etwas in seinem Kopf auf, und es klang fast triumphierend, bewies es doch bei aller Schrecklichkeit, dass er nicht verrückt war. Es war ein Tentakel, der sich um ihr Fußgelenk gewunden hatte, um sie in die Tiefe zu ziehen. Er hatte den Tentakel ganz genau gesehen. Er war nicht

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