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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und Dämmmittel auf den Boden unter ihm abgeregnet hatte. »Unfälle. Technische Störungen. Fehlplanungen. Was weiß ich.«
    Â»Das klingt so, als wüsstest du sehr wohl genau Bescheid«, mischte sich Nico wieder ein.
    Â»Ach was, überhaupt nicht«, behauptete Alina.
    Die Höhle war tief und dunkel, aber nur an den Rändern von völliger Schwärze erfüllt. Blaues Licht floss förmlich aus den Wänden, kroch über den Boden zu dem silbernen See inmitten der Höhle hin. Aus seiner Mitte schien wiederum ein grünes Licht phosphoreszierend heraufzustrahlen.
    Â»Aber wenn ihr mir nicht glaubt, dass ich hier schon öfters gewesen war«, sagte sie jetzt übertrieben laut und ballte gleichzeitig so lange fest die Fäuste, bis die Vision zu verblassen begann, »kann ich gerne beschreiben, wie der vergessene U-Bahnhof aussieht …«
    Â»Brauchste nicht«, brummte Nico unbehaglich und leuchtete mit seiner Taschenlampe ein gigantisches Spinnennetz aus, das sich vor ihnen spannte. Angeekelt bückte er sich und tauchte darunter hinweg. Maya war da weniger zimperlich. Sie wischte sich das Spinnennetz mit einer beiläufigen Handbewegung aus dem Weg und schloss zu Alina auf.
    Â»Dann kennst du doch bestimmt auch den Getränkeautomat, der auf dem Bahnsteig steht«, sagte sie und wich so weit wie möglich etwas Dunklem, Stinkendem aus, das vor ihr in einer Mulde verfaulte.
    Â»Der mag mal auf dem Bahnsteig gestanden haben«, verbesserte Alina, während sie Mayas Beispiel folgte und einen möglichst großen Bogen um das undefinierbare Etwas schlug, das dort auf dem Boden verweste. »Aber jetzt liegt er auf den Bahngleisen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Obwohl … Ich weiß natürlich nicht wirklich, ob er da immer noch rumliegt. Aber als ich das letzte Mal unten war …«
    Â»Schon gut.« Jana schwankte plötzlich leicht und knickte in die Knie ein, fing sich aber gleich wieder. Als sie weitersprach, klang ihre Stimme jedoch noch ein Stück schwächer und brüchiger als zuvor. »Wir haben den Getränkeautomaten gesehen.«
    Nico blieb stehen und richtete den schwachen Schein seiner Lampe auf Alina. »Also warst du wirklich dort unten.«
    Â»Ja, natürlich.« Auch Alina war stehen geblieben. Nun stemmte sie die Hände in die Hüften. »Was soll das? Wollt ihr mich verhören?«
    Nico zuckte mit den Achseln. »Es ist nie verkehrt zu wissen, woran man ist. Aber darum geht es jetzt tatsächlich nicht.« Er leuchtete wieder nach vorn und in eine Abzweigung hinein, die Alina bislang noch nicht bemerkt hatte. »Hier gabelt sich der Weg. Ich glaube, wir sind das letzte Mal rechts abgebogen.« Er kratzte sich am Kopf. »Oder war es doch links?«
    Alina trat an ihm vorbei und griff nach der Taschenlampe. Normalerweise protestierte Nico, wenn man seine geliebte »SunFire« auch nur schräg ansah, aber diesmal ließ er sie sich sogar ohne Widerstand abnehmen. Er schien die kleine Auszeit gebrauchen zu können, die er dadurch bekam, und stützte sich für einen Moment mit beiden Händen auf den Oberschenkeln ab, um ein paar Mal tief ein- und auszuatmen.
    Alina achtete nicht weiter auf ihn. Mit vorsichtigen Schritten ging sie weiter, stellte die Taschenlampe nun auf maximale Leistung und hielt sie anschließend ein Stück in die Höhe, um so weit wie möglich in den leicht abschüssigen Gang hineinzuleuchten.
    Â»Mann, was für ein Gestank«, schimpfte sie. »Aber ich glaube, dass wir hier richtig sind. Der U-Bahnhof muss direkt vor uns liegen.«
    *
    Â»Jetzt haben wir ein Problem, wir beiden«, hatte Angy mitten in Toms Erstaunen über ihre unerwartete Begegnung hinein gesagt. Diese Aussage traf ihn wie eine schallende Ohrfeige. »Ich finde es schade, dass alles so weit gekommen ist«, fuhr sie dann in kühlem Ton fort, und auch das zerschmetterte Tom. »Wenn alles glatt gegangen wäre, hätte ich die auf unseren Rechner überspielten Sensor-Daten einfach auf einen USB -Stick gezogen und niemand hätte etwas bemerkt.«
    Es war einer dieser Momente, in denen das ganze Leben in sich zusammenstürzt. Tom begriff mit schrecklicher Konsequenz, dass die anderen recht gehabt hatten und Angy von Anfang an nur darauf aus gewesen war, die Daten ihres MPU -Experiments zu stehlen und meistbietend zu verkaufen.
    Â»Ich … ich verstehe

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