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Wyrm

Wyrm

Titel: Wyrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schrecklich anzusehenden Verwachsungen wie Morrison und sein Sohn auf, aber Coppelstone zweifelte nicht daran, dass es sich um ernst zu nehmende Gegner handelte. Buchanan würde Reeves kaum von Männern bewachen lassen, die sich nicht mehr richtig bewegen konnten.
    Er kroch wieder ein Stück die Treppe hinab, richtete sich auf und ging mit raschen, aber nicht zu schnellen Schritten die Stufen wieder hoch. Einer der beiden Männer sah auf, als er im Gang erschien, der andere schnarchte unbeeindruckt weiter.
    »Buchanan schickt mich«, sagte Coppelstone lächelnd. »Ich soll Ihnen etwas von ihm ausrichten.«
    In den Augen des Mannes stand Misstrauen geschrieben, aber auch Unsicherheit. Er richtete sich ein wenig auf seinem Stuhl auf, und seine Hand tastete nach dem Gewehr.
    Doch Coppelstone hatte ihn auch schon fast erreicht. »Wollen Sie wissen, was?«, fragte er. » Das hier! «
    Damit hob er sein Holz und schlug mit aller Kraft zu, die er aufbringen konnte. Das Scheit prallte gegen die Schläfe des Mannes und ließ ihn wie einen gefällten Baum vom Stuhl sacken. Er gab nicht den mindesten Laut von sich.
    Coppelstone fuhr auf der Stelle herum und schwang seinen Knüppel zu einem zweiten Hieb, doch der andere Mann schien nicht so tief geschlafen zu haben, wie er angenommen hatte. Er war bereits von seinem Stuhl aufgesprungen und versuchte sein Gewehr zu heben. Coppelstone schlug ihm die Waffe aus der Hand, versetzte ihm einen Stoß vor die Brust und schlug ein zweites Mal zu.
    Diesmal traf er. Der Mann riss die Arme in die Höhe, ließ sein Gewehr fallen und krachte so wuchtig gegen die Tür, dass sie aufgesprengt wurde und er noch zwei Schritte weit in den dahinter liegenden Raum stolperte, ehe er rücklings zu Boden fiel. Coppelstone setzte ihm mit einem Sprung nach, doch es war nicht nötig, noch einmal zuzuschlagen. Buchanans Mann hatte das Bewusstsein verloren.
    Coppelstone richtete sich hastig auf und riss die Tür des Zimmers auf, in dem man Reeves gefangen hielt. Reeves saß in einem Sessel am Kamin und las in einem Buch, sprang nun aber auf und starrte abwechselnd ihn und den Bewusstlosen am Boden an. Seine Augen waren ungläubig aufgerissen.
    »Mister Coppelstone!«, keuchte er. »Aber wie …?«
    »Nicht jetzt«, unterbrach ihn Coppelstone. »Ich erkläre Ihnen alles, aber nicht jetzt. Kommen Sie, Reverend. Ich bringe Sie hier raus!«
    Trotz der Eile, in der sie sich befanden, konnte Coppelstone nicht umhin, seinen Blick durch das Zimmer schweifen zu lassen. Auch dieser Raum sprach dem heruntergekommenen Äußeren des Hauses Hohn. Die Fensterscheiben waren ebenfalls mit schwarzer Farbe bestrichen, doch der Raum selbst war behaglich, fast schon luxuriös eingerichtet. Es schien sich um eine Art Bibliothek oder Arbeitszimmer zu handeln. Die Wände verschwanden hinter deckenhohen Regalen voller Bücher, und es gab einen mächtigen, mit Papieren übersäten Schreibtisch.
    Reeves schien noch immer so fassungslos zu sein, dass er sich nicht einmal rührte. Doch es schien ohnehin zu spät zu sein. Auf der Treppe polterten Schritte. Der Lärm, den er gemacht hatte, musste unten gehört worden sein.
    Coppelstone legte den Zeigefinger über die Lippen, wich mit einem raschen Schritt hinter die Tür zurück und wartete mit angehaltenem Atem. Als Buchanan und sein Begleiter ins Zimmer stürmten, streckte er das Bein vor und ließ den Sheriff darüber stolpern. Buchanan stürzte mit einem Schrei zu Boden, und Coppelstone schwang seinen Knüppel und schlug ihn dem hinter ihm heranstürmenden Mann gegen den Hals. Noch während dieser verzweifelt um Atem ringend zurücktaumelte, fuhr Coppelstone erneut herum. Buchanan war bereits dabei, sich wieder hochzurappeln. Coppelstone schmetterte ihm das Holzscheit gegen die Stirn, und er kippte stöhnend zur Seite.
    »Gütiger Gott!«, flüsterte Reeves. Fassungslos starrte er Coppelstone, nacheinander die drei Bewusstlosen und dann wieder Coppelstone an. »Wie haben Sie das gemacht?«
    Ganz genau wusste Coppelstone das selbst nicht. Noch vor Tagesfrist hätte er nicht einmal für möglich gehalten, dass er überhaupt zu so etwas fähig war. Er hatte einfach reagiert, fast ohne zu wissen, was er tat.
    »Heben Sie sich Ihre Gebete auf, bis ich Ihnen erzähle, was ich entdeckt habe, Reverend«, antwortete er hastig. »Jetzt lassen sie uns von hier verschwinden. Und keinen Laut! Ich weiß nicht, ob vielleicht noch mehr da sind.«
    Reeves blinzelte. Er schwieg, aber der Ausdruck auf

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