X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
hätte natürlich die Palar-Fabrik auch von einer Staffel TIEs in Grund und Boden bomben lassen können. Aber dann hätte man ihn zweifellos wegen der übertriebenen Schäden gerügt. »Es ist bedauerlich, daß sie entkommen sind, aber unsere Leute haben ihnen Waffen und Ausrüstung abgenommen. Sie sind hilflos.«
Isard zog eine Braue hoch - die über ihrem blauen Auge. »Ich glaube nicht, daß die Beweise eine solche Behauptung rechtfertigen.«
Ihr Blick bewirkte, daß er Gänsehaut bekam, aber er hob trotzig den Kopf. »Ich gebe zu, Madam, daß das Auftauchen eines Headhunters und eines Transportfahrzeugs verwirrend ist, aber es wäre sinnlos, daraus zuviel abzuleiten. Es wird sich vermutlich herausstellen, daß sie sich von Söldnern oder Kopfgeldjägern bei der Flucht helfen ließen. Wenn die Sonderstaffel andere Möglichkeiten gehabt hätte, hätte sie keinen so anfälligen Plan zu ihrer Rettung aufgestellt.«
»Anfällig?« Ysanne Isard begann, in ihrem Büro auf und ab zu tigern. »Ich fand es ziemlich geschickt.«
»Stimmt. Die Analyse einiger Datenspeicher ergab, daß sie Programme enthielten, die in der Lage gewesen wären, den Zentralcomputer mit Sicherheitscodes zu füttern, die den Rebellen systemweiten Zugang ermöglicht hätten. Das hätte sie in die Lage versetzt, die Schilde zu senken, aber für wie lange? Notgeneratoren und andere Absicherungen könnten die Schilde innerhalb einer Stunde wieder neu errichten.«
»Immer vorausgesetzt, Agent Loor, daß sie es nur auf die Schilde abgesehen hatten. Sie gehen offenbar davon aus, daß sie entweder planen, mit brutaler Gewalt vorzugehen, oder ganz und gar subtil und elegant.« Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht hatten sie vor, zunächst im Verborgenen zu arbeiten, aber der zweite Schritt hätte darin bestanden, hart zuzuschlagen und den gesamten Zentralcomputer lahm zulegen.«
»Das habe ich nicht außer acht gelassen, Madam, aber ich nehme eigentlich nicht an, daß Sie selbst glauben, was Sie da sagen.« Er hob die Hand, um die wütende Entgegnung abzuwehren, die ihr glühender Blick versprach. »Den Zentralcomputer lahmzulegen würde ganz Imperial City treffen. Alle Notdienste, alle Energie, die Wasserversorgung, den Transport. Das wäre für die Rebellen zwar ein Vorteil, aber die Probleme, die es für die Bevölkerung mit sich bringen würde, würden sich schließlich zu ihren Ungunsten auswirken. Ihr Plan, sie ihrer Bacta- und Geldreserven zu entledigen, baut auf dem altruistischen Wesen der Rebellion auf, also können Sie nicht wirklich annehmen, daß sie so rücksichtslos vorgehen würden.«
Das Glitzern in ihrem Blick ließ nach, dann nickte sie knapp und lächelte. »Agent Loor, Sie überraschen mich mit Ihrer Menschenkenntnis. Die muß mir bisher wegen Ihrer Unfähigkeit, andere Dinge zu erkennen, ganz entgangen sein.«
Loor wand sich innerlich. »Ich bitte um Verzeihung, Madam.«
»Haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten Zekka Thyne für sich einsetzen, ohne daß ich davon erfahren würde?«
»Das war nicht meine Absicht, Madam. Er war nur eine unbedeutende Figur auf dem Spielfeld, und ich wollte Sie nicht mit unwichtigen Einzelheiten behelligen.«
»Sie lügen. Er hat Ihnen Informationen geliefert, aber vor allem wollten Sie ihn einsetzen, damit er Corran Horn tötet.« Sie tippte sich mit dem Finger an ihr spitzes Kinn. »Aber es ist gut, daß Thyne versagt hat, denn ich glaube, ich möchte diesen Corran Horn gerne kennen lernen. Es wäre interessant zu erfahren, wieso Sie ihn so fürchten.«
»Ich fürchte ihn, weil er absolut gnadenlos sein kann. Er haßt mich, weil ich den Kopfgeldjäger befreit habe, der seinen Vater ermordete. Das war zwar kein Verbrechen, aber er wird es mir nicht verzeihen. Könnte er sich zu so etwas wie Mord durchringen, würde ich bereits nicht mehr leben. Nun, da er sich der Rebellion angeschlossen hat, wäre es kein Mord mehr, wenn er mich umbrächte.« Loor kniff die Augen ein wenig zusammen. »Sich mit Corran Horn einzulassen bedeutet, mit dem Feuer zu spielen.«
»Ich bliebe kühl genug, mich nicht zu verbrennen.« »Jawohl, Madam.«
Sie beobachtete ihn einen Augenblick, dann nickte sie. »Ich bin Ihnen gegenüber in einer seltsamen Lage, Agent Loor. Ein Projekt, das unter Ihrer Leitung stand, das Krytos-Projekt, hat meinen Anforderungen nicht genügt. Und darüber hinaus scheint Ihnen so etwas wie ein Rückgrat gewachsen zu sein, und ich fühle mich versucht, es auf der Stelle zu
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