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X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

Titel: X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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etwas, woran wir uns beide erinnern werden, bis wir sterben.«
    Thynes Kopf rollte nach rechts, und sein Körper wurde schlaff. Corran stand auf und sah, daß Mirax Inyri tröstete. Er wollte etwas sagen, aber Mirax sah ihn nur an und schüttelte den Kopf. Corran schloß den Mund wieder, und ihm wurde klar, daß die Frage, die er stellen wollte, zwar einfach war, es darauf aber keine einfache Antwort geben würde. Und vermutlich auch keine, die ich verstehen könnte.
    Er wußte nicht einmal, ob er Inyri dafür danken sollte, daß sie ihm das Leben gerettet hatte, indem sie ihren Geliebten erschoß. Er hätte nie geglaubt, daß sie dazu fähig wäre, nicht bei allen Sternen in der Galaxis. Sie hatte vom ersten Augenblick an, als sie sich auf Kessel begegnet waren, feindselig reagiert. Corran erinnerte sich noch genau daran, wie Inyri Thyne im ›Hauptquartier‹ einen Blaster gereicht hatte, damit er ihn erschießen konnte. Später hatte sie ihn sogar dafür abgelehnt, daß er ihr bei der Flucht vor den Imperialen geholfen hatte, nachdem ihr Speedrad zerschossen worden war.
    Nach allem, was er wußte, wäre er eigentlich davon ausgegangen, daß sie ihn gern selbst erschossen hätte, wenn Thyne sich damit noch mehr Zeit gelassen hätte.
    Inyri löste sich aus Mirax' Umarmung und lehnte sich an den Airspeeder. Das Fahrzeug verbarg Thynes Leiche vor ihrem Blick, obwohl ein dünnes Blutrinnsal langsam auf ein Abflußgitter mitten im Hangarboden zukroch. Inyri schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte ein- oder zweimal, dann wischte sie sich die Tränen ab.
    Als sie Corran ansah, sah sie trotz ihrer rotgeränderten Augen ihrer Schwester Lujayne verwirrend ähnlich. »Sie wollen wissen, warum.«
    Corran nickte. Er hatte genug Einleitungen zu Geständnissen gehört, um zu wissen, daß es für sie nötiger war, zu reden, als für ihn, ihre Erklärungen zu hören. »Wenn Sie es mir sagen wollen.«
    »Wenn man von Kessel kommt, ist man gezeichnet. Niemand achtet einen, weil einen alle für einen Kriminellen halten. Wenn man ihnen sagt, man sei keiner, halten sie einen einfach für einen Lügner. Selbst die Gefangenen achten einen nicht - sie kommen alle von Planeten, die mehr zu bieten haben als Gewürzminen und ein Gefängnis. Wenn man dort geboren wurde, kann man Kessel nie wieder entgehen.«
    Corran spürte, wie sich sein Magen fest zusammenzog. Als er Lujayne Forge zum erstenmal getroffen hatte, hatte er wegen ihrer Herkunft ebenfalls Vorurteile gegen sie gehabt. Alles, was Inyri sagte, entsprach der Wahrheit, aber ihre Schwester hatte sich davon nicht aufhalten lassen. Lujayne hatte Corran wegen seiner Voreingenommenheit zur Rede gestellt und ihm deutlich gemacht, was er getan hatte. Diese Erfahrung hatte ihn verändert. Er war bereit gewesen, über Inyris Herkunft hinwegzusehen, aber sie hatte ihn ihrerseits abgelehnt.
    »Thyne hat mir geholfen, von Kessel zu fliehen. Er hat mich respektiert. Er hat andere dazu gezwungen, mich zu achten. Er hat mich dazu gezwungen, mich selbst zu respektieren. Aber die ganze Zeit über, in der ich mit ihm zusammen war, wußte ich, daß er nicht die Art von Mensch war, die zu respektieren ich gelernt hatte. Er war die Antithese zu allem, was meine Eltern mir über das beigebracht hatten, was gut und richtig ist.«
    Mirax nickte. »Aber er hat Sie respektiert und geschätzt, auf eine Weise, von der Sie nie geglaubt hätten, daß Sie es einmal finden könnten.«
    »Genau.« Inyri sah Corran an. »Jedesmal, wenn ich Sie sah, mußte ich daran denken, wozu ich eigentlich erzogen worden war. Ich versuchte, Ihnen auszuweichen, aber mitten in einer Schießerei haben Sie und Gavin mich von der Straße gezogen. Thyne hat das nicht getan. Er hat sich nicht umgedreht, um mir zu helfen, aber damals habe ich das selbst noch nicht sehen wollen.
    Heute hat er mich mit keinem Wort davor gewarnt, was in der Fabrik geschehen würde. Wenn Sie beide nicht in der Garage gewesen wären, wäre ich jetzt tot. Und als wir hier herkamen, war es ihm nur wichtig, Sie umzubringen; die Tatsache, daß ich überlebt hatte, hat ihn nicht interessiert. Mir wurde klar, daß Thyne mich zwar respektiert hat, aber nur, weil ich ihm nützlich war. Er glaubte, er könnte mir bedingungslos vertrauen, was unter den Mitgliedern der Schwarzen Sonne ziemlich selten ist.«
    Sie zuckte die Achseln. »Er hat mich zwar von Kessel gerettet, aber Sie retteten mich vor den Imps und dadurch auch davor, mich für wertlos zu halten. Das war

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