X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
Dianoga ein Verbrechen, einen Tanz auszuschlagen?«
»Nicht im geringsten, aber seine Erleichterung zeigt, daß er mindestens ein solcher Heuchler ist wie die Sturmtruppen, die gerade hier waren.« Asyr tippte mit der Mündung ihres Blasters auf Gavins Ausweis. »Wenn er nicht gelogen und meine Einladung angenommen hätte, hätten wir gewußt, daß er wie deine Frau ist - jemand, der keinen Unterschied zwischen den Spezies macht. Aber er ist ein Heuchler, und wir haben eine andere Verwendung für ihn.«
»Und welche, wenn ich fragen darf?«
Die Bothan lächelte kühl. »Die Imps haben Leute aus Unisek entführt, die nie wiedergekommen sind. Etwas muß geschehen, also haben wir den Rat der Nichtmenschen gegründet. Wir brauchen jemanden, der eine Botschaft zu den Imps bringt, um sie wissen zu lassen, daß wir uns ihre Beutezüge nicht mehr gefallen lassen. Dein Freund hier hat sich gerade freiwillig für diesen ehrenvollen Auftrag gemeldet.«
20
Kirtan Loor spürte den Druck auf den Ohren, als der Fahrstuhl zu den vornehmen Gefilden hochschoß, in denen Ysanne Isard wohnte. Nein, sie wohnt hier nicht, sie hat hier ihren Horst. So sehr er auch ihre aufdringlichen Hologramm-Heimsuchungen in seinem Büro haßte - zu ihr persönlich vorgeladen zu werden war erst recht kein Grund zur Freude. Und obwohl alle Neuigkeiten, die er ihr übermittelt hatte, sehr positiv gewesen waren, hielt er sie nicht für eine Vorgesetzte, die einen Untergebenen in ihr Büro bat, um ihm zu gratulieren.
Eher wird sie mich bei lebendigem Leib verschlingen.
Der Fahrstuhl bremste, und die Türen glitten auf. Loor trat hinaus und blieb einen Augenblick stehen, zog die Schultern ein wenig höher. Obwohl die rotgekleideten Wachen auf beiden Seiten des Fahrstuhls und an den Enden des Flurs sich nicht rührten, ja nicht einmal auf ihn zu achten schienen, wußte er, daß jede plötzliche oder auch zu lässige Bewegung sich auf diesem Gelände als tödlich erweisen konnte. Er wartete, dann senkte er die Arme wieder und ging den Flur nach rechts entlang. Nach ein paar weiteren Biegungen und mehreren weiteren Wachen stand er vor der Tür zu ihrem Büro, die sich lautlos öffnete.
Obwohl er einen halben Kopf größer war als Ysanne Isard, hatte Loor immer das Gefühl, daß sie ihn überragte. Dieser Eindruck hatte nichts mit ihrer körperlichen Präsenz zu tun, obwohl sie eine sehr schöne Frau war, der ihre verschiedenfarbigen Augen ein exotisches Flair verliehen. Nein, es lag an der Art, wie sie dastand, wie sie sich bewegte und wie sie die scharlachrote Uniform trug, die ihr Recht auf die Herrschaft bestätigte. Obwohl sie keinen Anspruch auf den Titel einer Imperatorin erhob, war sie herrschaftlich in ihrem Gebaren. In Zeiten, in denen das Imperium in sich zusammenfiel, genügte das, um ihren Anspruch zu sichern.
Sie winkte Loor herein. Wie bei seinen vorherigen Besuchen hier war er auch diesmal von der Leere des riesigen Raums überrascht. Wo andere imperiale Offiziere und Bürokraten ihre engen Büros mit Schätzen zahlloser Welten vollstopften, genoß die Isard den größten Luxus, den man auf einer übervölkerten Welt wie Imperial City haben konnte - leeren Raum. Die Transparistahl-Außenwand erlaubte ihr eine Aussicht auf die Welt, die sie regierte, und da die Sonne gerade unterging, sah es so aus, als sei der rote Streifen, der den blauen Teppich auf einer Seite einfaßte, nur eine Verlängerung dieses Sonnenuntergangs.
»Sie wollten mich sehen, Madam?«
Sie drückte einen Knopf an einer Konsole, und Schilde sanken langsam herab und blendeten die Sonne aus. Sie ließ das Büro vollkommen dunkel werden, bevor sie die Beleuchtung einschaltete. »Ja, allerdings. General Derricote will jetzt Sullustaner für seine Experimente?«
»Ja. Wobei das seine zweite Wahl war. Er hätte Wookiees vorgezogen, aber ich habe ihm erklärt, wie dumm es wäre, eine wertvolle Quelle von Arbeitskräften zum Versiegen zu bringen.«
»Haben Sie ihm auch erklärt, wie dumm es ist, nach Sullustanern zu verlangen?«
Loor nickte. »Ja, aber er hielt mir entgegen, daß SoroSub sich entschieden hat, die Rebellion zu unterstützen, und somit eine Strafe verdient hätte. Ich habe ihm vorgeschlagen, er solle Ewoks benutzen, aber er hat tatsächlich wissenschaftliche Gründe dafür, daß er mit Sullustanern arbeiten will. Die Quarren stellen eine Verbindung zu den eher wasserfreundlichen Spezies dar, Gamorreaner zu einer anderen Gruppe von Nichtmenschen, und die
Weitere Kostenlose Bücher