X-Wing 03 - Die teuflische Falle
geliebt und geachtet hatte.
Sie will mich in das menschliche Gegenstück der Seuche verwandeln, die sie auf Coruscant losgelassen hat.
Corran schüttelte den Kopf, dann nahm er die Hände vom Steuerknüppel des Abfangjägers und riß sich den Helm vom Kopf. Elektroden, die an seinem Kopf befestigt waren, rissen ebenfalls ab und nahmen einige Haarbüschel mit sich, aber er ignorierte den Schmerz: Die Elektroden haben meine Hirnwellenmuster an einen Computer weitergeleitet. Die Muster wurden mit Daten aus Verhören verglichen, also konnte der Computer feststellen, an was ich dachte, und hat die entsprechenden Reize in die Simulation eingeblendet. Sehr gut.
Er riß sich die Atemmaske herunter und ließ sie auf die Brust sinken. »Hier spricht Nemesis Eins. Das Spiel ist aus. Ich werde meine Freunde nicht verraten.«
Das Sternenfeld auf dem Schirm vor Corran verschwand. An dessen Stelle sah er Ysanne Isards Kopf und Schultern. Ihre nicht zusammenpassenden Augen, eines glühend rot und das andere eisblau, ließen die stählerne Miene der Frau noch bedrohlicher wirken. Ihre ausgeprägten Züge mochten einigen schön erscheinen, aber die Angst, die ihr Zorn bei Corran verursachte, ließen sie ihm ausgesprochen häßlich vorkommen.
Sie hatte das lange, dunkle Haar zu einem Zopf gebunden, aber die weißen Locken an den Schläfen waren frei, als würde diese Mädchenhaftigkeit ihr Bild irgendwie weicher machen.
»Sie bilden sich vermutlich ein, Corran Horn, daß dieser kleine Sieg eine Bedeutung hat und meine Anstrengungen irgendwie behindert. So ist es aber nicht.« Sie zog die Braue über dem eisblauen Auge hoch. »Sie haben für den corellianischen Sicherheitsdienst gearbeitet, also können Sie sich vorstellen, wie wirkungsvoll bestimmte Verhörtechniken sind. Was Sie bisher erlebt haben, war wenig mehr als eine Probe.«
»Die ich bestanden habe.«
»Aus Ihrer Perspektive mag das so scheinen.« Sie kniff die Augen ein wenig zusammen. »Aus meiner bedeutet das nur, daß ich Sie jetzt besser einordnen kann. Sie werden mehr Zeit brauchen als andere, mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe, aber hier in Lusankya haben wir sehr viel Zeit.«
Corran zuckte mit den Schultern. »Gut; dann habe ich auch viel Zeit, meine Flucht zu planen.«
»Das bezweifle ich.« Sie seufzte, als würden die folgenden Worte sie irgendwie bedrücken. »Wären Sie leicht zu überzeugen, würden Sie Ihren Aufenthalt hier angenehm finden. Da Sie sich als schwierig erwiesen haben, besteht mein nächster Schritt darin herauszufinden, ob Sie etwas wissen, was wichtig für mich sein könnte. Leider bedeutet das auch, vieles durchzuarbeiten, was ich gar nicht wissen will. Ich hoffe, Ihr Leben war bisher interessant, denn meine Techniker können hin und wieder grausam werden, wenn sie sich langweilen.«
»Sie werden nichts von mir erfahren.«
Sie runzelte die Stirn. »Ach, Horn, hören Sie doch auf, sich aufzuplustern. Wir werden mit einem Narco-Verhör der Stufe vier beginnen und uns, wenn nötig, bis auf Stufe eins durcharbeiten. Sie wissen, daß Sie uns früher oder später sagen werden, was wir wissen wollen.«
Pure Angst ließ den Klumpen in Corrans Magen zu Eis gefrieren. Bei einem Verhör der Stufe vier würde er sich an Dinge erinnern, die seine Mutter schon vergessen hatte, als sie mit ihm schwanger gewesen war. Ich werde keine Geheimnisse mehr haben. Hunderte von Bildern rasten durch seinen Kopf, als er versuchte, wertvolle Erinnerungen von beiläufigen zu trennen.
Das war schmerzhaft, aber es brachte auch ein Lächeln auf seine Lippen. Gil Bastra, der Mann, der Corran für seine Flucht von Corellia mit einer Reihe gefälschter Identitäten versorgt hatte, hatte sichergestellt, daß diese Identitäten Corran in die Randwelten führten. Von Loor wissen sie alles über meine Zeit bei CorSec. Dank Gil gibt es wenig mehr, was ich ihr sagen kann. Ich war völlig unbedeutend, bevor ich mich der Sonderstaffel anschloß, und ich weiß nicht genug über die Rebellion, um ihr Schaden zufügen zu können.
»Ich sehe, daß Sie lächeln, Horn. Jetzt haben Sie vielleicht noch den Mut dazu, aber das wird sich bald ändern.« Auch sie lächelte, und Corran fand das noch erschreckender als ihre Feindseligkeit. »Wenn wir mit Ihnen fertig sind, ist Lächeln bestenfalls eine Erinnerung - und eine schmerzhafte dazu.«
9
Wedge lachte laut und sagte sich, daß er über die Ironie lachte, die darin bestand, daß er nervös war - nicht etwa aus
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